Irrer Pokal-Fight! Vom Buhmann zum Helden

27. Juli 2014, 14:08 Uhr

Foto: Rüdiger Abend (timelash.de)

„Für mein Herz war dieses Spiel alles andere als gut“, so Aydin Taneli, der nach einem echten Krimi mit seinem Barsbütteler SV in die zweite Runde des Oddset-Pokals einzog. Sein Team führte beim klassentieferen SC Eilbek bereits mit 3:1, vergab gute Möglichkeiten durch Danny Qasem und Fatih Koc, um den Sack endgültig zuzumachen. Mit eisernem Willen und Glaube an die eigene Stärke kämpfte sich der Bezirksligist zurück, egalisierte die Partie in der Nachspielzeit und musste dann doch noch den ganz bitteren Knockout in der 94. Minute hinnehmen!

„Ich habe das Tor gar nicht richtig wahrgenommen, da wir uns bereits auf die Verlängerung eingestellt hatten – und an der Seitenlinie die Taktik und den weiteren Verlauf geplant haben“, ärgerte sich Eilbeks Zepterschwinger Peter Vernickel, der nichtsdestotrotz „sehr stolz“ auf seine Kicker war. Eine Viertelstunde war auf dem „schwer zu bespielenden Grandplatz“, wie Taneli meinte, an der Fichtestraße vorüber, als Ramazan Sütcü den Gast nach einem Ballverlust der Hausherren und einem Gegenangriff über rechts in Front schoss. Wenig später hätte „Sturmtank“ Harry Nadolny den Ausgleich erzielen müssen, vollbrachte aber das Kunststück, die Kugel aus drei Metern am Tor vorbei zu schießen!

Wie es geht, zeigte der BSV: Qasem flankte von links und Sütcü vollendete technisch sehenswert per Volley-Abnahme aus rund sieben Metern – 0:2 (26.)! Mit etwas mehr Glück hätte Mike Ettingshaus noch vor der Pause verkürzen können – dies gelang ihm dann unmittelbar nach Wiederanpfiff, als er per verwandelten Handelfmeter auf 1:2 stellte (48.)! Die Antwort des Hansa-Ligisten: Ramazan Sütcü, der von seinem Coach nach Spielschluss in den höchsten Tönen gelobt wurde („Er hat ein bärenstarkes Spiel gemacht!“), brachte das Leder mit seinem etwas schwächeren linken Fuß auf den zweiten Pfosten, wo Qasem sich in die Luft schraubte und einnickte (63.)! Anschließend ließ man beste Chancen zur Entscheidung liegen, Nico Sandig musste verletzungsbedingt raus – und so begann die Aufholjagd des SCE.

Trako: Erst Buhmann, dann umjubelter Held

Samin Trako, der Sandig ersetzte, leistete sich einen katastrophalen Lapsus im Spielaufbau, trabte dann auch noch im Schneckentempo hinterher. Patrick Makhaya nutzte diesen Schnitzer und legte von rechts quer – Michael Chelminski aus gut 16 Metern trocken zum 2:3 (85.)! Bereits in der Nachspielzeit angekommen, köpfte Christopher Fritze einen Freistoß von Julian-Sahin Yildiz in die Maschen (90. +1) – großer Jubel auf der einen, Tristesse und Ärger auf der andren Seite! Mit den Köpfen bereits in der Verlängerung, ergab sich Barsbüttel noch eine letzte Chance: Andre Tschichholz schlug das Spielgerät aus dem Mittelkreis in den generischen Sechzehner, Mann und Maus verpassten, nur der zuvor gescholtene Samin Trako bewies den Durchblick und verhinderte mit seinem Lucky Punch die 30 minütige Extra-Zeit (90. +4)!

„Am Ende sind wir nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen“, konstatierte Taneli und fügte an: „Bis zum 3:1 haben wir ein gutes Spiel gemacht, danach haben wir es einfach vergessen, die Entscheidung herbei zu führen – und sind durch einen fatalen Fehler von Samin Trako wieder in Bedrängnis geraten. Das geht so nicht!“ SCE-Übungsleiter Vernickel bilanzierte: „Natürlich ist es unglaublich bitter, wenn man durch ein Tor in allerletzter Sekunden verliert, aber trotzdem überwiegt der Stolz auf meine Mannschaft, die einen Zwei-Tore-Rückstand gegen einen Landesligisten aufgeholt hat. Wir hatten uns eigentlich vorgenommen, möglichst lange die Null zu halten. Deshalb war es umso schwerer, da wir ja schon nach 25 Minuten 0:2 hinten waren – und das bei diesen Temperaturen. Dennoch lassen wir den Kopf jetzt nicht hängen und legen unser Hauptaugenmerk nun auf den Liga-Start in der kommenden Woche.“

Die Bilder zum Pokal-Krimi liefern timelash.de und noveski.com!