Teammanagerbericht: SC Eilbek II

Autor: Klaus Pablo Torgau

19.10.2015

Deutlicher Auswärtserfolg für Eilbek II

Kreisliga 5 | Teammanagerbericht SC Eilbek II

11. Spieltag: NCG FC Hamburg - SC Eilbek II 0:4 (0:2)

Lange Zeit geisterte das Absagegespenst über das Gastspiel des SC Eilbek II beim NCG FC Hamburg, bereits unter der Woche wurden diverse Spiele auf Grand abgesagt, doch Petrus war am Ende wohlgesonnen und so konnte die Partie ohne Probleme auf der gut bespielbaren Neuen Welt stattfinden. Ohne seine alten Haudegen Schwemann, Keibel und Betzold musste SCE-Trainer Houillon auskommen, dazu fehlte mit Lammert ein weiterer Leistungsträger in der Offensive.


Der Leistung der Eilbeker sollte man diese Ausfälle nicht im Ansatz anmerken, der SCE lieferte eine souveräne Vorstellung im Stadtpark ab. Schon nach 13 Sekunden hatte Jan Hesse die Führung auf dem Fuß, nach einem dreifachen Doppelpass mit Ramburger vom Anstoß weg scheiterte der Angreifer an NCG-Schlussmann Donatus Ofokaire. Die Nigerianer hatten bis dato den Ball nicht ein Mal berührt und konnten froh sein, dass es torlos weiterging.

In der Folge drückte Eilbek weiter auf das Gaspedal und kam gegen zunächst schlecht organisierte Hausherren zu weiteren Torchancen, Sager köpfte eine Ecke vorbei, Sebastian Krohn scheiterte wie Zimmer an Ofokaire und Ramburgers Abschluss von der Strafraumkante war zu ungenau. Vor allem über die starke rechte Seite kombinierte sich ein ums andere Mal gefährlich in den Strafraum und nach einem Pass von Feldmeier erzielte Tosun auch das hochverdiente 0:1, doch Schiedsrichter Albrecht hatte direkt vor Tosuns Schuss abgepfiffen. Doch warum? Albrecht überstimmte seinen Assistenten, der ihm anschließend deutlich signalisierte, dass Tosun nicht im Abseits stand. Im Nachgang der Partie entschuldigte sich der Referee bei den Eilbeker Verantwortlichen für diese Entscheidung. Wenig später rannte Tosun zusammen mit Ramburger in Richtung NCG-Tor, ein Verteidiger stellte Tosun ein Bein, so dass der Rechtsaußen deutlich aus dem Tritt kam und den Ball verlor. Statt Freistoß und roter Karte wegen einer Notbremse ließ Albrecht hier weiterspielen. Darüber hinaus machte der Unparteiische eigentlich einen souveränen Eindruck, die zwei dicken Böcke ziehen die Gesamtleistung nach unten.

Eilbek ließ sich von den Entscheidungen nicht beeinflussen und spielte weiter seinen Stiefel runter, das 0:1 fiel zwangsläufig. Johannes Krohn brachte einen Freistoß aus halbrechter Position in den Strafraum, wo sein Bruder Sebastian Krohn ungeahnte Kopfballqualitäten zeigte und zur Führung einschädelte. Vier Minuten später erzielte Krohn sein zweites Tor und ist nun mit fünf Treffern bester Eilbeker Torschütze. Nach einem fein getimten Pass von Ramburger stand Krohn frei vor dem Tor und schob flach rechts zum 0:2 ein.

Die Fitnesszulassung der im Schnitt 33,99 Jahre alten Nigerianer ließ nun deutlich nach, mehrere Spieler vernachlässigten mehr und mehr den Rückwärtsgang, unverständlicherweise ließ sich der SCE nun auf ein Spiel ohne Mittelfeld ein und so wurde jeder Ballverlust in der Offensive gefährlich, da man in der Defensive in Gleich- oder Unterzahl agierte. So kam NCG durch Enwere Obike zu einer ersten Großchance, der Linksaußen kam nach einem langen Ball frei im Strafraum zum Abschluss, doch Klaus Pablo Torgau konnte den Anschlusstreffer verhindern.

Noch vor der Pause hätte Eilbek II das Ergebnis in die Höhe schrauben müssen, Feldmeier vergab aus halblinker Positionen eine Gelegenheit und spätestens Jan Hesse hätte nach einem blitzsauberen Konter mit nur vier Kontakten über die rechte Seite auf Vorlage von Hüseyin Tosun das 0:3 erzielen müssen, doch der Angreifer zeigte technische Mängel in der Ballverarbeitung und so ging es mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabinen.

NCG gestaltete das Spiel nun deutlich offener, kam zunächst aber zu keinen eigenen Chancen, die hatte weiterhin nur Eilbek II. Ramburger bolzte die Kugel nach einer Flanke von Zimmer aus fünf Metern über den Zaun, Hüseyin Tosun machte es kurz darauf besser. In Anwesenheit rhythmischer nigerianischer Klänge verwertete Tosun einen Steilpass von Sebastian Krohn mit einem sehenswerten Abschluss, trocken hoch ins kurze Eck in den Giebel, 0:3.

Wie schon Mitte der ersten Halbzeit ließ Eilbek im Spiel gegen den Ball nun deutlich nach und so verwunderte es nicht, dass NCG nun zu einigen Großchancen kam. Nach einem Steilpass von Olawale Ibrahim, der sich frisurentechnisch nah an Serey Die orientierte, kam Kapitän Benny Dike frei vor Torgau zum Abschluss, Eilbeks Keeper konnte per Fußparade den Gegentreffer verhindern. Auch bei zwei weiteren Großchancen war Eilbeks Keeper zur Stelle, nach einem Fehlpass von Twardawa lief Enwere Obike allein aufs SCE-Tor, seinen versuchten Heber entschärfte Torgau ebenso wie den Schuss des umtriebigen Mamadou Savane aus fünf Metern, nachdem Sager im Strafraum ein Luftloch schoss. Gespielt wurde zu diesem Zeitpunkt bereits mit einem Ball aus dem SCE-Ballnetz, da die einzig spieltaugliche Kugel schon über den Stadionzaun geflogen war.

Doch auch der SC Eilbek II hätte das Ergebnis weiter in die Höhe schrauben können, Hüseyin Tosun scheiterte an Ofokaire, wenig sptäer bewies Tosun aber ein gutes Auge und bediente uneigennützig Stephan Horn, der aus leicht spitzem Winkel cool blieb und das 0:4 erzielte. Für Horn ist es inklusive Pokal bereits der dritte Treffer aus dem Spiel heraus in dieser Saison, SH14 scheint beflügelt durch seine neue Liebe! Kurz vor Ende scheiterte Horn nach toller Vorarbeit des eingewechselten Heinrich aus zwei Metern an Ofokaire und verpasste damit seinen Doppelpack.

Trotz Schwächephasen von jeweils 15 Minuten pro Halbzeit war es ein ungefährdeter Sieg für Eilbek II, das aber auch vor Augen geführt bekommen hat, dass man sich diese Schwächephasen gegen stärkere Konkurrenten nicht erlauben darf.


Aufstellung SC Eilbek II:
Klaus Pablo Torgau – Stefan Zimmer, Sevkan Aba, Sören Sager, Johannes Krohn - Hüseyin Tosun, Sebastian Krohn (81. Steffen Heinrich), Hannes Twardawa, David Feldmeier – Jan Hesse (58. Slawomir Zlotowski), Eduard Ramburger (70. Stephan Horn)

Tore:
0:1 Sebastian Krohn (20., Kopfball, J. Krohn)
0:2 Sebastian Krohn (24., Rechtsschuss, Ramburger)
0:3 Hüseyin Tosun (55., Rechtsschuss, S. Krohn)
0:4 Stephan Horn (80., Rechtsschuss, Tosun)

Gelbe Karte:
Ibebuike

Schiedsrichter: Christoph Albrecht (Note 4) – Hatte anfangs eine sehr kleinliche Linie, die er im Laufe des Spiels kontinuierlich lockerte und kam erfreulich mit nur einer gelben Karte aus. Hatte in der ersten Halbzeit jedoch zwei dicke Böcke: Überstimmte erst seinen Linienrichter wegen vermeintlichen Abseits beim Tor von Hüseyin Tosun, obwohl der Assistent klar vermerkte, dass es auf keinen Fall Abseits war. Pfiff wenig später auch die Notbremse an Tosun nicht.