Nach dem Treffer von Fedai ist es für den BSV vorbei

Meiendorf bezwingt Bramfeld im Spitzenspiel mit 2:1

28. April 2018, 20:07 Uhr

Komm her und lass dich feiern: Meiendorfs Andrej Blum (Zweiter v. re.) schultert Siegtorschütze Martin Fedai. Foto: M. Merk

Seite an Seite standen sie mitten auf dem Rasen der Flens-Arena in Meiendorf: links Baris Saglam, in der Mitte Serhat Akkaya und rechts Tobias Sävke – das „Trainer-Dreigestirn“. Diesmal war das Trio, anders als noch am Dienstag, als die Spieler des MSV nach dem Sieg gegen Lohbrügge die Meisterschaft und den Aufstieg feierten, troken geblieben. Dafür musste Torwarttrainer Habibullah Salimi am heutigen Samstag nach dem Match gegen den Bramfelder SV dran glauben und wurde mit dem Inhalt mehrerer Getränkeflaschen übergossen. Ergo hielten Saglam, Sävke und Akkaya ihr Statement zum Spiel trocken ab – und zogen eine nüchterne und zutreffende Bilanz der Partie, die Meiendorf mit 2:1 für sich entschied.

Eines vorweg: Den Attributen, die einem in den Sinn kommen, wenn man an ein Spitzenspiel zwischen dem Tabellenführer und dem Zweiten denkt, wurde das Duell vor den 186 Zuschauern nicht gerecht. Dem Spiel fehlte es zum Großteil an Tempo, keines der beiden Teams wurde von seinem Widerpart so übermäßig unter Druck oder in Gefahr gebracht, dass sich ein munteres Match hätte entwickeln können. „Es mag sich lustig anhören, aber genau das war unser Ziel: Wir haben mit einer Fünferkette gespielt, weil es unser Plan war, das Spiel einzuschläfern“, gestand Mirko Schulz, der auf Seiten des Bramfelder SV dieses Mal allein als Coach auf der Bank saß. Sein Trainerkollege Carsten Henning fand sich als Spieler auf dem Feld wieder. Auch Schulz war auf dem Spielbericht als Ersatzspieler gelistet. Zudem wechselten die Gäste später ihren eigentlichen Ersatzkeeper Steven Pagenkop als Feldspieler (!) ein.

Schulz: „Wir hätten nicht auf Krawall nach vorne laufen können, sonst wären wir eingebrochen“

Marcin Hercog bereitete das 1:0 des MSV vor. Archivfoto: noveski,com

„Man braucht sich ja nur den Spielbericht angucken: Carsten als Spieler, ich als Ersatzspieler, Pagenkop als Feldspieler, Marcel Perz saß angeschlagen draußen. Wir hätten hier nicht auf Krawall nach vorne laufen können, sonst wären wir in der 60. Minute eingebrochen. Ob das dann erfolgreicher gewesen wäre, steht in den Sternen“, erklärte Schulz im Anschluss an die Partie, die für die Gäste im Idealfall mit einem Tor hätte beginnen können. Tat sie aber nicht. Denn nachdem MSV-Torhüter Yannick Jonas den Ball beim Abstoß nach vorne direkt in die Füße von Bramfelds Milos Ljubisavljevic spielte, hatte dieser Pech im Abschluss und traf nur den Pfosten (13.). Der Ligaprimus machte es nach 26 Minuten dagegen besser: Marcin Hercog chippte den Ball schön über die BSV-Abwehr zu Leonel Varela Monteiro, der nach innen zog und BSV-Schlussmann Marcel Reimers mit einem klugen Lupfer keine Chance ließ.

„Wir wollten mit der Fünferkette das Spiel beruhigen und Bälle durch die Schnittstelle oder über die letzte Kette vermeiden, damit Andrej Blum keinen Raum hat. Deswegen standen wir sehr tief“, erläuterte Schult den Ansatz der Bramfelder, zum Erfolg zu kommen. Zwar war Blum tatsächlich über weite Strecken nach vorne nicht so akut gefährlich, wie es dem Top-Torjäger gegen andere Clubs gelang, aber „unterm Strich war das 0:1 genau das, was wir vermeiden wollten: Wir haben Meiendorf auf der Sechs einen Moment zu viel Raum gelassen, dann kommt der Ball über die Abwehr und der MSV läuft schnell mit Tempo ein.“ Zutreffender als Mirko Schulz hätte man den Führungstreffer, der bis in die zweite Halbzeit hinein Bestand hatte, nicht analysieren können. 

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