Müller schockt den HSV

Trotz Tor-Geschenk läuft für den HSV alles schief

22. Februar 2015, 19:54 Uhr

Trifft in die Maschen und ins HSV-Herz: BSV-Stürmer Matthias Müller. Foto: Rüdiger Abend (timelash.de)

„Wir müssen uns das als Trainerteam anheften, wir haben das Team nicht gut genug vorbereitet“, fand Spielertrainer Felix Karch nach der Schmach in Bramfeld offene Worte. Beim Zweitletzten lief trotz der 1:0-Führung durch ein geschenktes Tor alles falsch. Neben den verlorenen drei Punkten runden eine schwache Leistung, zwei Verletzte und unrühmliche Fans den gebrauchten Tag des HSV ab. Unterdessen freute sich BSV-Coach Pump über eine „Topleistung“ seiner Truppe.

Von Beginn an zeigte der haushoch favorisierte HSV bei abstiegsbedrohten Bramfeldern eine schwache Leistung. Bereits zur Hälfte hätte man hinten liegen müssen, doch der gut konternde BSV nutzte auch beste Torchancen nicht. Stattdessen trafen sie dann hinten. Johannes Dürr rutsche in eine Hereingabe von der linken Seite und lenkte den Ball so ins eigene Gehäuse (44.). Unglücklicher hätte der BSV wohl kaum in die Pause gehen können. Doch wer glaubte, damit sei der Bann nun gebrochen, hatte sich getäuscht. Die Hausherren steckten nicht auf und kamen durch den von der Ligamannschaft gekommenen Matthias Müller zum Ausgleich. Im Eins gegen Eins hatte er gegen den HSV-Schlussmann die Überhand behalten. Durch Philipp Hecht gelang dann sogar die kleine Sensation. Nach einer Kombination durch die Mitte tauchte auch er alleine vor dem Tor des Gegners auf und versenkte den Ball ins Bramfelder Glück.

Zwei Verletzte beim HSV

Ein letztendlich verdienter Sieg, wie auch Karch anerkennen musste: „Wir haben uns zu doof angestellt. Mannschaften von unten sind schwer zu spielen. Vielleicht waren wir gehemmt, haben den Kampf nicht richtig angenommen.“ Neben den verlorenen drei Punkten hatte er zudem zwei Verletzte zu beklagen: Kristian Harling musste mit einer Zerrung, Timo Mäkelmann mit einer Gehirnerschütterung ausgewechselt werden. Eine ganz andere Stimmungslage herrschte auf der anderen Seite. Pump freute sich über eine starke Leistung seiner Schützlinge: „Langsam greift das System, das ist schön zu sehen. Vielleicht haben die uns auch ein wenig auf die leichte Schulter genommen, aber wir haben das Spiel aus eigener Kraft für uns entschieden. Was den Abstiegskampf betrifft sind wir jetzt wieder voll da.“

Unschöne Randnotiz: Wieder einmal muss über die Anhänger des HSV III diskutiert werden. Diese hielten ihren Frust über die schwache Leistung ihrer Mannschaft offenbar nicht im Zaum. "Sie haben unsere Jugendspieler beleidigt", echauffierte sich Pump. Karch reagierte darauf wie folgt: "Es gab üble Sprüche unter der Gürtellinie gegen unsere Fans!" Bei der Begegnung waren einige Polizisten anwesend, zu gewaltsamen Ausschreitungen kam es nicht. Dennoch könnte dies zum wiederholten Male zu einer Bemerkung im Spielbericht führen, auf die der HSV an diesem gebrauchten Tag wohl gerne verzichtet hätte.


Die Bilder zum Spiel präsentiert Rüdiger Abend (timelash.de).