Teammanagerbericht: SC Eilbek II

Autor: Klaus Pablo Torgau

30.04.2018

Packendes Derby ohne Sieger

Kreisliga 5 | Teammanagerbericht SC Eilbek II

Das Wandsbeker Derby im Saisonfinish elektrisierte die Menschenmassen, rund 150 Zuschauer fanden sich ein, Rekordkulisse für den SC Eilbek II. Während der SCE tief im Abstiegskampf steckt, hat der TSV Wandsetal die Bezirksliga im Blick und wollte im Auswärtsspiel am heimischen Stephansplatz den nächsten Big Point landen. Beim SCE stand Steffen Heinrich in der Startelf, für den Linksverteidiger war es das 100. Pflichtspiel in weiß-rot-grün, zudem stand Jan Hesse nach zweijähriger Verletzungsodyssee wieder im Kader.


Von Minute eins an sahen die Fans auf beiden Seiten ein intensives und rassiges Spiel, der exzellente Schiedsrichter Waigant ließ viel laufen und so konnte sich ein temporeiches Spiel entwickeln. Die ersten Halbchancen gehörten dem TSV Wandsetal, Tobias Witt zielte nach einer Ecke per Volleyabnahme neben das Gehäuse, wenig später war es wieder Witt, der Schultz aus der Distanz mit zu einer Flugparade zwang. Doch auch der SC Eilbek II spielte munter nach vorne und hatte durch Lammert in einer 4-gegen-3-Situation die Chance auf die Führung, doch kurz vorm einschussbereiten Rubin bekam Loitz noch die Fußspitze an den Ball.

Nach 20 Minuten rasselten Loitz und Rubin mit den Schädeln zusammen, mussten behandelt werden und den Platz kurz verlassen. Beim fälligen Freistoß für den SCE überrumpelte Sebastian Helm mit einem sehenswerten Ball auf Sven Prigann die schlafmützige Verteidigung, Priganns Flanke landete auf dem Schädel von Artur Lammert, der fünf Meter vor dem Tor völlig mutterseelenallein stand und zur Eilbeker Führung einköpfen konnte. Eilbek drängte auch danach weiter nach vorne, aber nach rund einer halben Stunde kamen die Gäste besser ins Spiel und erzielten nach 37 Minuten den Ausgleich. Einen Freistoß aus dem Halbfeld köpfte Helm eigentlich aus der Gefahrenzone, doch Tobias Witt ging volles Risiko und nahm die Kugel aus 25 Metern Vollspann aus der Luft und katapultierte das Leder ins Kreuzeck! Was für ein Tor!

In der Folge hatte Wandsetal bis zur Pause etwas Oberwasser, eine Hereingabe von Haury fälschte Helm unglücklich ab, Marc Schultz konnte den Abpraller gerade noch an den Innenpfosten lenken und Gyasi klärte letztlich auf der Linie. Mit einem leistungsgerechten 1:1 ging es in die Kabinen und auch in Halbzeit zwei sollte die Intensität des Spiels nicht nachlassen. Marc Schultz hielt Eilbek nach Gromms Sololauf im Spiel, auf der Gegenseite fehlte Schuster nur eine Schuhgröße, um Keeper Kamke das Leder vom Fuß zu klauen. Nach 65 Minuten gab es eine Schrecksekunde, Prigann und Azami führten an der Seitenlinie einen packenden Zweikampf an dessen Ende Azami mit dem Rücken gegen das Geländer knallte. Ein paar Minuten und ein bisschen Eisspray später konnte Azami zum Glück weitermachen.

Zwanzig Minuten vor dem Ende ging Wandsetal nach schönem Doppelpass über rechts und Maßflanke ins Zentrum in Führung, denn der aufgerückte Loitz bekam das Leder direkt in den Fuß gespielt und knallte die Kugel an die Unterkante der Latte, von wo aus der Ball hinter die Linie sprang, 1:2 für den Favoriten. Es folgten zehn packende Minuten an der Stephanstraße, in der jeder der Zuschauer auf seine Kosten kam. Zunächst brachte Torgau mit Dahms und Hesse für Prigann und Dehka zwei frische Kräfte. Nur fünf Minuten nach dem Rückstand spielten Lammert und Schuster einen Doppelpass an der Strafraumgrenze, der Abpraller landeten bei Fabian Krause, der von der linken Seiten den „Robben“ machte, zwei Schritte nach innen zog und von der Strafraumkante ins lange Eck schlenzte, 2:2 (77.).

Aber das sollte es noch lange nicht gewesen sein, nur drei Minuten später bekam Eilbek in aussichtsreicher Position einen Freistoß zugesprochen, Lammert traf aber nur die Mauer. Beim Abpraller gingen Lammert und der eingewechselte Guth zum Ball, Wandsetals Verteidiger war zuletzt mit dem Schienbeinschoner am Ball. Zum Entsetzen des SCE gab es Einwurf für Wandsetal, gegen eine noch aufgerückte Verteidigung hatte der TSV leichtes Spiel und am Ende hob Gromm die Kugel über Schultz hinweg zum 2:3. Doch Eilbeks Comebacker Jan Hesse fügte sich prächtig in die Partie ein und keine 60 Sekunden nach dem 2:3 fand er mit seiner gefühlvollen Maßflanke vom rechten Flügel Marvin Schuster, der per Kopf das 3:3 erzielte.

Auch nach dem sechsten Treffer des Tages war der Torhunger auf beiden Seiten nicht gestillt, mit offenem Visier kämpften beide Läger um das vierte eigene Tor, doch es sollte auf keiner Seite mehr fallen. In einem Klasse-Fußballspiel trennen sich Wandsetal und Eilbek leistungsgerecht unentschieden, der SCE verkürzt seinen Rückstand auf das rettende Ufer damit auf nur noch einen Zähler.


Aufstellung:
Marc Schultz – Sven Prigann (73. Jan Hesse), Sebastian Helm (83. Paul Großmann), Sören Sager, Steffen Heinrich – Genia Rubin, Pedram Dehka (73. Dennis Dahms) – Marvin Gyasi, Artur Lammert, Fabian Krause – Marvin Schuster

Tore:
1:0 Artur Lammert (22., Kopfball, Prigann)
1:1 Tobias Witt (37., Rechtsschuss, ohne Vorarbeit)
1:2 Marcel Loitz (71., Rechtsschuss)
2:2 Fabian Krause (77., Rechtsschuss, Lammert)
2:3 Sebastian Gromm (81., Rechtsschuss)
3:3 Marvin Schuster (82., Kopfball, Hesse)

Gelbe Karten:
Gyasi, Krause - Gromm


Schiedsrichter: Robert Waigant (Note 1,5) – Gewährte den Spielern die lange Leine, so dass sich ein packendes und rassiges, aber nie unfaires Spiel entwickeln konnte. Einziger Wermutstropfen der ansonsten vorzüglichen Leistung: der Einwurf vor dem 2:3 wäre für Eilbek gewesen.

Aufstellungen

SC Eilbek II

Noch keine Aufstellung angelegt.

TSV Wandsetal

Noch keine Aufstellung angelegt. (werde jetzt Teammanager dieser Mannschaft)