Landesliga Hammonia

Yaylaoglu bleibt Optimist: „Wir glauben noch dran – warum auch nicht!?“

Rechnerisch ist der Klassenerhalt für den SV Eidelstedt noch möglich

23. April 2019, 12:26 Uhr

Schaffen es die Eidelstedter am Ende auch im Abstiegskampf so durchzusetzen wie in dieser Szene im Spiel vom vergangenen Freitag gegen den FC Türkiye. Foto: Both

Es gibt das gute alte Sprichwort, das man den Tag nicht vor dem Abend loben soll. Auf den Fußball übertragen könnte man quasi auch sagen: Man soll den Absteiger nicht benennen, ehe er wirklich feststeht. So verhält es sich auch im Fall des SV Eidelstedt. Dass die Ausgangslage für den Drittletzten im Klassement der Landesliga Hammonia alles andere als gut aussieht, weiß jeder. Und dennoch haben sie den Klassenerhalt beim SVE noch nicht abgeschrieben. Wir haben mit Trainer Hasan Yaylaoglu über die aktuelle Situation und die Zukunft gesprochen.

Um die Laune von Eidelstedts Übungsleiter war es in den Mittagsstunden des Karfreitags bestens bestellt. Kein Wunder, schließlich hatte seine Mannschaft gerade eben im Nachholspiel beim FC Türkiye an der Fährstraße einen „Dreier“ eingefahren und das Punktekonto der Eidelstedter auf nun 16 Zähler anwachsen lassen. Eine Ausbeute, die sich auf die ganze Saison bezogen eher schlecht als recht liest. Aber eben auch eine Ausbeute, die den SVE in der Tabelle vor dem FC Elmshorn und dem SC Alstertal/Langenhorn stehen und weiterhin davon träumen lässt, auch in der kommenden Saison noch Landesliga-Fußball spielen zu dürfen.

„Vielleicht zieht noch jemand zurück – dann bist du als Drittletzter doch noch da“

Den Gegenspieler übrsprungen: Ferhat Yildirim (re.) setzt sich im Kopfballduell gegen Türkiyes Elas Sawicki durch. Foto: Both

Denn: „Rechnerisch ist natürlich noch was möglich“, sagt Hasan Yaylaoglu beim Blick auf den derzeitigen Stand – und hat Recht: Elf Punkte beträgt der Rückstand aufs rettende Ufer. Fünf Spiele sind noch zu spielen. Heißt: Es sind noch 15 Punkte zu vergeben – und in der Theorie ist noch alles möglich. In der Praxis gibt`s natürlich gewisse Einschränkungen: „Wenn man es so mitverfolgt, dann muss man sagen: Die anderen machen halt auch ihre Hausaufgaben“, konstatiert Eidelstedts Coach, der die Mannschaft erst im Winter übernommen hat und seitdem mit Akribie und Einsatz daran arbeitet, den Club, für den er einst selbst die Fußballschuhe schnürte, doch noch in der Liga zu halten. 

„Wir hätten vor ein paar Wochen, als der SC Nienstedten einen Knick hatte, Siege einfahren müssen. Dann hätten wir vielleicht bei Nienstedten mental was bewegt. So aber sind sie und auch der Harburger TB sich ihrer Sache sicher“, trauert Yaylaoglu der Tatsache nach, dass seine Schützlinge in der Vergangenheit selbst zu inkonstant punkteten und die Schwächephase eines Konkurrenten eben nicht zu ihren Gunsten nutzen konnten. „Von daher“, so Yaylaoglu, „müssen wir halt auch auf die Bezirksliga gucken. Aber man weiß ja nie: Vielleicht zieht noch der eine oder andere für die neue Saison zurück und dann bist du als Drittletzter doch noch da.“ Für ihn steht daher in Sachen Landesliga-Zugehörigkeit fest: „Wir glauben dran – warum nicht!?“ 

„Wenn es runter geht, ist das auch nicht der Weltuntergang“

Einen Schritt zu spät: Eidelstedts Ümüt Aydin (re.) hat gegen Samir Kabashi das Nachsehen. Foto: Both

Doch auch für den Fall, dass der Klassenerhalt nicht gelingt, wird Yaylaoglu nicht zum Schwarzmaler. „Wenn es runter geht, ist das auch nicht der Weltuntergang“, gibt der Coach des SVE zu verstehen. In diesem Fall würde man am Redingskamp dann einen Neuaufbau in die Wege leiten. So, wie es Yaylaoglu schon im Winter bei seinem Amtsantritt angekündigt hatte. „Daran hat sich nie etwas geändert. Diese Absprache gilt nach wie vor“, erklärte der 37-Jährige, der bis zum Winter noch als Spieler beim Schlusslicht SC Alstertal/Langenhorn unter Vertrag stand, am vergangenen Freitag nach der Begegnung gegen den FC Türkiye.

„Die Jungs ziehen immer gut mit, seit ich da bin. Wir haben eine super Trainingsbeteiligung“, hat der Übungsleiter in der näheren Vergangenheit erkannt, weiß aber auch, dass das Gesicht der Truppe in der nächsten Serie wohl ein anderes sein wird: „Natürlich gibt es Jungs, die von sich aus nicht bleiben wollen. Wir als Verein wollen uns auch von dem einen oder anderen trennen. Wer bleibt und wer geht – das werden die Gespräche in den nächsten Wochen zeigen. Wir haben eine relativ junge Truppe. Wenn die im Kern zusammenbleibt, dann werden wir auch in der Bezirksliga für Furore sorgen. Mal gucken, wie schnell es dann wieder hoch in die Landesliga geht…“ Wer beim SVE zur Probe mittrainieren will, kann sich bei Hasan Yaylaoglu (0151-67802562) melden.

Jan Knötzsch