Landesliga Hansa

Elf Neue, elf Abgänge: Ramelow startet in Rahlstedt – mit „schlagkräftiger“ Truppe!

16. Juni 2023, 17:39 Uhr

FussiFreunde: Wie sind deine ersten Eindrücke von der neuen Aufgabe beim Rahlstedter SC?

Nach drei Jahren beim Niendorfer TSV II und der Landesliga-Meisterschaft in der Vorsaison will Jan Ramelow nun beim Rahlstedter SC eine Duftmarke hinterlassen. Foto: noveski.com

Jan Ramelow: „Erst einmal muss ich sagen, dass ich wirklich sehr positiv empfangen wurde. Ich stoße auf einen Verein, der große Vorfreude auf die Zukunft versprüht. Einen Verein, der klarmacht, dass er schon an einem guten Punkt ist, aber trotzdem Bock darauf hat und gewillt ist, sich weiterzuentwickeln. In der Kaderplanung haben wir gemeinsam richtig gute Entscheidungen treffen und tolle Spieler von Rahlstedt überzeugen können. Im Umfeld haben wir es auch geschafft, noch einmal Schritte nach vorne zu machen. Von daher glaube ich, dass auch im Drumherum die Weichen gestellt sind, eine gute Saison zu spielen. Es macht bisher wirklich großen Spaß!“

Du hast schon gesagt, dass du die Mannschaft für schlagkräftiger als in der letzten Saison hältst. Da ist man Vierter geworden. Heißt das dann im Umkehrschluss auch, dass man ganz oben angreifen will?

Ramelow: „Grundsätzlich bin ich jetzt erstmal die nächsten beiden Jahre in Rahlstedt. Wir wollen einen guten Kader zusammenbauen und zusammenwachsen lassen. Die Liga ist stark. Es gibt auch einige andere Vereine, die was machen. Und es spielen immer ganz viele Faktoren eine Rolle. Wir müssen von Verletzungen verschont bleiben und in unsere Form kommen. Ich glaube aber, wenn wir das alles hinkriegen, dann sind wir eine Mannschaft, die nur sehr schwer zu schlagen ist und jede Mannschaft schlagen kann. Am Ende wehren wir uns doch nicht gegen sportlichen Erfolg. Aber wir müssen erstmal ein paar Schritte, die wir davor zu tun haben, machen. Fakt ist allerdings auch, dass ich nicht nach Rahlstedt gekommen bin, um am Ende um die ‚Goldene Ananas‘ zu spielen. Dieser Verein hat ein herausragend gutes Umfeld, tolle Möglichkeiten und eine gute Mannschaft. Jetzt müssen wir sehen, dass wir das Bestmögliche herauszuholen. Dann haben wir eine Chance, eine richtig gute Saison zu spielen. Wo wir dann am Ende landen, das wird man sehen. Aber wir haben Bock!“

Warum war der Schritt für dich jetzt wichtig und richtig, nach drei Jahren Niendorf mal was Neues zu machen?

Lukas Baake (re.) kehrt vom SV Eichede als absoluter Führungsspieler in sein zu Hause zurück. Foto: noveski.com

Ramelow: „In Niendorf hatte ich eine sehr schöne, sehr erfolgreiche, aber auch eine sehr intensive Zeit. Wir waren immer in einem tollen Austausch. Ich bin aber mittlerweile eben auch Familienvater. Und da gehören zu so einer Entscheidung eben auch mehrere Faktoren dazu. Rein sportlich hat mich das Projekt in Rahlstedt sehr gereizt. Ich bin offen empfangen worden. Der Verein hat und konnte mir auch mitteilen, dass er Lust hat, sich weiterzuentwickeln. Ich glaube, dass ich zu dieser Weiterentwicklung einen guten Teil beitragen kann, dass ich auch Ideen habe, wie das passieren könnte. Und man hört es ja immer wieder: In der heutigen Zeit ist fast jeder zweite Verein ein ‚schlafender Riese.‘ Wenn man sich aber mal das Umfeld in Rahlstedt anguckt, wie die Mannschaft in den letzten Jahren gespielt hat, aber auch, dass vielleicht gar nicht so viel gefehlt hat. Wenn man sieht, welche Möglichkeiten es gibt und welche Spieler wir holen können. Da muss ich dann einfach sagen, dass das alles in allem ein spannender, aber auch ein logischer Schritt für mich war, um mir auch selbst nochmal eine neue Herausforderung zu setzen. Und ich bin glücklich damit.“

War es dir auch mal wichtig, als junger, aber durchaus ambitionierter Trainer auch mal eine Liga-Mannschaft zu übernehmen – und eben sportliche Perspektiven geboten zu bekommen?

Ramelow: „Mit Sicherheit ist das auch ein spannender Aspekt. Du spielst einen anderen Pokal-Wettbewerb und eben in einer Ersten Herren-Mannschaft, wo du die Möglichkeiten hast, wenn man den Erfolg, den wir mit Niendorf hatten, mit Rahlstedt wiederholen könnte, in einer anderen Liga zu spielen. Natürlich sind das Dinge, die reizvoll sind und auch zu den Faktoren dazu gehören.“

Kommen wir abschließend nochmal zu Niendorf: Sämtliche Leistungsträger der Meister-Mannschaft haben den Verein verlassen. Inwieweit hast du da ein wenig Angst, dass das, was man aufgebaut hat, auseinanderbrechen könnte?

Phillip Börner (re.) ist einer von vier Spieler, der seinem Trainer aus Niendorf zum Rahlstedter SC folgt. Foto: noveski.com

Ramelow: „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht mit einem Auge auch noch nach Niendorf gucken würde. Ich hatte da so eine schöne Zeit – und der Verein wird immer einen besonderen Stellenwert für mich haben. Ich weiß natürlich auch nicht alles im Detail, aber es gibt sicherlich einen größeren Umbruch, was bei einer U23 aber auch dazugehört. Man muss ja auch mal sagen, dass das keine One-Man-Show von mir war, sondern da sind gute Leute im Hintergrund. Die haben auch in der Vergangenheit gut gearbeitet – und es gibt überhaupt keinen Grund, warum sie das jetzt nicht mehr tun sollten. Man kriegt einen neuen, ambitionierten und jungen Trainer, der sicherlich auch sein Netzwerk mitbringt. Deshalb hoffe ich natürlich, dass man wieder einen schlagkräftigen Kader auf die Beine gestellt bekommt und bin weiterhin gespannt. Denn: Egal wird mir das auf gar keinen Fall sein, was mit diesem Verein und insbesondere mit dieser Mannschaft passiert. Dafür bin ich viel zu sehr mit einzelnen Personen und dem Verein verbunden.“

Autor: Dennis Kormanjos