Spärliche Kulisse, spärliche Ausbeute: „Regio“-Derby bleibt ohne Sieger

St. Pauli II und HSV II trennen sich vor 176 Zuschauern 1:1

17. März 2018, 20:02 Uhr

Sicherheitsspiel? Philipkowski: „Ich weiß nicht warum – das muss mir die Polizei mal erklären“

Drei gegen einen: Die St. Paulianer Ersin Zehir, Rudolf Gonzalez Vass (v. li.) und Seung-Won Lee (re.) versuchen Arianit Ferati vom HSV II zu stoppen. Foto: KBS-Picture

„Wir müssen mit diesem einen Punkt leben“, konstatierte HSV II-Trainer Steffen Weiß, der unter der Woche nach der Beförderung von Christian Titz zum Bundesliga-Coach aus der U16 auf seinen neuen Posten hoch gezogen wurde, und erklärte: „Die erste Halbzeit hatten wir zum Großteil unter Kontrolle und konnten unser Ballbesitzspiel aufziehen, auch wenn wir immer wieder scharf angelaufen wurden. In der zweiten Hälfte hatten wir dann einen Balanceverlust im Zentrum zu verzeichnen und konnten die Konter nicht mehr so gut verteidigen. Zwischendurch hat es 15 Minuten lang ganz schön gebrannt. Da hätte es nicht nur zum 1:1, sondern auch zum 1:2 klingeln können.“ Joachim Philipkowski kritisierte derweil, seine Mannschaft habe vor dem Seitenwechsel „die Derby-Stimmung nicht angenommen.“

Mit der Defensivarbeit, so der St. Pauli Pauli II-Coach weiter, „war ich zufrieden, aber mit der Offensive bin ich bis zur Halbzeit nicht einverstanden. Nach der Pause wollten wir griffiger und geiler sein, das haben die Jungs gut umgesetzt.“ Und dann war da noch etwas, was „Piepel“ nicht so ganz nachvollziehen konnte: Warum das „kleine Derby“ als Sicherheitsspiel angesetzt war. „Dieses Thema nervt mich seit Jahren, ich kann das nicht nachvollziehen. In Süddeutschland lässt man Derbys zu einer Zeit austragen, wo alle können. Bei 1860 gegen Bayern kommen 12.000 Fans. Hier im Norden haben sie Angst, wenn 50 Fans auf der einen und 100 auf der anderen Seite stehen. Ich weiß nicht warum – das muss mir die Polizei mal erklären“, sagte Philipkowski.

Jan Knötzsch

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