Teammanagerbericht: SC Eilbek II

Autor: Klaus Pablo Torgau

28.03.2015

Sturmduo schießt Eilbek II zum Sieg

25. Spieltag: Duvenstedter SV II – SC Eilbek II 2:3 (0:2)

Die Vorzeichen für ein erfolgreiches Gastspiel an der Landesgrenze zu Schleswig-Holstein waren alles andere als gegeben: Noch nie seit der Gründung im Jahr 2009 hatte der SC Eilbek II zuvor ein Spiel unter Flutlicht gewonnen, die Anstoßzeit von 20 Uhr am Freitag war für Abergläubische also nicht gut gewählt. Zu allem Überfluss war auch noch Wolfgang Neubauer mit seinem AUS!-Team vor Ort, bei seiner Anwesenheit waren die „Raging Giraffes“ in drei Spielen noch ohne Punkt. Verzichten musste Eilbek auf Toptorjäger Daniel Betzold (8 Treffer), der aufgrund einer Knieverletzung nicht am Spielgeschehen teilnehmen konnte, und kurzfristig auch auf Taib Bostan.

Vor dem Spiel gab es noch allerlei Vorgeplänkel, zunächst mussten im Duvenstedter Tor zwei Löcher geflickt werden, anschließend musste Eilbek zweimal seinen Trikotsatz wechseln, denn sowohl die weißen, als auch die grün-weißen Trikots waren dem Schiedsrichter zu ähnlich, so dass am Ende die Aufwärmshirts als dritter Satz dienten.

Dann war es endlich soweit, das Spiel konnte starten und Duvenstedt legte gleich sehr offensiv los. Auf heimischen Platz holte der DSV 22 seiner 24 Punkte und man konnte schnell erkennen, warum. Mit seinen pfeilschnellen Offensivspielern setzte Duvenstedt ein gepflegtes Passspiel auf und setzte seine Angreifer immer wieder in Szene, der SCE II hatte vor allem in der Anfangsviertelstunde seine liebe Mühe und Not in der Defensive. Sehr viel Spielfluss kam nicht auf, denn Schiedsrichter Gertig pfiff sehr kleinlich und bewertete nahezu jeden zweiten Zweikampf mit einem Foulspiel. Duvenstedts junge Mannschaft meckerte bei fast jedem Pfiff und konnte sich zu keiner Zeit auf die klare Spielleitung einstellen und kassierte dadurch mehrere Karten wegen Monierens. Auch die Eilbeker Spieler waren nicht mit jeder Entscheidung einverstanden, doch im Gegensatz zu den Hausherren wurde der Schnabel gehalten.

Die erste große diskussionswürdige Szene legte Gertig gegen den SC Eilbek II aus und bescherte Duvenstedt somit einen Strafstoß. An der Strafraumgrenze legte Bussat Schorn, ob das Foul tatsächlich im Strafraum war, lässt sich final wohl erst nach der AUS-Videoanalyse klären. Duvenstedts bester Torjäger Fynn Steffen legte sich den Ball am Elfmeterpunkt zurecht, doch Klaus Pablo Torgau konnte den Penalty und auch den Nachschuss parieren. In der Folge kam Eilbek etwas besser ins Spiel, konnte endlich mal wieder sein Angriffspressing zeigen und so entwickelte sich ein temporeiches Spiel mit vielen Szenen in Strafraumnähe, aber wenigen Aktionen in der Box.

Etwas schmeichelhaft ging Eilbek II in Führung, nach einem Freistoß von Lammert bediente Heinrich Nikolaus Köwing, der die Vorlage aus fünf Metern nur noch ins Tor einschieben musste. Es war der erste Treffer in Köwings drittem Spiel, der Offensivspieler wechselte vom TV Sottrum an die Fichtestraße. Malte Milbradt hatte wenige Minuten später die Chance auf den Ausgleich, doch er verzog seinen Schuss aus halblinker Position wie ein verzogenes Kind.

Stattdessen zeigte Eilbek seine heutige Effektivität und legte das 0:2 nach. Lammert wurde am linken Strafraumeck zu Fall gebracht und legte sich den Ball zum Freistoß zurecht. Erst im Abschlusstraining ließ Eilbek II Freistöße aus identischer Position trainieren und das sollte sich 24 Stunden später gleich bezahlt machen. Lammert lief an, knickte den Ball oben links in den Giebel und rannte anschließend zum Eulen-Jubel in Richtung Bank. Die Konfusion beim DSV wollte Eilbek zum KO nutzen, Bussat verpasste mit einem Distanzschuss nach Vorlage von Keibel das 0:3. Duvenstedt nun völlig mit sich selbst beschäftigt, Schorn beklagte sich bei der Eilbeker Bank und beim Unparteiischen über diverse, rein zufällige Streicheleinheiten in der Nähe seines Knackarschs.

Kurz vor dem Seitenwechsel hatten die Hausherren die Gelegenheit zum Anschluss, nach einer starken Flanke von Sidiqi schob Schorn den Ball aus fünf Metern am Gehäuse vorbei. Wenn man die Spielanteile betrachtet, war die Zwei-Tore-Führung sehr schmeichelhaft, vor allem hatte Duvenstedt die besseren Einschussgelegenheiten. Warum diese Mannschaft auf einem Abstiegsplatz steht, ist rational nicht zu erklären.

Wie schon so oft in dieser Saison sollte dem SC Eilbek II ein Vorsprung von zwei Toren nicht reichen. Zunächst konnte Torgau einen Freistoß aus 18 Metern aus dem Giebel fischen, doch dann war es soweit und wieder einmal kassierte Eilbek II nach einem gegnerischen Einwurf einen Gegentreffer! Nach einem Querschläger vor dem Tor konnte Milbradt völlig unbedrängt einköpfen. Wenige Augenblicke später hatte Eilbek Glück, dass Torgau mit einer Fußparade zur Stelle war, dann rettete Eilbeks Keeper aus sechs Metern gegen den bärenstark aufspielenden Niklas Rochow, der in dieser Form nicht lange in der Kreisliga spielen dürfte.
Duvenstedt war nun drauf und dran den Ausgleich zu erzielen, doch Philip Wichmann brachte das Kunststück fertig, den Ball nach einer Flanke aus zwei Metern drei (!) Metern über die Latte zu bolzen. Das war Holz, ähnlich wie Rechtsverteidiger Hendrik Holtz. Zwanzig Minuten vor dem Ende lief Rochow allein auf das Eilbeker Tor zu, Torgau verkürzte den Winkel, so dass der zurückgeeilte Sager gerade noch klären konnte. Nach einer der zahlreichen Standardsituationen war es dann soweit. Nach einer Freistoßflanke stand Niklas Knabe völlig blank und köpfte unhaltbar zum 2:2 ein.

Das Spiel stand nun auf des Messers Schneide und zum Glück dezimierte sich Duvenstedt selbst. Fynn Steffen leistete sich ein Ausstellfoul an Johannes Krohn und musste mit gelb-rot den Platz verlassen, seine erste Verwarnung hatte er übrigens für eine Pöbelei erhalten. Fünf Minuten nach dem ersten Platzverweis stand Duvenstedt auf einmal nur noch mit 9 Spielern auf dem Platz. Nach einem Freistoß von Lammert gewann Knabe im Griechisch-Römisch gegen Keibel, Gertig erkannte zurecht auf Penalty. Auch das Nachtreten von Knabe blieb dem Referee nicht verborgen und so stellte er den Torschützen mit einer roten Karte vom Platz. Lammert übernahm Verantwortung und schickte Rene Schlechter vom Punkt aus in die falsche Ecke. 2:3. Sechstes Elfmetertor und zweiter Doppelpack von „Eule“ Lammert im Trikot des SC Eilbek II, der nach dem heutigen Spiel „Juninho“ getauft werden möchte, was vom Mannschaftsrat aber einstimmig abgelehnt wurde. Spitznamen sucht man sich bei Eilbek II nicht selbst aus!

In den Schlussminuten wurde für kurze Zeit Gleichzahl gespielt, denn Keibel und Zimmer wurden jeweils aufgrund einer blutigen Schramme am Knie zur Behandlung vom Schiedsrichter des Feldes verwiesen, Duvenstedt konnte im dreiminütigen 9 gegen 9 keinen Profit aus der Situation schlagen. 11 gegen 9 wurde Eilbek zu langweilig, also leistete sich Linksverteidiger Krohn ebenfalls ein Ausstellfoul, zumindest nach Meinung von Gertig, denn eigentlich hatte er den Ball gespielt.
Mit gelb-rot bedient spielte Krohn seine gesamte Routine aus und schlich die 50 Metern im Schneckentempo über den Platz, sehr zum Unmut der Duvenstedter Verantwortlichen auf der Bank.

In der fünfminütigen Nachspielzeit schmiss Duvenstedt II alles nach vorne, selbst Torwart Schlechter gab seine Rolle im Tor auf und agierte im Mittelfeld. Bei einem Eilbeker Konter in der vierten Minute der Nachspielzeit schaffte Ramburger das Unmögliche und schoss aus dreißig Metern in einer 2 gegen 1-Kontersituation unbedrängt am verwaisten Tor vorbei.

Am Ende war es für Eilbek ein schmeichelhafter Erfolg, die disziplinarischen Vorteile sollten am Ende spielentscheidend sein. Mit dem zweiten Erfolg in Folge festigt Eilbek II den vierten Tabellenplatz und kann so in ein unbeschwertes Wochenende starten. In der kommenden Woche ist aufgrund der Nachholspiele zu Ostern spielfrei, anschließend erwarten die Giraffen Eppendorf GB.


Aufstellung:
Klaus Pablo Torgau – Stephan Horn (86. Heiko Krützmann), Sören Sager, Cem Keles, Johannes Krohn – Stefan Zimmer, Arne Bussat, Jan Keibel, Steffen Heinrich (81. Benjamin Ristau) – Artur Lammert, Nikolaus Köwing (71. Eduard Ramburger)

Tore:
0:1 Nikolaus Köwing (27., Rechtsschuss, Heinrich)
0:2 Artur Lammert (35., dir. Freistoß, Rechtsschuss, Lammert)
1:2 Malte Milbradt (51., Kopfball)
2:2 Niklas Knabe (55., Kopfball)
2:3 Artur Lammert (78., Foulelfmeter, Rechtsschuss, Knabe an Keibel)

Bes. Vorkommnis:
Klaus Pablo Torgau hält Foulelfmeter von Fynn Steffen (20.)

Gelbe Karten:
Sidiqi, Milbradt, Schorn - Sager, Lammert

Gelb-Rote Karten:
Fynn Steffen (74., Meckern, Foulspiel) – Johannes Krohn (87., wdh. Foulspiel)

Rote Karte:
Niklas Knabe (77., Tätlichkeit)

Schiedsrichter:
Hartmut Gertig (Note 4) – Zog seine überaus (und zu) kleinliche Linie konsequent durch. Die Platzverweise für Steffen und Krohn waren sehr hart.