Landesliga Hansa

„Dass wir im letzten Angriff noch das 2:3 bekommen, ist mega brutal“

Aufsteiger Altenwerder verliert beim TuS Berne

29. Juli 2019, 12:19 Uhr

Eugen Götz traf nach 23 Minuten vom Elfmeterpunkt zum zwischenzeitlichen 2:1 für den FTSV. Archivfoto: noveski.com

Sie hatten „lange drauf hingefiebert“, wie Co-Trainer Florian Meier verriet, aber nach dem Spiel beim TuS Berne war um die positive Stimmung beim FTSV Altenwerder erst einmal geschehen. Lange Zeit sah es so aus, als hätte der Aufsteiger das erste Landesliga-Match nach dem Aufstieg erfolgreich gestalten können. Aber eben nur lange Zeit und nicht bis zum Ende. Denn als Schiedsrichter Philipp Kleiner (SC Eilbek) die Begegnung nach vierminütiger Nachspielzeit abpfiff, stand der FTSV mit leeren Händen da. Nur wenige Zeigerumdrehungen fehlten Altenwerder, um an der Berner Allee etwas Zählbares mitzunehmen.

Denn in der Nachspielzeit gab Referee Kleiner einen Freistoß für Berne. „25 Meter vor dem Tor. Der war super getreten“ befand Meier, der am gestrigen Sonntag Coach Daniel Rossa vertrat, weil dieser bei einer Taufe weilte. Und so kam es, wie es kommen musste: der „super getretene“ Freistoß flog in Richtung Tor, an FTSV-Schlussmann Marc Wendt vorbei und schließlich ins Netz. Bernes Seyyid Hocine hatte sein Team damit zum späten „Dreier“ geschossen (90.+2). „Das ist sehr ärgerlich gegen eine Mannschaft, die genau wie wir, wahrscheinlich bis zum Ende gegen den Abstieg spielen wird“, bilanzierte Meier. 

„In der zweiten Hälfte haben wir nicht mehr stattgefunden“

TuS-Keeper Florian Krumhorn musste vorm Seitenwechsel zwei Mal hinter sich greifen. Foto: Bode

Und das, wo das Spiel für die Gäste nach dem frühen Rückstand durch Simon Marklin (4.) doch eigentlich einen positiven Verlauf genommen hatte. Aron Kolako glich nach 29 Minuten per Abstauber nach einer Ecke aus. „Den Ball hat er irgendwie gegen den Bauch oder die Brust bekommen“, gab Meier zu, dass es ein glücklicher Treffer war, der den FTSV wieder zurück ins Spiel brachte. Nur drei Minuten später erhöhte Eugen Götz nach einem Foul von TuS-Torwart Florian Krumhorn an Eugen Marker per Strafstoß auf 2:1 (23.).

„In der ersten Halbzeit haben wir super gespielt. Nach dem frühen Rückstand sind wir hervorragend zurückgekommen, hatten gute Umschalt-Situationen, haben Chancen kreiert und so gut verteidigt, wie wir uns das vorgenommen hatten. Auch nach dem 2:1 hatten wir noch Chancen und haben auf der anderen Seite wenig zugelassen“, freute sich Meier, musste dann aber, was die zweite Hälfte anging, etwas härter mit seinem Team ins Gericht gehen: „Da haben wir nicht mehr richtig stattgefunden. Wir haben nicht mehr in die Zweikämpfe gefunden, waren zu weit weg. Berne hat den Ball immer wieder durchstecken können. Wir hatten zu wenig Ballbesitz und zu wenige Chancen nach vorne.“

„Es wird noch dauern, bis wir da sind, wo wir hinwollen“

Genau das sollte sich rächen. Marco Theis traf nach 87 Minuten zum Ausgleich für die Gastgeber. Das bittere Ende ist bekannt. „Wir haben nach dem 2:2 natürlich noch gehofft, dass wir wenigstens diesen einen Punkt mitnehmen können. Dass wir im letzten Angriff noch das 2:3 kriegen, ist mega brutal. Da war unsere Euphorie dann dahin. Aber es nützt nichts: Wir müssen jetzt aufstehen und schauen, dass wir schnell wieder rauskommen. Das hatte sich so angedeutet. Die Vorbereitung war schon nicht so toll. Unsere Hoffnung ist, dass jetzt einige Urlauber, Gesperrte und Verletzte zurückkommen. Dann haben wir mehr Möglichkeiten, die ersten Landesliga-Punkte einzufahren. Wir hoffen auf das Beste, aber es wird eine mega harte Saison. In dieser Staffel gibt überhaupt kein Fallobst. Wir müssen unsere Teamgeist-Tugend auspacken und zurückschlagen. Es wird aber noch dauern, bis wir da sind, wo wir hinwollen“, bilanzierte der FTSV-Co-Trainer, der an diesem Tag als Chef fungierte.


Jan Knötzsch