Regionalliga Nord

Atamimis Abschiedsspiel: Ein emotionaler ETV-Nachmittag!

05. Mai 2024, 14:14 Uhr

Khalid Atamimi hat sein letztes Spiel als ETV-Trainer bestritten. Am Ende setzte es eine 1:2-Niederlage gegen den VfB Oldenburg. Archivfoto: Bode

Es war nicht nur das vorletzte Heimspiel der Saison und die erste Partie nach dem endgültig fixen Wiederabstieg aus der Regionalliga Nord, da der SC Weiche Flensburg am Vortag mit dem 1:0-Sieg über Schlusslicht SC Spelle-Venhaus endgültig außer Reichweite geriet. Es war zugleich das allerletzte Spiel von Khalid Atamimi als Cheftrainer des Eimsbütteler TV! Aus der Not heraus geboren übernahm Atamimi – eigentlich als Spieler an den „Loki“ zurückgekehrt – im September 2021 die Geschicke beim ETV. Aus einer Interims-Tätigkeit wurde eine nahezu beispiellose Erfolgsgeschichte! Der gerade 33 Jahre jung gewordene Atamimi führte die Eimsbütteler zum Durchmarsch aus der Landes- in die Regionalliga. Doch nun endet das Kapitel.

In der Schlussminute sorgte Finn Schütt mit einem abgefälschten Distanzschuss noch einmal für kurze Hoffnung bei seinem ETV. Archivfoto: Bode

„Das Spiel war sehr emotional. Ich musste mich echt zusammenreißen, trotzdem sind viele Tränen geflossen“, gab Atamimi unumwunden zu. Offiziell endet seine Amtszeit am Ende der Saison. Aber schon jetzt verschlägt es ihn berufsbedingt zurück nach Indonesien. Dorthin, wo er bereits die vergangenen Monate vor seiner Rückkehr unmittelbar vor dem Lohne-Spiel (0:4) weilte. Zum Abschied durfte Atamimi noch einen Torerfolg bejubeln. Denn sein ETV erzielte den letzten Treffer des Spiels gegen den VfB Oldenburg. Für etwas Zählbares reichte es am Ende dennoch nicht. „Oldenburg hat verdient gewonnen. Aber die Jungs haben sich aufgeopfert, alles gegeben und jeden Zweikampf angenommen“, lobte er seine Mannen.

Erst Pfosten-Pingpong, dann blitzschnell geschaltet

Für Khalid Atamimi (re.) war es ein überaus emotionaler Nachmittag. Den Cheftrainer des ETV verschlägt es berufsbedingt fest nach Indonesien. Archivfoto: Bode

Man sei „relativ gut ins Spiel reingekommen“, habe nach vorne den einen oder anderen Nadelstich gesetzt, defensiv wenig zugelassen und kompakt gestanden, befand Atamimi, der seinem Team ein gutes Zweikampfverhalten attestierte. Aber: „Beide Mannschaften waren auf Fehler-Minimierung aus.“ Letztendlich führte ein individueller Fehler der Hausherren dann aber doch zum Rückstand in der 58. Spielminute: Weil Finn Schütt links im eigenen Strafraum wegrutschte, kam Markus Ziereis zum Abschluss. Sein Versuch sprang vom linken an den rechten Innenpfosten. Das daraus resultierende Chaos im Fünfmeterraum nutzte Kamer Krasniqi und schweißte die Kugel unter die Latte!

Schütt-Schuss in Schlussminute als Abschiedstreffer

„Auch das zweite Gegentor war einfach unglücklich“, konstatierte der ETV-Trainer, der zunächst mitansehen musste, wie Ziereis nach einem langen Ball gegen Samuel Olayisoye die Oberhand behielt und mit seinem Querpass von der Grundlinie Drilon Demaj fand. Dieser kam vor Jasper Hölscher ran und vollstreckte zur Vorentscheidung (66.)! Das Abschiedsgeschenk für Atamimi besorgte Schütt in der Schlussminute, als er von Nick Leptien bedient wurde und es einfach mal aus 20 Metern probierte. Sein Schuss wurde so entscheidend abgefälscht, dass das Leder gegen die Laufrichtung von VfB-Fänger Jhonny Peitzmeier mit Hilfe der Unterkante der Latte im linken Eck einschlug. Ein zumindest versöhnlicher Abschluss – auch wenn es am Ende nicht mehr für das ganz große Abschiedsgeschenk in Form eines Sieges für den überaus sympathischen Khalid Atamimi reichte…

Autor: Dennis Kormanjos