Blankenese nach Niederlage gegen Sperber am Boden

Lopez-Elf geht auch beim Tabellenletzten leer aus

27. März 2015, 23:07 Uhr

Darf nach dem Sieg gegen Blankenese neuen Glauben schöpfen: Sperber-Kapitän Matthias Pornhagen. Foto: noveski.com

Vor dem Abstiegskrimi gegen den tabellenletzten SC Sperber hatte SVB-Manager Rommel betont, dass es auch bei einer Niederlage keinen Sinn machen würde, die Trainerfrage neu zu stellen. Hätte man sich gegen Lopez entscheiden wollen, hätte dies vor dem Freitagabendspiel erfolgen müssen. Nun präsentiert sich Rommel genau dieses Alptraum-Szenario, nach der Niederlage gegen den Drittletzten hauchte man sogar Kellerkind Sperber neues Leben ein und gestaltet den Abstiegskampf offener denn je. Nach dem Spiel riefen beide Trainer Kampfparolen aus.

Einundvierzig Sekunden waren auf der Uhr, da schlug der Ball in dem so wichtigen Abstiegsmatch bereits zum ersten Mal in den Maschen ein – von wegen behutsames Abtasten also! Tom Bein legte quer, durch die SVB-Defensive rutschte der Ball zum zweiten Pfosten durch, dort schob Kai Surek problemlos ein – 1:0 für das Schlusslicht! Im Anschluss wurde es dann aber doch das umkämpfte Spiel, was man im Vorfeld erwartet hatte. Zwar spielten beide Mannschaften nicht unsauber, man befand sich jedoch stets an der Grenze. Sechs Gelbe Karten wurden schon vor dem Pausenpfiff gezückt. Zeit für Fußball blieb trotzdem. Nach einer Ecke bekam Sperber den Ball nicht aus der Gefahrenzone, Jan Lauer schlug zu – Gleichstand (23.). Dieser währte allerdings nicht lange. Marcel Schall setzt sich mit einer Energieleistung auf der linken Seite durch, flankte den Ball zu Nikolas Sideris, der mit einer Direktabnahme die erneute SCS-Führung besorgte (30.).

Surek schlägt nach 41 Sekunden zu

Im zweiten Durchgang ging es etwas gemächlicher zu. Die SV Blankenese spielte zwar oft ansehnliche Kombinationen, kam aber nicht mehr so häufig wie in Halbzeit eins in wirklich gefährliche Abschlusssituationen. Auch Sperber konnte seine Führung nicht ausbauen, da Lukas Dau per Kopf nur die Latte traf. Aufgrund einer soliden Defensivleistung konnte Breitmeier aber am Ende aufatmen: „Der Sieg hat den Jungs wieder Leben eingehaucht, das konnte man merken. Wir werden, solange es rechnerisch möglich ist, alles geben. Und wenn es nicht mehr möglich ist, machen wir auch weiter. Heute habe ich den Jungs gesagt, dass sie sich für die ganzen Ehrenamtlichen, die wirklich alles für uns geben, den Arsch aufreissen sollen. Wir wollten ihnen etwas zurückgeben und das ist uns gelungen. Mal gucken, was jetzt in Zukunft kommt, in der Staffel ist alles möglich, das zeigt ja das Spiel Osdorf gegen Wedel.“

Bei den Gästen bemängelte Lopez vor allem die Chancenauswertung: „Sperber hat einfach mehr aus ihren Chancen gemacht. Wir spielen streckenweise auf ein Tor, machen aber von fünf Möglichkeiten nur eine. Dazu produzieren wir haarsträubende Fehler in der Defensive. Man kann in so einem Spiel nicht nach fünfzig Sekunden zurückliegen.“ Glücklich wollte er den Sperber-Sieg aber nicht nennen: „Sie haben mehr gekämpft, gefoult und auch mit dem Schiedsrichter diskutiert, ohne dabei unsauber zu sein. Sie haben unbedingten Willen gezeigt. Aber ich kann meinen Jungs kämpferisch auch keinen Vorwurf machen, bei uns hat es am Abschluss gemangelt.“

„Gebe weiter einhundert Prozent“

In die Zukunft blickt er kämpferisch, sowohl was den Verein als auch seinen Trainerposten betrifft: „Ich mache mir keine Sorgen um meinen Job. Wenn der Verein die Notwendigkeit erkennt, etwas zu verändern, dann kann ich nichts dagegen tun. Ich lege aber nicht nieder und gebe weiter einhundert Prozent. Demnächst kommen Lurup und Osdorf, vielleicht ist das genau das, was wir brauchen. Zuletzt haben wir oft das Spiel gemacht und wurden ausgekontert. Außerdem setze ich voll auf die Rückkehr von Marcel Voß, der unsere Viererkette verstärken wird.“

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