Landesliga Hansa

„Asche“ on „fire“ – und der SVNA „versagt immer doppelt, wenn's schwierig für den ASV hätte werden können“

„Granados-Granaten“ verlieren gegen den Tabellenzweiten deutlich mit 0:4

18. November 2019, 13:02 Uhr

Timo Aschenbrenner erzielte zwei der vier ASV-Treffer im Heimspiel gegen den SVNA. Foto: Bode

Mansoor Ahmadi griff nach dem Spiel in die Kiste mit den Weisheiten. „Wie heißt es doch so schön: Ein Pferd springt nur so hoch, wie es muss“, bilanzierte der Manager des ASV Hamburg nach dem Duell mit dem SV Nettelnburg-Allermöhe, und fügte hinzu: „Und das war so ein Spiel.“ Am Ende reichte die Leistung für den Zweiten der aktuellen Landesliga Hansa dennoch: Die Mannschaft von Trainer Ghazi Mustapha feierte an der Snitgerreihe einen 4:0-Sieg. „In Summe war das ein verdienter Sieg in einem Spiel, das einige interessante Vorkommnisse hatte“, teilte SVNA-Trainer Daniel Andrade-Granados mit und dürfte damit auf die „Ampelkarte“ für Tom-Philipp Müller und seine eigene Gelb-Rote Karte anspielen – aber auch auf den Auftritt seiner Schützlinge.

„Der ASV war bei den ersten drei Treffern extrem effizient. Wenn wir drei Mal allein vorm Tor sind – unter anderem beim Stand von 0:0 –, daraus aber kein Tor resultiert und wir jeweils immer im Gegenzug nach den vergebenen Chancen einen Gegentreffer kassieren, dann darf man am Ende des Tages keine Beschwerde hinsichtlich des Ergebnisses einlegen“, bilanzierte Andrade-Granados nach der Begegnung und stellte ernüchtert fest: „Wann immer es für den ASV hätte schwierig werden können, haben wir doppelt versagt. Sowohl vorm gegnerischen als auch vor dem eigenen Tor.“ Insgesamt, so „DAG“, „war das ein bitterer Nachmittag für uns.“

Ahmadi: „In der zweiten Halbzeit haben wir dann 45 Minuten lang Vollgas gegeben“

SVNA-Coach Daniel Andrade-Granados (li., hier mit Dominik Schindler) sah ebenso wie sein Spieler Tom-Philipp Müller die Gelb-Rote Karte. Foto: Bode

Und das, wo man im Lager des Kontrahenten doch einigen Respekt vor dem Widersacher hatte. „Wir kennen den SVNA ja noch aus der Hinrunde. Für mich ist das eine der laufstärksten Mannschaften in der Liga. Die laufen wirklich 90 Minuten lang durchgängig. Das ist eine junge und wilde Truppe. Aber genau darauf waren wir eingestellt“, konstatierte Mansoor Ahmadi nach dem „Dreier“ seines Teams gegen die Equipe vom Henriette-Herz-Ring. „Wir haben gesehen, dass unsere Jungs konditionell auch auf einem sehr guten Stand sind. Sie haben 90 Minuten lang läuferisch mitgehalten“, befand der ASV-Manager. Und nicht nur das: „Wir haben das Spiel auch über die gesamten 90 Minuten dominiert.“ Im Resultat aber sollte sich dies zunächst einmal nicht niederschlagen. Einzig und allein durch einen Elfmeter, den Serhat Cayir nach einem Foul an Rathwan Al Radi, in der elften Minute verwandelte, trafen die Gastgeber vorm Seitenwechsel ins Schwarze.

„In den ersten 20 Minuten haben wir echt guten Fußball gespielt, der sehr temporeich war. Nach 20 Minuten haben wir dann die Luft ein bisschen rausgenommen, obwohl wir nur 1:0 geführt haben und haben die letzten 20 Minuten in der ersten Hälfte nicht mehr so guten Fußball gespielt“, resümierte Ahmadi. Aber: „In der zweiten Halbzeit haben wir dann 45 Minuten lang Vollgas gegeben. Das waren schöne Kobinationen und sehr schön herausgespielte Tore. Wir hatten Chancen en masse und hätten auf 6:0 oder 7:0 erhöhen können. Aber das 4:0 ist letztlich ein gerechtes Ergebnis“, sah der ASV-Manager noch einen Doppelpack von Timo Aschenbrenner und einen Treffer von Abdul-Nafe Farahi und zollte „Asche“ ein Sonderlob für seinen Auftritt: „Das ist der abgewichsteste Stürmer, den ich gesehen habe. Er spielt aus fast toten Situationen plötzlich noch eine Torchance heraus. Wahnsinn, was für schöne Buden er diesmal wieder gemacht hat – das ist halt einfach Timo Aschenbrenner.“

Jan Knötzsch