Lurup verspielt den Top-Start und verliert die Nerven

Eklat nach Spielende überschattet Verfolgerduell der Kreisklasse 6

24. August 2015, 13:46 Uhr

Kapitän Khaled Teldja rettete seinem SCS III mit einem fulminanten Distanzkracher einen Punkt. Foto: Björn Meyer

Das Sportliche zuerst: So wohl die Drittvertretung des SC Sternschanze, als auch die des SV Lurup stehen weiterhin ungeschlagen in der Verfolgergruppe der Kreisklasse 6, nach 90 heißen Minuten zwischen den beiden Kontrahenten, die sich nach langem Mittelfeldgeplänkel den ersten Höhepunkt der Partie gönnten, als Stanislaus Gröhnke mit einem Distanzfreistoß für eine Fußabwehr Daniel Taherifars sorgte (28.), ehe Ricardo Dos Santos nach einem langen Ball Lars Gaßners plötzlich seinen zu langsamen Gegenspieler in dessen Staub zurück ließ und die Kugel an Taherifar vorbei spitzelte (38.).

Die direkte Antwort lieferten die Gäste jedoch sofort, löffelte Shahin Yousefzadeh Irdmous das Ei durchaus sehenswert in die lange Ecke – 1:1!

Mit dem Wiederbeginn schien sich das Geschehen dann in Richtung der Jungs vom Kleiberweg zu wenden, versenkte Oguz Kavci einen fälligen Strafstoß zum 1:2 (unsportlich provozierender Torjubel inklusive), woraufhin Shahin Yousefzadeh Irdmous im Anschluss an einen SCS-Ballverlust seinen Doppelpack schnürte (70.).
Der perfekte Vier-Siege-Start war zum Greifen nahe, doch ein frecher Freistoß von Rene Gründken, flach in die rechte untere Ecke, schenkte Blau-rot wieder neue Perspektiven in einem, trotz nur einer persönlichen Strafe, durchaus von einigen Nicklichkeiten geprägten Match.

Und tatsächlich rollte die Kugel nach einem harten Tackling an Lars Gaßner eher unfreiwillig vor die Füße von Kapitän Khaled Teldja, der aus 25 Metern erfolgreich draufhielt, sodass man schlussendlich mit geteilten Punkten auseinander ging.

Leider aber erst, nachdem SVL-Trainer Nejat Güler in seinem Wutrausch über den in Wirklichkeit nicht immer konsequenten, aber keineswegs spielentscheidenden Schiedsrichter einen Eklat anzettelte, in dessen Verlauf er die Schanzer völlig grund- und zusammenhangslos mehrfach als „rassistisches Dreckspack“ bezeichnete, bis der aufgebrachte Übungsleiter schließlich von der Anlage entfernt werden konnte. Auch die Gemüter einiger seiner Spieler schäumten dabei unnötig hoch.

Leider nicht das erste Mal, kam es beim letzten Aufeinandertreffen zu ähnlichen Szenen…

Ungeachtet dessen freute sich Sternschanzes Lino El Ouali (Deutsch-Marokkaner) über das starke Comeback seiner Farben in diesem Match: „Ich bin froh, dass wie nach dem 1:3 so zurückgekommen sind. Als ich reingekommen bin, hatte ich nämlich nicht das Gefühl, dass noch etwas gehen würde.“, so der 20-Jährige, der wie alle im Team auf die schnelle Rückkehr diverser Ausfälle (unter anderem fünf Innenverteidiger) hofft, denn „wir wissen, dass das ganze nochmal ganz anders aussieht, wenn alle fit sind.“ – eine Kampfansage an die Konkurrenz!