„Meiendorf hat sich keinen großen Gefallen damit getan“

Vierfach-Scorer Strömer schießt Vicky in die nächste Runde

23. Juli 2016, 18:03 Uhr

Zwei Tore, zwei Vorlagen: Len Aike Strömer (l.) lässt sich von Mirco Bergmann feiern. Der SC Victoria erreicht mühelos die zweite Runde im Oddset-Pokal, lässt dem "neuen" Meiendorfer SV keine Chance und fiebert der Auslosung am Montag entgegen. Foto: noveski.com

Dass dem Meiendorfer SV nach dem „Ohrt-Beben“ ein großer Umbruch bevorstehen würde, war nicht nur den Offiziellen klar. Im ersten Pflichtspiel einer neuen/alten Ära gegen den SC Victoria tauchten allerdings doch einige „alte Bekannte“ in der Startelf des MSV auf: Kapitän Michael Sara gehörte ebenso zum Aufgebot wie Marcin Hercog, David Peixoto Goncalves, Max Rosseburg, Marcel Hoffmann und Angreifer Andrej Blum, die allesamt bereits in der Vorsaison das Trikot der „Schwarz-Gelben“ überstreiften. Auch beim Oberliga-Dritten standen ein halbes Dutzend neuer Akteure in der ersten Elf: Keeper Tim Wiegand (SV Wald-Michelbach), das Süderelbe-Trio Felix Schuhmann, Mirco und Dennis Bergmann, Johann Gregor Adler (BW 96) sowie Nick Hallbauer (Holstein Kiel II), der die Jugend des HSV durchlief und sogar zwei Einsätze und ein Tor für die deutsche U16-Nationalmannschaft vorweisen kann.

Die große Chance von Andrej Blum (M.), die von Vicky-Keeper Wiegand vereitelt wird. Es wäre das 1:2 gewesen. Foto: noveski.com

„Letztendlich kam für uns nichts anderes in Frage, als eine Runde weiterzukommen!“ Eine klare Aussage, die der spielende Co-Trainer des SCV, Marcus Rabenhorst, nach der Partie traf. Der 32-Jährige vertrat den urlaubenden Jasko Bajramovic. Auch hier gab es eine Parallele zwischen beiden Teams. Denn Fatih Ergün war ebenfalls nicht anwesend, für ihn nahm Co-Trainer Baris Saglam auf der Bank Platz. Doch das war’s dann auch schon mit Gemeinsamkeiten zwischen beiden Lagern. Denn auf dem Kunstgeläuf am Deepenhorn spielte eigentlich nur eine Mannschaft – und das waren die Gäste, die auch von eklatanten Aussetzern der Hausherren profitierten. Beim Führungstreffer spielte Andrej Blum zuvor einen Fehlpass, den Vincent Boock dankend aufnahm. Nach Querpass von Len Aike Strömer musste Marcel Rodrigues nur noch einschießen (9.)!

Vincent Boock (M.) nimmt es gleich mit zwei Meiendorfern auf. Foto: noveski.com

Wenig später brachte sich der MSV erneut selbst in Bredouille, als ein katastrophaler Rückpass vom erst 18-jährigen Torsteher Torben Rehnert nur unzureichend geklärt werden konnte. Sergej Schulz bedankte sich mit dem 2:0 (13.)! Nachdem Strömer das Quergebälk traf (19.), kurze Zeit später per Lop knapp vorbei zielte (28.), und Dennis Bergmann an Rehnerts toller Reaktion scheiterte (22.), war es erneut Strömer, der nach Boock-Vorarbeit mit einem trockenen Linksschuss ins rechte untere Toreck auf 3:0 für Vicky stellte (33.)! Meiendorf war mit dem Ergebnis noch gut bedient, hatte seinerseits aber auch zwei dicke Chancen: zunächst musste sich Blum – nach tollem Rosseburg-Steilpass – dem starken Wiegand geschlagen geben (24.), ehe Sara hauchdünn am langen Eck vorbei schoss (36.).

Max Rosseburg (r.) wird von Torben Wacker verfolgt. Foto: noveski.com

Nach dem Wechsel plätscherte das Geschehen über weite Strecken ereignislos vor sich hin. Meiendorf, wo Michi Sara fortan den Libero gab, konnte nicht, Victoria musste nicht mehr. Zu zwei weiteren Treffern sollte es aber noch langen. Erst schädelte Torben Wacker einen Strömer-Eckball ein (73.)! Dann machte der „Man of the Match“ mit seinem vierten Scorerpunkt in diesem Spiel den Deckel drauf und sorgte in der Schlussminute für den 5:0-Endstand (87.)! Wobei: von Schlussminute kann nicht wirklich die Rede sein. Referee Christopher Haase beendete die „Show“ bereits nach 88 Minuten. Ein souveräner Aufgalopp des SC Victoria – mit zahlreichen weiteren Top-Chancen, was ein weitaus höheres Ergebnis zur Folge hätte haben können. Dies sah auch „Bajramovic-Ersatz“ Rabenhorst so: „Uns war schon bewusst, dass es nicht ganz angenehm werden wird gegen einen schwer einzuschätzenden Gegner. Im Großen und Ganzen kann man zufrieden sein – bis auf die Torausbeute. Positiv ist, dass wir eine Runde weiter gekommen sind, negativ das Ergebnis. Es hätte sich auch niemand beschweren dürfen, wenn wir hier acht oder zehn Tore gemacht hätten.“

Zudem befand der eigentliche Innenverteidiger der Hoheluft-Schützlinge, dass „Meiendorf sich keinen großen Gefallen damit getan hat, nicht im Stadion, sondern hier auf dem Kunstrasen zu spielen“. Laut Rabenhorst war es „ein guter Test“ vor dem Saisonstart in der kommenden Woche bei Concordia. „Wir wissen aber auch, dass dann ein anderer Wind wehen wird. Gegen Cordi werden wir keine zehn hundertprozentige Torchancen haben, da müssen wir dann effektiv sein. Trotzdem fahren wir da mit einem guten Gefühl hin und brauchen uns sicherlich nicht vor Concordia zu verstecken.“

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