LL Hammonia

Nienstedten erweist sich als erster Stolperstein: HEBC bekommt „PS nicht auf den Platz“

Verlustpunktfreier Primus ist nicht mehr verlustpunktfrei

29. September 2019, 22:40 Uhr

Der SC Nienstedten ist das erste Team, das dem HEBC in dieser Saison einen Punkt abgeknüpft hat. Archivfoto: Both

Weiterhin ungeschlagen, jedoch erstmals Punkte liegen gelassen: Im zehnten Anlauf konnte der Tabellenführer der Landesliga Hammonia, der HEBC, lediglich einen Punkt aus dem Quellental entführen. 2:2 lautete das Endergebnis zwischen dem SC Nienstedten und den „Veilchen“, die nach dem 4:1-Sieg von TuRa Harksheide beim SC Sternschanze nur noch aufgrund des um einen Treffer besseren Torverhältnisses vor den Mannen vom Exerzierplatz rangieren.

Besser in die Partie kam der bisher ungeschlagene Gast, der versuchte, seinen langen „Goalgetter“ Janosch Rinckens per hohen Bällen in Szene zu setzen. Seine Gegenspieler können ihm am Zollstock zwar nicht die Stirn bieten, doch „wenn Einsatz und Wille da ist, gleicht man auch einen Größenunterschied aus“, erklärte Nienstedtens Co-Trainer Stefan Herrmann. Des Weiteren brauche es Intensität, um die Offensive des Tabellenführers in Schach zu halten. „Wir haben von vornherein eklig gespielt und die Zweikämpfe gesucht.“ Seine Mannschaft schien also gut eingestellt gewesen zu sein. Das einzige, was dem Gegner also hätte Tore ermöglichen können, waren unnötige Fehler im Aufbau – und genau das wurde dem Gastgeber zum Verhängnis. Die Folge: Taktische Fouls und Freistöße für die Eimsbütteler in aussichtsreicher Position, was dem SCN erschwerte, den Gegner in „gefährliche Zonen kommen“ zu lassen, weil „bei Standardsituationen der Größenunterschied dann doch zu spüren ist“, so Herrmann. Überraschend war jedoch, dass keines der beiden Gästetore aus der Luft erzielt wurde, so hätte Nienstedten phasenweise ein weiteres Gut missachtet: Die Manndeckung.

„Wenn er den macht, wäre der Drops gelutscht gewesen“

HEBC-Coach Özden Kocadal lobte die Konter der Hausherren und bemängelte, dass sein Team „die PS nicht auf den Platz bekommen“ habe. Archivfoto: Both

So tauchte in Minute 25 nach einer Flanke von rechts Tjorven Köhler völlig freistehend vor Torwart Fröhlich auf, der sich zuvor mehrfach auszeichnen konnte. Der Rechtsaußen ließ sich nicht zweimal bitten und schob den Ball lässig an Fröhlich vorbei ins Tor zur Führung. Nienstedten brauchte anschließend etwas, um sich von dem Rückstand zu erholen, während HEBC hätte erhöhen können. Doch bis zur Halbzeit blieb es beim 0:1 aus Sicht des Gastgebers, der dann gut aus der Kabine kam. Kurz nach dem Seitenwechsel hätten die Mannen von Chefcoach Lewe Timm sogar ausgleichen können: Nach impulsivem Vorstoß durch Alpheo Diego verpasste Antonio Pabst per Kopf die Chance zum 1:1. Dafür gelang ihm dann sieben Minuten später sein Tor: Nachdem Pavel Chiricenco eine erneute Flanke von Diego nicht verwerten konnte, musste er den zweiten Ball aus sechs Metern nur noch per Kopf ins leere Tor befördern. Der Gastgeber konnte anschließend die Druckphase des Gegners beenden und kam zu Chancen – mal wieder bedingt durch Ungenauigkeiten im Aufbau der Nienstedtener. In Minute 60 dann die erneute Führung durch Janek Wrede. Entstanden durch einen Standard und zu viel Platz. Doch dem sonst so souveränen Primus gelang es nicht, die Führung auszubauen, obwohl die Chancen da gewesen wären: „Mirko Wiedemann hatte noch eine Chance, wenn er die macht, ist der Drops gelutscht“, befand HEBC-Trainer Özden Kocadal.

„HEBC hat am Ende vielleicht sogar noch Glück“

Nienstedten schien der Drops jedoch zu schmecken und kam erneut zurück – die Grundlage für Dietzes Tor zum 2:2 war dieselbe wie beim ersten Ausgleich: „Nienstedten hat einfach toll gekontert“, lobte Kocadal. Am Ende war man auf Seiten des Außenseiters „zufrieden mit dem Punkt“, obwohl „HEBC am Ende vielleicht sogar Glück hatte, nicht noch das 3:2 zu fangen“, so Herrmann. Feststehen tut für ihn jedoch, dass seine Mannschaft „in der Landesliga angekommen“ ist. Der Tabellenführer schien mit der Punkteteilung weniger zufrieden zu sein, besonders weil „wir unsere PS nicht auf den Platz bekommen“ haben, fasste Kocadal das Geschehen zusammen.


Jacob Nieswandt