Oberliga
Mit „neuem Impuls“ und „frischem Blut“ gegen „wehtuende“ Wedeler
Nach Rückstand: Vicky schlägt Wedel - Ebbers zollt beiden Teams Respekt
Julian Schmid (re.) - hier im Duell mit Jaques Rodrigues de Oliveira - sorgte mit seinem schnellen Ausgleich nach der Pause für die Wende. Foto: KBS-Picture.de
Apropos Überraschung: „Es wäre eine Überraschung gewesen, wenn wir hier Punkte geholt hätten. Das hätte keiner erwartet. Der Druck war nicht bei uns, auch wenn wir zuletzt einen guten Lauf hatten“, befand WTSV-Coach Andelko Ivanko, dessen Mannen zunächst nahtlos an die Darbietungen aus den Vorwochen anknüpfen. „Gerade in der ersten Halbzeit haben sie es uns richtig schwer gemacht“, konstatierte auch Ebbers. „Klar hatten wir zwei, drei Situationen, wo ein Tor hätte fallen können“, unter anderem nach einem von Tim Vollmer verursachten Handelfmeter, den Dennis Bergmann jedoch an den Innenpfosten beförderte (21.). Aber: „Sie haben uns mit schnellem Umschaltspiel wehgetan und immer wieder Nadelstiche gesetzt.“ So auch in der 17. Minute, als Sascha Richert einen blitzschnell vorgetragenen Gegenstoß nach Flanke von Marlo Steinecke und anschließendem Querschläger von Julian Schmid zur Führung für die Elbstädter abschloss. „Das spielen sie überragend aus“, lobte selbst Ebbers den Kontrahenten, der im zweiten Abschnitt jedoch mit einem Dilemma zu kämpfen hatte.
„Haben in der Halbzeit gesagt, dass wir unseren Plan eiskalt durchziehen“
„Alle Gegentore sind über unsere rechte Seite gefallen“, stellte Ivanko ernüchtert fest. „Da haben wir uns nicht gut bewegt, die Abstände waren zu groß.“ So groß, dass zunächst Schmid seinen Fauxpas vor dem 0:1 wettmachte (52.), ehe Bergmann seinen Elfer-Fehlschuss – nach Traumpass von Timo Stegmann – wieder ausbügelte (60.). Für das 3:1 sorgte Klaas Kohpeiß, der nach einer Kombination über André Monteiro Branco, der den Ausgleich mustergültig vorbereitete, und Bergmann die Vorentscheidung herbeiführte (72.). „Am Ende geht das Ergebnis auch so in Ordnung“, resümierte Ivanko. Während Ebbers „beiden Mannschaften ein riesen Kompliment“ aussprechen wollte. Auch wenn das Runde im ersten Durchgang noch nicht ins Eckige wollte, habe man in der Halbzeit gesagt, „dass wir bei unserem Plan bleiben, diesen eiskalt durchziehen und so weitermachen, wie wir es gespielt haben – allerdings müssen wir auf zwei, drei Sachen achten, die wir besser machen müssen“, so „Ebbe“, der auf der PK den „stimmlich ein wenig angekratzten“ Fabian Boll vertrat, und „da ich relativ viel geschrien habe, bin ich es jetzt nach dem Spiel auch“, gab er mit einem leichten Schmunzeln zur Protokoll.
„Wir mussten einen neuen Impuls schaffen“
Über Schmids linke Seite fielen im zweiten Durchgang alle Vicky-Tore. Daran konnte auch der starke André Alves Lopes nichts ändern. Foto: KBS-Picture.de
Die gute Laune kam nicht von ungefähr – schließlich hatte man mit dem sich drehenden Spieler-Roulette – Yannick Siemsen, Alexander Borck, Luca Ernst oder auch Bibie Njie nahmen zunächst auf der Bank platz – am Ende Erfolg. „Natürlich spielen da auch solche Ergebnisse, wie wir sie in den letzten zwei Wochen hatten, in die Überlegungen mit rein. Wir mussten einen neuen Impuls schaffen, auch weil wir so ein bisschen das Gefühl hatten, gerade nach dem BU-Spiel, zum Teil auch schon in der Trainingswoche davor, dass irgendwo so ein wenig der Zug fehlte“, begründete Ebbers den Schritt.
Die PK mit beiden Trainern im Video