Oberliga
Siegchancen liegengelassen: Remis im Match der „verhinderten Helden“
Osdorf und Paloma trennen sich am Blomkamp mit einem 1:1
Das Team von USC-Coach Steffen Harms (re.) und seinem Assistenten Mario Jurkschat konnte die Führung nicht ins Ziel retten oder nachlegen. Foto: Bode
Der Coach der Osdorfer wusste genau: Es wäre womöglich der berühmt-berüchtigte „Lucky Punch“ gewesen, der den TuS noch mehr in die Nähe des „Dreiers“ gebracht und die in dieser Phase etwas wankenden „Tauben“ wohl endgültig abgeschossen hätte. So aber stand am Ende ein anderes Ergebnis auf dem Zettel der Chronisten. Michel Blunck, der zwei Minuten zuvor noch gescheitert war (58.), ließ sich nach einer Stunde Spielzeit nach einem gewonnenen Laufduell noch nicht einmal mehr davon irritieren, dass der Winkel für einen Schuss ins Tor inzwischen verdammt spitz geworden war, und schoss die Kugel an Schlussmann Claus Hencke vorbei zur Führung für die Gäste ins Netz. Und Osdorf? Antwortete nur zwei weitere Zeigerumdrehungen später – allerdings mit Pech: Rohrbach vermochte es nicht, einen von Wachter per Kopf verlängerten Ball an USC-Torsteher Jannis Waldmann vorbei über die Linie zu bringen.
Wachter egalisiert den Führungstreffer von Blunck
Also hieß es weitere fünf Minuten warten, dann klingelte es im Paloma-Kasten. Diesmal war es nicht Rohrbach, der sich versuchte, sondern eben Wachter. Gleichwohl mit mehr Glück und Zufall als Präzision: Palomas Lennard Wallner verlor den Ball an Samuel Amoah, der das Leder an den Pfosten knallte, Von dort sprang die Kugel ins Feld, wo Christian Merkle eigentlich klären wollte, dabei aber Wachter traf, von dem aus die Pille dann wiederum den Weg über die Linie fand. Was folgte, war Rohrbachs ausgelassene Gelegenheit zum 2:1, doch der Osdorfer stand in der Rolle des „verhinderten Helden“ nicht allein da: Auf der Gegenseite hätte im Laufe der 90 Minuten Michel Blunck seinen „Tauben“ noch den Sieg schenken können. Allen voran, als er nach 81 Zeigerumdrehungen bei einem Konter nicht traf und nur 60 Sekunden später die Latte anvisierte.
„Michel ist in guter Verfassung. Er ist in jedem Spiel torgefährlich“, schrieb sein Coach Steffen Harms dem Offensivmann via „hafo.de“ dennoch positive Worte ins Arbeitszeugnis. „Aus neutraler Sicht mag es stimmen, dass es nach unserer Führung richtig losging. Osdorf hat noch mehr Emotionalität reingebracht. Sie haben hohe Qualität und Wucht“, konstatierte Harms und ergänzte bei „hafo.de“ sein Statement wie folgt: „Die Osdorfer Wucht noch einmal zu brechen, hat mir gut gefallen. Ebenso die Tatsache, dass wir am Blomkamp 90 Minuten lang ein reifes, männliches Fußballspiel geboten haben.“
Jan Knötzsch