Bambur vom tragischen Helden zum Matchwinner!

Meiendorf geht nach Führung die Puste aus

15. November 2015, 20:20 Uhr

Cordi-Knipser Benni Bambur (r.) versiebte zunächst zwei Großchancen, drehte dann aber per Doppelpack einen Rückstand zum Sieg um. Archivbild: noveski.com

„Wir hätten zur Pause eigentlich 2:0, 3:0 führen müssen, wenn es normal gelaufen wäre“, bemängelte Concordias Außenverteidiger Georgios Cholevas die Chancenverwertung seiner Elf in den ersten 45 Minuten der Partie gegen den Meiendorfer SV. Und wie es dann oft so kommt, geriet man plötzlich in Rückstand, lief diesem hinterher und musste schlussendlich sogar darum bangen, überhaupt etwas Zählbares am Bekkamp zu behalten – gegen das Team im Hamburger Oberhaus, bei dem sich die Negativspirale in den vergangenen Wochen gewaltig ins Rotieren kam. Allerdings konnte sich Cordi einmal mehr auf Tormaschine Benjamin Bambur verlassen, der das 0:1 postwendend konterte und schließlich auch für die komplette Wende sorgte, weil seine Teamkameraden ihn mustergültig in Szene setzten.

Denn im ersten Durchgang schien es fast so, als würde der bis zu diesem Nachmittag 14-fache Torschütze zum tragischen Helden mutieren. Keine 20 Minuten waren vorüber, als Michael Kobert den Torjäger auf die Reise schickte. Dieser umkurvte Sävke und schob zum vermeintlichen 1:0 ein. Vermeintlich deshalb, weil Dennis Facklam sich für seine Mannschaft aufopferte und mit einem riskanten Tackling auf der Linie rettete. Dabei rauschte der 24-Jährige allerdings gegen den Pfosten und musste erst einmal behandelt werden. Zum Glück ging es für Facklam weiter. Das Gegenteil war bei Angreifer Bazier Sharifi der Fall, der die ohnehin schon personell äußerst angespannte Lage verschärfte, als er nach einem Duell mit Oliver Doege nicht weitermachen konnte und den Platz verlassen musste (20.). Keine 180 Sekunden waren vergangen, da kam Bambur zur nächsten Chance – zu einer wahrhaftig Hundertprozentigen: Im Doppelpass mit Rechtsverteidiger Georgios Cholevas servierte ihm dieser die Kugel auf dem Silbertablett. Doch Bambur schob aus kürzester Distanz freistehend am Tor vorbei. „Äußerst untypisch für ihn“, befand auch Cholevas junior.

Bei Meiendorf ging bis dato in der Offensive kaum etwas zusammen. Also musste Cordi aushelfen. Nach einem Eckball nickte Doege das Spielgerät an den eigenen Querbalken. Da wäre Kanan Safarov vermutlich machtlos gewesen (36.). Nachdem Robert Subasic zu Beginn von Hälfte zwei knapp verzog, war dies ein erster Wachmacher. Meiendorf wurde etwas griffiger und kam seinerseits zur dicken Führungschance durch Andrej Blum, der nach einem weiten Sävke-Abschlag urplötzlich auf und davon war. Safarov schien geschlagen – aber Doege mit überragender Rettungstat auf der Linie (62.). Der MSV entwickelte nun eine kleine Druckphase. In der Folge eines ruhenden Balles war es Dren Hoti, dessen Kopfball kurz vor überschreiten der Torlinie vüm bärenstarken Georgios Cholevas geklärt werden konnte, den Nachschuss von Marcin Hercog fischte Safarov aus dem Knick (64.). Eben jener Hercog war es dann auch, der seine Farben auf die Siegerstraße brachte. Einen Freistoß aus gut und gerne 20 Metern schlenzte der Mittelfeldakteur in den Giebel – Safarov noch dran, aber machtlos. 1:0 Meiendorf (68.)!

Die Antwort Cordis? Die kam – und zwar mit einer immensen Urgewalt! Nach einer Kombination über Maurizio d’Urso und G. Cholevas, dessen Hereingabe zur Ecke abgewehrt wurde, brachte Jan Kämpfer den Standard ins Zentrum, wo Meiendorf das Leder nicht aus der Gefahrenzone bekam. Yannick Siemsen stocherte nach, letztlich fiel das Spielgerät ausgerechnet Benni Bambur vor die Füße. Dieser zimmerte die Pille aus elf Metern in die Maschen – 1:1 (71.)! Meiendorf schien platt, mit den Kräften am Ende. Jetzt spielte nur noch eine Mannschaft und das waren die Marienthaler. Die Cholevas-Brüder im Zusammenspiel. Matthias mit dem langen Ball in den Rücken der Abwehr, Georgios legte per Kopf ab und Bambur hatte keinerlei Mühe mehr, seinen 16. Saisontreffer zu markieren (78.)! Den Schlussakkord setzte Michael Kobert, der von Yannick Siemsen auf die Reise geschickt wurde und mit rechts trocken zum 3:1-Endstand einschweißte (86.)! „Der Sieg war ungemein wichtig und am Ende auch hochverdient“, bilanzierte G. Cholevas.