Teammanagerbericht: SC Eilbek II

Autor: Klaus Pablo Torgau

23.02.2015

Leistungsgerechtes Remis - Debütant Bostan trifft

20. Spieltag: SC Eilbek II – FC Schnelsen 1:1 (0:0)

Das erste Heimspiel des neuen Jahres stand für den SC Eilbek II auf dem Programm, nach dem schwachen Start mit dem 2:2 gegen den KS Polonia sollten der erste Dreier gegen den Tabellenvorletzten her. Dieser setzte in der Vorwoche ein fettes Ausrufezeichen und fertigte Eppendorf/GB nach allen Regeln der Kunst mit 8:2 ab. Unter den Torschützen war u.a. auch der ehemalige Bundesliga-Star Nico Patschinski, der in 28 Erstliga-Partien immerhin acht Mal für den Kiezklub netzen konnte. Eilbek II fehlte gleich die ganze zentrale Achse, mit Zinke, Schwemann, Lammert und Betzold brach gleich eine ganze Ecke an Qualität aus der Stammelf weg. Mit an Bord war immerhin wieder Innenverteidiger Sören Sager, auch Kapitän Jan Keibel tauchte erstmals nach vier Monaten wieder in der Startelf auf. Den Weg in den Kader fanden zudem erstmals der A-Jugendliche Taib Bostan und Neuzugang Nikolaus Köwing vom TV Sottrum. Auch der FC Schnelsen hatte nicht alle Mann an Bord, konnte aber nahezu seine erste Elf aufs Parkett schicken. Fehlen sollte nur der überragende Akteur aus dem Hinspiel (7:3 für Eilbek II) Erkan Özdemir, der schnelle Linksfuß wurde vom HFV für mehr als ein Jahr aus dem Verkehr gezogen.

Unter den Augen potenzieller Neuzugänge und den Scouts des übernächsten Gegners SC Sternschanze pfiff der gute Schiedsrichter Dennis Rosinski die Partie an. Da ihm ein Assistent abhandengekommen war, assistierte ihm Bergedorf 85-Coach Mohet Wadhwa an der Seitenlinie, der seine Sache nahezu fehlerfrei machte.

Eilbek überraschte mit seiner taktischen Aufstellung, im Tannenbaumsystem ließ man das Spiel sehr passiv angehen und überließ dem FC Schnelsen den Ball, der augenscheinlich relativ kreativlos agierte. Der SCE II wurde vor allem dann gefährlich, wenn aus der Tiefe schnell nach vorne gespielt wurde und so hatte Jan Hesse, der heute mit vielen Diagonalläufen zu gefallen wusste, gleich zweimal die Führung auf dem Fuß. Zunächst wurde der offensive Mittelfeldspieler mit einer Flanke von Horn bedient, aus der Drehung schoss Hesse knapp über das Tor, kurze Zeit später – nach einem Doppelpass mit Ramburger – zog Hesse mit Tempo vorbei an den Verteidigern in den Strafraum, doch wieder flog die Kugel über die Latte. Die Partie hatte der SC Eilbek II unter Kontrolle, einzig mit einem Distanzschuss von Özdemir wurde Keeper Torgau vor der Pause ernsthaft geprüft, Eilbeks Schlussmann konnte zur Ecke abwehren. Weitere Gelegenheiten gab es auf Eilbeker Seite, Bussat köpfte eine Ecke knapp vorbei, nach einem Vorstoß von Sören Sager im guter alter Lucio-Manier bekam Ramburger nicht genügend Dampf hinter den Ball, um Patrick Hatje im FCS-Tor ernsthaft zu gefährden. Nicht verschwiegen sollen noch zwei Lattentreffer des FC Schnelsen sein, die aber beide eher ungefährlich per Flanke nur auf die Oberkante des Tores tropfen sollten.

Der zweite Spielabschnitt konnte von Seiten der Schnelsener ausgeglichener gestaltet werden und es sollten in Summe auch mehr Torraumszenen auf beiden Seiten geben. Beim FCS kam Top-Torjäger Elsner zur Halbzeit für Yasin Ersöz in die Partie und sollte seine Offensivqualitäten noch unter Beweis stellen. Die erste gute Szene nach dem Seitenwechsel gehörte abermals den Jungs von der Fichtestraße, nach einer Flanke von Zimmer konnte Hatje den Schuss von Heinrich aus halblinker Position abwehren. Auf der Gegenseite hatte der eingewechselte Elsner Pech, dass er von der Strafraumgrenze nur Zentimeter am Tor vorbeischoss. Die intensive Begegnung stand nun auf des Messers Schneide, Hatje blieb gegen Sagers Kopfball Sieger, kurze Zeit später köpfte Hesse eine Hereingabe von Heinrich links vorbei.

In der Zwischenzeit brachte SCE-Trainer Houillon mit Taib Bostan einen A-Jugendlichen in die Partie, der sich in der Vorbereitung aufgedrängt hatte und in diesem Spiel sein Debüt im Herrenbereich geben sollte. Doch zunächst gab es eine kalte Dusche für Eilbek, einen an sich harmlos anmutenden langen Ball unterschätze der ansonsten gute Innenverteidiger Dominic Tarbasar, der durchgestartete Gabriel Saric ließ sich nicht lange bitten und traf aus 18 Metern per Direktabnahme oben rechts in den Winkel (65.). Doch der Gegenschlag sollte nicht lange auf sich warten lassen – es war der bis dato schon sehr auffällige Taib Bostan, der eine Viertelstunde nach seiner Einwechslung sein erstes Tor erzielen sollte. Zur Erinnerung: Sein Bruder absolvierte 97 Partien für Eilbek II – ohne jeden Torerfolg! Geschichten, die nur der Fußball schreibt. Dominic Tarbasar spielte aus der Abwehr einen messerscharfen Pass durch zwei Verteidigungsreihen hindurch auf Bostan, der dann mit Ramburger noch einen Doppelpass spielte und anschließend Keeper Patrick Hatje umkurvte (72.). Ganz im Stile eines routinierten Torjägers traf Taib Bostan, der in der U19 ursprünglich als Außenverteidiger eingesetzt wurde.

Mit 18 Jahren und 136 Tagen ist Bostan der zweitjüngste Torschütze für Eilbek II, Dominic Tarbasar war bei seinem Treffer in der Vorsaison noch neun Tage jünger. Beide Seiten hatten nun die Chance auf den Sieg, nach einer herrlichen Kombination durch das gesamte Mittelfeld wurde Stephan Horn von Ramburger freigespielt, doch Eilbeks Rechtsverteidiger verzog mit seinem schwächeren linken Fuß kläglich, anstatt das fast sichere 2:1 zu erzielen. Auch der eingewechselte Köwing machte gleich auf sich aufmerksam, nach tollem Dribbling von der Strafraumgrenze ging sein satter Linksschuss durch Freund und Feind hindurch knapp am Pfosten vorbei.

In den letzten fünf Minuten der Partie waren die Gäste aus Schnelsen dem Sieg näher, der bis dato komplett abgemeldete Patschinski hatte gleich zweimal den Siegtreffer auf dem Fuß: Zunächst traf der Angreifer den Ball nicht komplett, so dass Torgau keine große Mühe mit dem Schuss aus 13 Metern hatte, dann hatte der insgesamt sehr angenehm und immer für einen lockeren Spruch auftretende Patschinski aus identischer Position schon zum Torjubel angesetzt, doch seinen Schlenzer fischte Klaus Pablo Torgau sensationell aus dem Giebel und rettete seiner Mannschaft damit zumindest einen Punkt.

Am Ende steht für den SC Eilbek II die leistungsgerechte dritte Punkteteilung in Folge in der Liga, der Vorsprung auf Platz 5 konnte um einen Zähler ausgebaut werden und beträgt nun fünf Punkte. Dennoch muss sich Eilbek steigern, um den beiden Liga-Schwergewichten Paloma II und Sternschanze II an den beiden nächsten Wochenenden mehr als nur ein Bein zu stellen. Weiter geht es bereits am Samstag um 15 Uhr bei den Tauben-Amateuren auf dem Johnny-Rehbein-Sportplatz an der Brucknerstraße.



Aufstellung:
Klaus Pablo Torgau - Stephan Horn, Dominic Tarbasar, Sören Sager, Johannes Krohn – Stefan Zimmer (58. Taib Bostan), Arne Bussat, Steffen Heinrich – Jan Keibel, Jan Hesse – Eduard Ramburger (80. Nikolaus Köwing)

Tore:
0:1 Gabriel Saric (65., Rechtsschuss)
1:1 Taib Bostan (72., Rechtsschuss, Ramburger)

Gelbe Karte:
Tarbasar

Schiedsrichter:
Dennis Rosinski (Note 2) – Hatte die faire Partie stets im Griff.