Doppelpack trotz Verletzung: Schrum ebnet den Weg für die Uhlen!

Sperber-Aufholjagd wird mit Punktgewinn belohnt

20. September 2015, 22:17 Uhr

Die Uhlen im neuen Gewand. Foto: uhlenhorst-adler.de/

Die letzten beiden Spiele haben bei Nico Schrum, Neuzugang beim SV Uhlenhorst-Adler, deutliche Spuren hinterlassen. Da sich die Gegenspieler den frisch aus der Regionalliga vom Lüneburger SK in die Bezirksliga gewechselten Angreifer häufig besonders zur Brust nahmen, litt Schrum vor dem Aufeinandertreffen seiner Uhlen gegen den SC Sperber unter starken Knieproblemen. Ein Einsatz schien kaum möglich, was das Warmmachen vor dem Spiel bereits verdeutlichte, als der 28-Jährige sich nach jedem Torschuss ans Bein packte und alles andere als rund lief. Dennoch: Schrum stand ebenso wie die ebenfalls angeschlagenen Florian Simon und Daniel Buchholz in der Startaufstellung!

Dass selbst ein angeschlagener Nico Schrum der Bezirksliga seinen Stempel aufdrücken kann, demonstrierte er gegen den Landesliga-Absteiger mehr als nur eindrucksvoll. Nachdem er den Ball nach einem wunderbar vorgetragenen Angriff im „One-Touch-Stil“ zunächst noch ans Quergebälk beförderte, dabei allerdings im Abseits stand (3.), erzielte er auf äußerst filigrane Art und Weise den Führungstreffer für die Süd-Barmbeker: Nach einem unglücklichen Handspiel von Erik Bussat am eigenen Sechzehner, legte sich Schrum das Leder zurecht. Ob es an seinen Beschwerden lag, dass er den folgenden Freistoß aus 18 Metern halbrechter Position aus dem Stand heraus und ohne Anlauf ausführte, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Wie er das jedoch tat, war schon von allererster Güteklasse. Mit rechts löffelte er die Kugel über die Mauer hinweg flach ins linke Toreck – 1:0 (6.)!

In der Folge ließen sich die Hausherren jedoch zu weit zurückfallen und tief an und in den eigenen Sechzehner drängen. Sperber nahm nun so richtig an Fahrt auf, erspielte sich binnen kürzester Zeit beste Torchancen. Doch entweder hatten die Uhlen in Person von Luc Hunger und Florian Simon noch einen Fuß dazwischen, oder aber man scheiterte am Torwart-Trainer der Süd-Barmbeker, Rene Lutter, der die verletzten Stammkeeper zwischen den Pfosten vertreten musste. Sperbers Simon Flandrin musste sich zunächst der Rettungstat Lutters beugen (11.), um kurz darauf nach einem Ruhm-Schuss, den der Fänger nicht festhalten konnte, am völlig verwaisten Gehäuse vorbei zu schießen (13.). Nach 20 gespielten Minuten flaute das massive Powerplay der Gäste wieder ab und die Peim-Truppe kam auf. Felix Dellert verpasste gleich zweimal scharfe Hereingaben von Hunger und Schrum nur hauchdünn. Vor der Pause hatte Regio-Knipser Schrum dann ganz leichtes Spiel, als eine Dellert-Bogenlampe von rechts beim Torjäger landete und dieser sogar noch die Zeit hatte, das Leder herunter zu pflücken und mit links flach einzuschießen (42.)! Trotz Verletzung schnürte „Schrummer“ einen Doppelpack!

Sperber dreht das Geschehen binnen 60 Sekunden

Die Partie schien entschieden, allerdings kamen die Alsterdorfer druckvoll aus der Kabine. Kapitän Benjamin Baarz köpfte eine Flanke zum vermeintlichen Anschlusstreffer ein (52.). Die Schiedsrichterin des Jahres, Jacqueline Herrmann, die an diesem Vormittag als Assistentin an der Linie fungierte hatte jedoch die Fahne oben und einen Schubser gesehen. Sehr zweifelhaft! Bis auf einen Abschluss des eingewechselten Christian Kalz (56.) war fortan in der Offensive des SCS Flaute angesagt. UH-Adler spielte seinen Stiefel herunter, allerdings ließen die Kräfte merklich nach. Nach einer Stunde brachte René Peim den ehemaligen HSVer Mahmut Yilmaz in die Partie, um der Offensive neuen Schwung zu verleihen. Der Schuss ging jedoch nach hinten los. Aus dem Nichts gelang Sperber der Anschlusstreffer, als Lutter einen Flandrin-Schuss zunächst noch herausragend parierte, gegen das Nachsetzen von Stefan Ruhm allerdings machtlos war (76.)! Für Ruhm war es ein besonderer Treffer, denn der „Flügelflitzer“ feierte an diesem Tag seinen 26. Geburtstag. Glückwunsch! Plötzlich war die Quast-Eleven obenauf und legte prompt nach. Keine 60 Sekunden nach dem Anschlusstreffer stoppte Baarz einen langen Flankenwechsel mit der Brust und marschierte bis zur linken Grundlinie herunter. Seine gefühlvolle Hereingabe nickte Flandrin unters Gebälk – 2:2 (77.)!

In der Schlussphase wurde es noch einmal richtig turbulent: Nico Schrum ließ sich gleich zu zwei Tätlichkeiten gegen Benjamin Baarz hinreißen, schubste diesen zweimal um. Beide Male nicht im Blickfeld des Referees Leonard Aron Anton. Als das Spiel gänzlich zu kippen drohte, wurde den Uhlen in der Nachspielzeit ein möglicher Strafstoß verwehrt. Florian Simon wurde nach einem Eckball klar zu Boden gedrückt – nicht die einzige Aktion, die dem Unparteiischen durch die Lappen ging. So blieb es bei einem alles in allem gerechten 2:2-Unentschieden, womit Sperber den Sprung an die Tabellenspitze der Bezirksliga Nord verpasste. Die „Raubvögel“ rangieren nun zwei Zähler hinter dem SC Condor II.

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