Story/Hintergrund

„Die HT von 1816 – das ist ein Name, den wir stolz vor uns tragen und dessen Wahrnehmung wir vorantreiben wollen“

12. August 2020, 15:32 Uhr

„Bernd und Mustafa werden die HT auf ein Level bringen, auf dem wir noch nie waren“

Ahmet Sahin kennt Willert und Kaya lange und lotste sie in diesem Jahr an die Legienstraße. Foto: Herzog

Und damit wären wir beim Vorhaben des Duos Willert/Kaya. „Unser Ziel ist es, dass wir soweit kommen, eine A-Jugend zu haben. Wir haben einen Fünf-Jahres-Plan. Es gibt Dinge, die wollen wir in zwei, drei Jahren erreichen, aber in fünf Jahren wollen wir in allen Jahrgängen besetzt sein und in den Ligabereich zusteuern können. Das ist wichtig, wenn die Liga-Mannschaft über kurz doer lang die Landesliga erreichen will. So können wir den Jungs eine Perspektive bieten“, umreißt Kaya, was an der Legienstraße perspektivisch von statten gehen soll. „Ich bin glücklich, dass die beiden da sind. Es ist unglaublich, mit welchem Tempo sie hier im März losgelegt haben. Wir werden bei der HT 16 etwas im Jugendbereich erleben, was wir hier noch nicht erlebt haben – eine Revolution. Viel ist bei uns im Nachwuchs ja nicht passiert, wenn man mal von der Zeit mit Matthias Nage (jetzt Trainer des Ahrensburger TSV in der Landesliga, Anm. d. Red.) und Marc Fascher (früher Trainer Cordi, Jena, Münster, Siegen, Essen, SF Lotte, jetzt Scout für Darmstadt 98, Anm. d. Red.) mal absieht. Bernd und Mustafa werden die HT auf ein Level bringen, auf dem wir noch nie waren. Ich habe vollstes Vertrauen in das, was die beiden da machen“, sagt Ahmet Sahin. „Man darf nicht vergessen: Sie bringen nicht nur die Spieler auf das nächste Level, sondern auch die Jugendtrainer – davon kann Danny Zankl ein Lied singen“, ergänzt er mit Blick auf den Coach des TSV Sasel, der früher gemeinsam mit Willert und Kaya im Nachwuchs von Cordi arbeitete.

„Kocin, Iscan, Toksöz – das waren Jungs, die wir entwickelt haben, da wollen wir wieder hin“

Ex-Profi Umut Kocin –jetzt bei Cordi in der Oberliga am Ball – ist einer der bekanntesten Kicker, die in der Vergengenheit aus dem HT 16-Nachwuchs hervorgingen. Foto: KBS-Picture.de

„Der Reiz an unserer Aufgabe bei der HT ist, dass wie hier gewisse Freiheiten haben und uns entfalten können“, befinden Willert und Kaya unisono, „wir hatten auch Gespräche mit anderen Clubs, wo wir uns in eine bestehende Infrastruktur hätten einbringen müssen – das wäre auch kein Problem gewesen.“ Aber: „Bei der HT hat uns gerezit, dass wir unsere Idee verwirklichen können, hier kannst du richtig was machen und durchstarten. In der Zusammenarbeit mit Ahmet klappt es, weil jeder seinen Aufgabenbereich hat. Jeder investiert seine Energie da rein. Wir tauschen uns aus – auch mit Markus Puder als Trainer der Liga-Mannschaft. Das Zahnrad greift ineinander“, sagt Kaya, der nur zu gern an seine alten Zeiten bei der HT 16 zurückdenkt: „Wir hatten damals Typen wie Deran Toksöz, Umut Kocin oder Gökhan Iscan – das waren Jungs, die wir entwickelt haben und denen wir den Raum gegeben haben, sich zu entfalten. Jetzt wollen wir versuchen, wieder da hin zu kommen.“ Natürlich „hat sich die Zeit geändert, aber wir haben unserem Plan, wie wir das schaffen können. Ich hoffe, dass man das sieht. Dass man die HT 16 nicht mehr als graue Maus sieht. Wir sind der älteste aktive Verein der Welt. Die HT von 1816 – das ist ein Name, den wir stolz vor uns tragen und dessen Wahrnehmung wir vorantreiben wollen“, befindet Kaya am Ende eines langen Gesprächs, zu dem Bernd Willert irgendwann zwischendrin hinzugestoßen ist. Übrigens: An eines hät sich das Duo. Als das Licht im Büro erlischt und sich die Tür schließt, ist es kurz vor 22 Uhr. Ziel erreicht – zumindest ein kleines. Die großen sollen folgen...