Unglaubliche „Vierfach-Pannenshow“ lässt Condor jubeln!

Germanen-Keeper Hentrich erwischt einen komplett gebrauchten Abend

14. März 2015, 11:09 Uhr

Lange verletzt, nun per Doppelpack zurückgemeldet: Condors Mike Theis. Foto: KBS-Picture.de

Erstmals seit seiner Sperre Ende September, als ihm nach dem knappen Pokal-Aus gegen den FC Süderelbe (0:1) die Sicherungen durchbrannten und er zu einem Faustschlag gegen FCS-Akteur Nico Reinecke ausholte, hütete Maximilian Hentrich wieder das Tor beim TuS Germania Schnelsen. Es sollte ein Abend werden, den der 21-Jährige so schnell wohl nicht vergessen wird. Denn nach dem Auftritt gegen den SC Condor konnte einem der talentierte Schlussmann eigentlich nur leid tun. Hentrich leistete sich vier kapitale Böcke, die zu vier Gegentoren führten!

Nach dem 0:7 aus der Vorwoche gegen Dassendorf wechselte TuS-Coach Eugen Helmel auf der Torhüter-Position durch, stellte Hentrich für Boris Lastro zwischen die Pfosten. Ein Schachzug, der im Nachhinein nach hinten los ging! Den ersten von vier haarsträubenden Böcken leistete sich der Keeper in Minute 28, als er nach einem Freistoß von Kevin Mellmann unter dem Ball hindurch tauchte und Kris Laban freistehend nur noch den Schädel hinhalten musste! Keine zehn Zeigerumdrehungen darauf holte Hentrich zum Abschlag aus, fand mit diesem missglückten Versuch jedoch keinen Mitspieler, sondern Mike Theis, der das Geschenk per Lop über den bemitleidenswerten ehemaligen Oststeinbeker hinweg dankend annahm (37.)!

Doch seine Germanen steckten die Patzer ihres Fängers zunächst gut weg, auch weil die Gäste aus Farmsen bei Standards schlichtweg pennten. Marcel Stecker nickte einen Rahn-Eckstoß zum Anschluss ein (40.), ehe Neuzugang Alan Dudiev nach einer erneuten Rahn-Ecke und Solmaz-Ablage in seinem zweiten Spiel erstmals traf und damit den nicht für möglich gehaltenen Ausgleich besorgte (50.)! Die Freude währte allerdings nur kurz, sehr kurz. Denn die „vierfache Pannenshow“ des Maximilian Hentrich hatte erst ihre Halbzeit erlebt. Die ruhenden Bälle auf beiden Seiten dominierten das Geschehen. Wieder war es Mellmann, dessen eigentlich schlecht getretener Eckball gefundenes Fressen für Hentrich schien. Doch nachdem er beim 0:1 bereits den Ball unterlief, dachte er sich nun wohl, da bleibe ich doch ganz auf der Linie kleben, so dass Junior Ngole aus gefühlt einem Meter einköpfen konnte – 3:2 SCC (53.)!

240 Sekunden darauf nahm das „Hentrich-Unheil“ seinen Lauf, fand damit aber auch gleichzeitig sein Ende. Raffael Kamalow kloppte das Spielgerät lang und weit nach vorne, der unglückliche Torsteher eilte aus seinem Kasten, kam aber deutlich zu spät und ermöglichte dem starken Mike Theis damit dessen zweiten Treffer und die endgültige Entscheidung in dieser Partie (57.)! Da die „Raubvögel“ in der Folge mit ihren unzähligen Konterchancen selten fahrlässig umgingen, blieb es „lediglich“ beim 4:2. Ein ganz bitterer Abend für Hentrich, dem der Trost seiner Teamkameraden direkt nach Schlusspfiff aber gewiss war. Eine tolle Geste seiner Mitspieler, die zeigt, dass das Klima innerhalb der Mannschaft stimmt. Allein die mangelnde Qualität dürfte am Ende zum großen Manko werden. Diese kann man Maximilian Hentrich eigentlich nicht absprechen, hat er seine Klasse sowohl in Oststeinbek als auch für Bergedorf 85 bereits häufig unter Beweis gestellt. Aber solche Tage und Abende gehören in einer jungen Fußballer-Laufbahn einfach dazu. Kopf hoch!