HEBC düpiert den ETV – Natusch beweist riesengroßen Sportsgeist!

Die „Veilchen“ feiern Derbysieg, Natusch schießt Ball ins eigene Tor

30. November 2014, 14:49 Uhr

Alban Duka (li.) und Matthäus Kosik (mi.) im Nahkampf. Foto: noveski.com!

Mit sage und schreibe vier Treffern war Rogerio Ferreira der überragende Mann beim Eimsbütteler Derby zwischen dem HEBC und dem ETV! Sein Glanzauftritt, der dem haushoch überlegenden Gastgeber einen auch in der Höhe völlig verdienten 5:1-Kantersieg bescherte, geriet allerdings fast schon ein wenig in den Hintergrund. Denn die Story des Spiels schrieb ohne jede Frage Ole Natusch!

Was war passiert? Sein Team führte bereits mit 2:0, als Gäste-Angreifer Alban Duka nach einem langen Ball auf dem Boden liegen blieb. Der HEBC spielte weiter – allerdings machten auch die Gäste keine Anstalten, den Ball ins Aus zu schießen: stattdessen semmelten Lancine Doumbia und Sven Hellmund über den Ball, Ferreira war frei durch und schob von halblinks ein (34.)! Das Reklamieren der „Roten“ half nichts, das Tor zählte. Während die Verantwortlichen des HEBC von außen immer wieder herein riefen, dass alles korrekt vonstattenging, da auch der ETV die Kugel nicht hinaus beförderte, hob Natusch sofort den Zeigefinger und versuchte zunächst auf den Unparteiischen einzuwirken. Als dies nicht den gewünschten Erfolg brachte, zeigte sich der ehemalige Niendorfer als ganz großer Sportsmann, ließ sich beim darauffolgenden Anstoß den Ball zuspielen, machte ein paar Schritte in Richtung eigenes Tor und schoss die Kugel schließlich auf den Kasten von Axel Möring, der das Leder passieren ließ (35.)! Damit waren die bis dato chancenlosen Brüning-Mannen wieder im Spiel und Natusch verdiente sich allen Respekt!

„War für mich eine Selbstverständlichkeit!“

Hinterher gab er in aufrichtigen und höchst ehrlichen Worten zu Protokoll: „Ich spiele seit 25 Jahren Fußball, da zählt auch nicht immer, möglichst hoch zu gewinnen oder alles für den maximalen Erfolg zu tun, sondern sich auch wie ein Sportsmann zu verhalten. Fairness gehört auch in einem Derby dazu – und in dieser Hinsicht muss ich ganz ehrlich sagen, bin ich vom ETV in beiden Spielen sehr enttäuscht gewesen! Die haben einen Kapitän auf dem Platz stehen, der sich einfach nicht wie ein Fußballer verhält und auch kein Vorbild für die Jungs ist. Eigentlich ist es die Aufgabe des Trainers, da mal einzuschreiten. Und da dachte ich mir, dann bin ich mal Vorbild – auch für den Gegner und gewinne das Spiel dadurch auf jeder Ebene. Für mich war das eine Selbstverständlichkeit!“ Respekt vor dieser Aktion!

Großartiges Fairplay vom HEBC (gefilmt von ELBKICK.TV):

Aber auch auf dem Platz ließen seine „Veilchen“ überhaupt nichts anbrennen, zeigten von Anfang an, wer der Herr im eigenen Haus ist. Nachdem Mike Pegel noch am Pfosten scheiterte, war eben jener Natusch zur Stelle und eröffnete nach sechs Zeigerumdrehungen den Torreigen! Anschließend schlug die große Stunde des Rogerio Ferreira, der nach herrlicher Kombination über den starken Maximilian Kopp und Daniel Prange über links nur noch den Schlappen hinhalten musste (18.)! Nachdem der 23-Jährige wie bereits erwähnt auf 3:0 erhöhte und Natusch den Gast wieder zum Leben erweckte, stellte Ferreira unmittelbar vor dem Pausentee den alten Abstand wieder her: Pegel eroberte den Ball, schickte Kopp steil, der äußerst uneigennützig quer legte, sodass der Angreifer kein Problem mehr hatte (44.)! Die Hausherren dominierten Ball und Gegner nach Belieben!

„Uns war klar, dass wir sie überrennen!“

Im zweiten Abschnitt schraubte die Fagin-Eleven einen Gang runter und tat nur noch das Nötigste gegen harmlose Gäste. Rogerio Ferreira ließ es sich aber nicht nehmen, nach einem langen Ball von Serdar Aksoy und haarsträubender Verteidigungsarbeit von ETV.-Kapitän Öner Ocak gegen Stefan Hermes, das Leder zum Endstand in die Maschen zu schädeln (83.)! „Im Hinspiel (1:1, Anm. d. R.) hätten wir zur Pause ähnlich hoch führen müssen. Wir wissen, dass wir zu Hause eine Macht sind. Und mit der Niederlage aus Sparrieshoop und dem Derby-Gedanken im Hinterkopf, war uns klar, dass wir sie in der ersten Halbzeit überrennen werden! Das haben wir auch getan“, bilanzierte Natusch, der mit seinem Team an der Spitze der Bezirksliga West überwintert und am heutigen Tag alle Sympathien auf seiner Seite hatte.

Wie die Trainer das Derby und die verschiedensten Randaspekte gesehen haben, erfahrt ihr ab 20 Uhr in der Radio Hamburg FussiFreunde Show auf UKW 104.4 oder im Livestream auf unserer Startseite!

Die Bilder zum Eimsbütteler Derby powered by noveski.com!

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