Licht an, Zunge raus: BU II-Serie hält an – 4712 torlose Tage sind genug

FC Alsterbrüder hat an der Dieselstraße nur wenig entgegenzusetzen

06. November 2017, 15:15 Uhr

Ein Spiel zum mit der Zunge schnalzen war es zwar nicht - aber Moritz Scholz (li.) und seine Barmbeker hatten allen Grund zur Freude. Foto: timelash.de

„Man merkt, dass die Mannschaft so langsam ins Rollen kommt“, zog Jan Haimerl ein zufriedenstellendes Fazit – nachdem sein HSV Barmbek-Uhlenhorst II im siebten Spiel am Stück unbesiegt blieb. Mehr noch. Die Mannen von der Dieselstraße schlugen den FC Alsterbrüder mit 3:0 – und holten damit 17 von 21 möglichen Punkten in den letzten Wochen. „Wichtig ist, dass wir wieder zu Null gespielt haben“, freute sich Haimerl, der mit der Leistung allerdings nur bedingt einverstanden war…

Das 1:0! André Jozic (li.) schließt eiskalt zur Führung ab. Foto: timelash.de

Es liefen bereits die letzten Sekunden, als ein schon entschiedenes Spiel noch einen Höhepunkt erlebte. BU II-Stürmer André Jozic bediente Timo Wrage und der brachte das Runde im Eckigen unter – 3:0 (90. +3). An sich im ersten Moment nichts Außergewöhnliches so ein Tor – aber für Wrage war es der erste Treffer für die Barmbeker seit sage und schreibe 4712 Tagen! Das ergaben die Rechenkünste des Nord-Bezirksligisten nach der Partie gegen den FC Alsterbrüder. Eine Begegnung, die eigentlich schon nach 45 Minuten entschieden war. „In der ersten Halbzeit waren wir total überlegen, hatten gefühlt 70 Prozent Ballbesitz und es hätte auch schon höher stehen können, wenn nicht sogar müssen“, erklärte Haimerl hinterher. Der Übungsleiter der BU-Reserve durfte nach 13 Minuten das erste Mal jubeln – auch dank des gerade einmal 18-jährigen Torstehers Oliver Gaedtke, dessen langer Ball von Moritz Scholz auf Jozic verlängert wurde – und der Angreifer vollendete zum 1:0! Für den im Sommer vom TSV Wandsetal an die Dieselstraße gewechselten Jozic war es bereits die dritte Bude in den letzten beiden Spielen. „Bei ihm ist endlich der Knoten geplatzt“, frohlockte Haimerl.

Stoppel, Schulz und Paschen sammeln Spielpraxis

Das 2:0! Schulbuchmäßig steht Moritz Scholz (Mi.) in der Luft und schädelt herrlich ein. Foto: timelash.de

Die Gäste fanden auch in der Folge kaum statt. Vielmehr erspielte sich der Hausherr weitere Möglichkeiten – und belohnte sich in Minute 33 durch Moritz Scholz, der nach starker Vorarbeit von Liga-Leihgabe Cedric Stoppel die Führung verdoppelte! „Cedric hat nun schon das zweite Mal in Folge gespielt. Er verleiht der Mannschaft trotz seines jungen Alters sehr viel Stabilität und macht kaum Fehler“, hatte sein Trainer nur lobende Worte für den gerade erst 19 Jahre jung gewordenen Stoppel übrig. Neben dem aus der Jugend des SC Condor zum Traditionsklub gewechselten Youngster sammelten auch Leon Schulz und King Onassis Paschen in der Zweitvertretung Spielpraxis. Auch sie bekamen also die „Kabinenpredigt“ von Haimerl in der Pause mit. „Ich habe ein paar Dinge angesprochen, in der Hoffnung, dass wir diese dann besser machen – das haben wir aber leider nicht gemacht. Die zweite Halbzeit war eine der schlechtesten, die wir bisher gespielt haben“, so der Coach, der anfügte: „Uns fehlt es noch in solchen Spielen, dass wir klarer und eher den Deckel draufmachen. Wir hatten aber auch mit Abstand die jüngste Mannschaft in dieser Saison auf dem Feld – von daher war es völlig in Ordnung.“

"Spiel war mittelmäßig, aber wir routiniert"

Das 3:0! Timo Wrage (Mi.) schreit seine Freude nach 4712 torlosen Tagen heraus. Foto: timelash.de

Am Ende „wäre sicherlich ein bisschen mehr drin gewesen – gerade in der letzten Viertelstunde hatten wir noch drei, vier dicke Chancen. Allerdings hatten wir auch zweimal etwas bisschen Glück, dass Alsterbrüder vor dem Tor kläglich versagt hat“, erzählte Haimerl, „und dass unser Keeper gut auf der Hut war.“ Das Fazit nach dem dritten Streich von Timo Wrage in der Nachspielzeit lautete: „Das Spiel war eher mittelmäßig, aber wir haben es relativ routiniert über die Bühne gebracht.“ Schlussendlich sei es „ein auch in dieser Höhe verdienter Sieg gewesen“, bilanzierte der 34-jährige Coach, der mit seinem Team nach dem großen Umbruch im Sommer nun schon seit Mitte September – damals gegen Spitzenreiter ETV (0:3) – keine Liga-Partie mehr verloren hat. Nun wartet mit dem VfL 93 zum Rückrundenstart die nächste Herausforderung auf BU II. „Wir werden die Woche über Gas geben und dann versuchen wir, nächste Woche den nächsten Dreier in Barmbek zu behalten.“

Autor: Dennis Kormanjos

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