Oher Dreifach-Comeback-Qualitäten verhindern Fehlstart

Meiendorf kann dreimalige Führung nicht über die Zeit retten

12. August 2017, 00:23 Uhr

Der FC Voran Ohe durfte sich nach dreimaligem Rückstand über einen Punkt der Moral freuen. Foto: Zerbian

Eigentlich war der komplette Fehlstart des FC Voran Ohe schon perfekt. Nicht ein- oder zweimal, sondern gleich dreimal. Denn im dritten Ligaspiel waren die Reinbeker der dritten Niederlage ganz nahe – und das im wahrsten Sinne des Wortes gleich dreimal. Doch die Schützlinge von Übungsleiter Rainer Seibert bewiesen Moral, Comeback-Qualitäten und behielten schlussendlich zumindest einen – wenngleich auch glücklichen – Punkt am heimischen Amselstieg.

Michael Sara (li.) glänzte mit zwei Toren und einem Assist. Trotzdem reichte es nur zu einem 3:3. Foto: Zerbian

Spätestens, als Michael Sara mit seinem zweiten Treffer des Tages den Meiendorfer SV zum dritten Mal auf die Siegerstraße abbiegen ließ, als er nach einem eigentlich schon aus der Gefahrenzone beförderten Eckball dank des tüchtigen Nachsetzens von Martin Fedai das Spielgerät per Direktabnahme in die Maschen jagte (78.), schien der MSV die vorläufige Tabellenführung in der Landesliga Hansa endgültig inne zu haben. Zeitgleich war Voran Ohe dem Null-Punkte-Start nach drei Partien sehr nahe. Doch es kam ganz anders. Die Hausherren gaben einfach nicht klein bei und kämpften sich wieder, zum dritten Mal, zurück. Weil Briant Alberti einen Freistoß etwas unglücklich nur nach vorne abklatschte, konnte der kurz zuvor eingewechselte Maxim Gassmann seiner Equipe einen Punkt retten (86.)! Ein Zähler, der sich fast so anfühlte wie ein Sieg.

Kevin Heitbrock (li.) deutete nach langer Pause mit einigen spektakulären Antritten sein Können an. Foto: Zerbian

Denn die die Seibert-Schützlinge liefen fast die gesamte Zeit einem Rückstand hinterher. Erst, als der starke Sara mit seinem Pass den durchstartenden Furkan Pinarlik freispielte und dieser FCVO-Fänger Tobian Reese umkurvte, ehe er ins verwaiste Tor zur Führung einschob (36.). Dann in Minute 62, als sich wiederum Fedai im Kampf um den Ball nicht geschlagen gab und Sara mit einem satten Flachschuss aus 18 Metern das 2:1 für die Gäste markierte. Und zu guter Letzt nach 78 Zeigerumdrehungen, als – wie eingangs schon erwähnt – Michael Sara mit seinem dritten Scorerpunkt die dritte Meiendorfer Führung erzielte. In der Folge hätte Osman Celik den Deckel sogar draufmachen können – doch der Linksfuß scheiterte mit seinem Heber.

Seibert: "Die Moral stimmte"

Der Ball zappelt im Netz! Briant Alberti ist gegen Dülsens Freistoß machtlos. Foto: Zerbian

Zu jenem Zeitpunkt schien Marcel Anton noch zum Unglücksraben zu avancieren, hatte der Offensivakteur Mitte des ersten Abschnitts doch binnen kürzester Zeit die Doppelchance zum 1:0 (23., 25.). Und das in einer Phase, in der die Saglam-Mannen eigentlich den Ton angaben und ihrerseits einige Chancen kreierten. Dies mündete im Führungstreffer durch Pinarlik, den Phillip Lang um ein Haar konterte. Sein Abschluss landete jedoch am Pfosten (40.). Aber in der 58. Spielminute war Alberti zum ersten Mal geschlagen, als gegen einen sehenswerten 18-Meter-Freistoß von Kevin Dülsen kein Kraut gewachsen war! Dann ging es Schlag auf Schlag: Sara mit dem 2:1 für Meiendorf (62.), ehe ausgerechnet Marcel Anton, für den der Spruch „Aller guten Dinge sind drei“ an diesem Abend tatsächlich zutraf, nach einer herrlichen Flanke von Marc Ohl per Kopf zur Stelle war – 2:2 (64.)! Ohe fightete sich zurück – und das ist durchaus wörtlich zu verstehen: Am Ende – nachdem den „Amselstieglern“ auch der dritte Rückstand nichts anhaben konnte – standen sage und schreibe acht (!) Gelbe Karten zu Buche. Glück hatte Sebastian Kaufmann, der nach einem taktischen Foul ohne die Ampelkarte davonkam und anschließend von seiinem Trainer direkt ausgewechselt wurde. Letztlich erkämpften sich die Reinbeker einen Punkt ü, der durchaus der Moral zuzuschreiben ist. Ein Credo, in das auch Ohe-Coach Seibert vollends einstieg: „Die Moral stimmte. Wir sind immer wieder zurückgekommen.“

Autor: Dennis Kormanjos