Facklam zündet doppelte „Fackel“!

BU "knüpft an Vorwoche an" - Buxtehude wartet weiter auf ersten Dreier

03. September 2016, 00:51 Uhr

Spieler des Spiels: Fabian Facklam (r.) führte sein Team fast im Alleingang zum Sieg. Foto: KBS-Picture.de

„Die Nummer war letztendlich gar nicht gefährdet“, so lautete das Fazit von BU-Trainer Frank Pieper, nach einem – auf den ersten Blick – einseitigen 3:0-Erfolg gegen das Oberliga-Schlusslicht BSV Buxtehude. Gästecoach Sven Timmermann dagegen sah weitestgehend eine Partie zweier gleichstarker Mannschaften, bei der seinem Team am Ende das nötige Glück fehlte und man so wieder, mit der roten Laterne im Schlepptau, die Heimreise antreten musste.

„Wir waren dem 1:1 definitiv näher als BU dem 2:0“

Zwar stellten die Barmbeker bereits kurz nach Anpfiff die Weichen auf Sieg, als Clausen zum Tempo-Dribbling ansetzte, sich am Sechzehnmeterraum ein Herz fasste, BSV-Schlussmann Dennis Bock den Fernschuss nur noch nach vorne abprallen lassen und Facklam seinen ersten Treffer des Abend markieren konnte (5.), doch sah Timmermann nach der „verpennten Anfangsphase und einiger Zeit, die wir brauchten, um ins Spiel zu kommen“ ebenfalls Chancen bei seinen Farben: So hätte beispielweise Salim Aichaoui das Ergebnis neutralisieren können, allerdings setzte er die Kugel nur Millimeter am Querbalken vorbei (31.)! „Wir waren dem 1:1 definitiv näher als BU dem 2:0“, ließ der Buxtehude-Coach verkünden und untermauerte diese Einschätzung mit zwei erneuten Großchancen seiner Jungs. So scheiterte nicht nur Manuel Detje, sondern wenig später auch Tobias Schroeder – nach exzellenter Kombination im Vorwege. 

Frank Pieper sah einen hochverdienten und nie gefährdeten Sieg seines Teams. Foto: KBS-Picture.de

Sein Gegenüber, Frank Pieper, sah diesen Spielverlauf komplett anders: „Wir haben nichts, außer einen Pfostenschuss, zugelassen und dementsprechend musste André (Tholen, BU-Torwart, Anm. d. Red.) gar nicht eingreifen. Bis zur 30. Minute hatten wir Buxtehude komplett im Griff und ab da an denen zwar das Feld überlassen, aber sie sind zu keiner richtigen Torchance gekommen. Sie hatten vor der Halbzeitpause zwar mehr Ballbesitz, aber nicht mehr vom Spiel.“ Während man auf Seiten des Gastgebers zufrieden ist und „an das angeknüpft hat, was man am letzten Wochenende schon gezeigt hat“, ringt man beim BSV mit der fünften Niederlage im sechsten Spiel: „BU hatte von der 15. Minute bis zur 75. Minute nicht eine klare Torchance herausgespielt und wir hatten unsere beste Phase eine Viertelstunde vor Schluss, wo wir eine 1000-prozentige Chance durch Rabii Msalemi hatten“, war man sich ob des Spielverlaufs einmal mehr uneins.

Kein hätte, wenn und aber: Mit dem 2:0 war das Spiel entschieden

Doch hätte, wenn und aber: Obwohl der BSV-Übungsleiter „einen guten Start in die zweite Halbzeit und insgesamt ein gutes Spiel“ seiner Jungs sah, war es nicht der BSV, der drauf und dran war den Ausgleich zu erzielen, sondern die Pieper-Elf, die kurze Zeit später dem Gast vorzeitig jegliche Hoffnung nahm, als Ivan Sa Borges Dju nach einer Facklam-Vorarbeit aus dem Halbfeld zum umjubelten 2:0 einschob (75.)! „Als das 0:2 fiel, war das Spiel leider Gottes entschieden“, gestand Timmermann nach der Partie und war sich sicher: „Hätten wir den hochverdienten Ausgleichstreffer gemacht, wäre es noch einmal spannender geworden!“ 

BSV-Coach Sven Timmermann sah einige Dinge anders als sein Gegenüber Frank Pieper. Foto: KBS-Picture.de

Doch so musste der Buxtehude-Trainer nicht nur mit ansehen, wie der Gegner den frühzeitig entscheidenden Treffer erzielte, sondern auch ein paar Takte an sein Team richten: „Letztendlich mache ich meiner Mannschaft den Vorwurf, dass wir unsere Chancen nicht genutzt haben und für die Fehler, die wir gemacht haben, bestraft wurden. Wir haben einen großen Aufwand betrieben, belohnen uns nur nicht dafür – aber so ist der Fußball!“

Und als viele Akteure des BSV schon mit dem Gedanken in der Kabine oder auf dem Heimweg waren, hatte einer noch nicht genug und schlug ein zweites Mal eiskalt zu: Fabian Facklam! Der BSV verlor den Ball im Spielaufbau, BU kombinierte sich schön durch die Reihen und der 26-jährige Facklam vollendete alleinstehend mit der Pike– 3:0 (87.)!

Auf Seiten der Hausherren war man mit dem Sieg selbstverständlich zufrieden: „Wir haben an das angeknüpft, was wir letztes Wochenende schon gezeigt haben. Wir waren aggressiv und griffig in den Zweikämpfen, hochkonzentriert und hätten in der ersten Halbzeit – in der wir den Gegner beherrschten – eigentlich höher führen müssen.“

„So langsam müssen wir den ersten Dreier machen!“

Während BU mit dem zweiten Saisonsieg einen riesigen Sprung im Tableau machen konnte, sieht es für die Estestädter weiterhin alles andere als rosig aus: Letzter Platz mit einem Remis und fünf Niederlagen. Nach solch einer Negativserie kommt auch gleich die Erinnerungen der letzten Saison zurück in die Köpfe, bei der die „Timmermänner" elf Spiele lang nicht gewinnen konnten. „Jede Niederlage ist natürlich bitter, weil man immer wieder versuchen muss, die Jungs neu aufzubauen. Dass wir auch in dieser Saison in diese Situation kommen können, war irgendwie klar, weil wir nun nicht gegen irgendwelche schlechten Mannschaften gespielt haben....“, so Timmermann zur aktuellen und vor allem akuten Lage. Doch was dem BSV-Coach ein wenig Zuversicht verleiht, ist die Tatsache, dass man in den bisherigen sechs Partien sehr enge Spiele abgeliefert hat, was wiederum bestätigt, dass man die Qualität definitiv besitzt, um in der ausgeglichenen Liga zu bestehen. Und auch wenn es in den nächsten Wochen nicht einfacher wird – zumal am kommenden Wochenende der Drittplatzierte aus Curslack anreisen wird –, denkt Timmermann nur an das Positive: „So langsam müssen wir den ersten Dreier machen!“

Autor: Daniel Meyer