Remis in Buchholz: Dassendorf macht Boden gut!

Aus drei Metern über das leere Tor, Elfer pariert und Abseitstor

08. Mai 2016, 19:57 Uhr

Buchholz-Keeper Henrik Titze parierte den Handelfmeter und hielt damit einen Punkt für den TSV fest. Foto: noveski.com

Mit einer Nullnummer trennte sich die TuS Dassendorf vom TSV Buchholz 08 und konnte, nach der zeitgleichen 2:6-Klatsche von BU gegen Vicky, die Ausgangslage vor den letzten beiden Saisonspielen sogar weiter verbessern. 

„Nachdem Erlebnis am Donnerstag in Altona (Niederlage im Pokalhalbfinale, Anm. d. Red.) war nicht unbedingt damit zu rechnen, dass wir vom Kopf her 100 Prozent bei der Sache sind“, merkte Buchholz-Trainer Thorsten Schneider an und lobte sein Team gleichzeitig für die Leistung gegen den Spitzenreiter: „Vielleicht war Dassendorf genau der richtige Gegner, denn gegen den zukünftigen Meister möchte man sich auch behaupten“, fügte der 48-Jährige weiter an.

Scheiterte mit seinem Elfer an Titze: Kris Kurczynski. Foto: noveski.com

Das schafften die Nordheider phasenweise, auch wenn die Torchancen aus dem Spiel heraus absolute Mangelware waren und das Geschehen sich hauptsächlich im Mittelfeld abspielte. Während der Anfang der Partie dem Primus gehörte, der nach einem Möller-Freistoß fast jubelte, und die 08er laut ihrem Trainer „einen Schritt hinterher liefen“, kam die Schneider-Elf „deutlich besser aus der Kabine“ und kam zwei mal über die Außen nach vorne, war jedoch beispielsweise durch den Fernschuss von Thees zu ungefährlich. Wenige Minuten später wurde es allerdings doch noch einmal aufregend auf der Otto-Koch-Kampfbahn: Pascal Nägele konnte einen Schnitzer in der Hausherren-Hintermannschaft genauso wenig nutzen wie kurz darauf Mariusz Zmijak einen „Tausendprozenter“, als er aus drei Metern zum Abschluss kam, aber zu überrascht schien (78.). 

Torloses Remis der beiden besten Rückrundenteams

Seyhmus Atug wurde eine Trinkflasche zum Verhängnis. Foto: noveski.com

Es begann eine fulminante Schlussphase: Nach einem hohen Ball in den Sechzehnmeterraum bekam Buchholz-Akteur Milaim Buzhala diesen gegen die Hand, sodass Schiedsrichter Lassen auf Strafstoß entschied. 08-Urgestein Henrik Titze, der seinen Heimatverein am Ende der Saison in Richtung Winsen verlassen wird und im Pokal gegen den AFC nicht allzu glücklich aussah, parierte den Strafstoß allerdings, demonstrierte damit seine Stärke und hielt sein Team wortwörtlich im Spiel (87.)! Der Dassendorfer „Unglücksrabe“ war Kristof Kurczynski, der den Luckypunch nicht setzen konnte! Unmittelbar darauf wurde Seyhmus Atug vorzeitig zum Duschen geschickt. Der Grund dafür: Der Defensiv-Allrounder nahm bei fast schon tropischen Temperaturen eine Trinkflasche mit aufs Feld, was der Unparteiische mit der Ampelkarte bedachte (88.)!
Eine Minute vor Abpfiff gab es dann auf der gegenüberliegenden Seite eine weitere aufregende Situation. Während die Anhänger und Verantwortlichen des TSV ihr Team beim Aberkennen eines regulären Tores von Milaim Buzhala im Nachteil sahen, war es für TuS-Coach Martens nicht eindeutig auszumachen: „Ich stand viel zu weit weg, um beurteilen zu können, ob das Abseits war oder nicht.“ Und so war das einzige, was die Zuschauer am Seppenser Mühlenweg an diesem Tage komplett vermissten, ein Tor. 

„Es war ein sehr umkämpftes Spiel, in dem beide Mannschaften mit den schwierigen Bedingungen in Form von Temperatur und Platzverhältnissen kämpfen mussten. Am Ende geht das 0:0 absolut in Ordnung, weil beide Mannschaften mehr nicht verdient gehabt hätten“, zog Dassendorfs Coach Peter Martens ein durchwachsenes Fazit, konnte allerdings mit dem Remis „gut leben“. Denn nun steht sein Team – mit einem Spiel mehr auf der Habenseite und vier Punkten Vorsprung auf BU – weiterhin auf dem Platz der Sonne und könnte womöglich den nächsten großen Schritt Richtung Titelverteidigung am Freitag gegen den Meiendorfer SV machen. „Das wird sicher kein Selbstläufer“, mahnt Martens zur Vorsicht und fügt an: „Wenn man sieht, unter welchem Druck Meiendorf steht, werden die am Freitag noch einmal richtig Gas geben. Außerdem können sie sich noch selbst retten, da werden die sicher alles in die Partie werfen.“

Autor: Daniel Meyer