Aufatmen am Vorhornweg: Erst ein Eigentor, dann Yaylas Erlösung
Lurup schlägt Kummerfeld
Trotz der anhaltenden Personalknappheit (neben den bereits in der Vorwoche fehlenden Spielern muss Lurup berufsbedingt auch auf Top-Torjäger Thau verzichten) soll der Heimnimbus gewahrt bleiben. Keine Mannschaft hat bisher mehr Siege zuhause eingefahren als Lurup. Kummerfeld dagegen hat bisher auswärts erst sechs Punkte holen können und tritt zudem im Tor mit Luca Felix Sauter an; einem Feldspieler aus der zweiten Mannschaft, der den Stammtorwart ersetzen musste und seine Sache sehr ordentlich machen würde.
In den ersten 17 Minuten findet das Spiel vorwiegend im Mittelfeld statt, beide Tore geraten nicht ernsthaft in Gefahr. Dann erreicht der Ball Kummerfelds Christopher Klengel, der auf seiner linken Seite entlang der Außenlinie Meter macht und den Ball schulmäßig fast von der Grundlinie scharf in den Fünfmeterraum hereinbringt, wo ihn der heranstürmende Marcel Braun um eine Stiefelspitze verpasst. Das wär´s gewesen!
Es dauert bis zur 26. Minute bis zur nächsten nennenswerten Aktion. 20 Meter vor dem gegnerischen Tor wird Hendrik Ramcke hoch angespielt. Er stoppt den Ball mit der Brust, lässt das Spielgerät abtropfen, dreht sich und zieht aus 18 Metern fast zentral vor dem Tor der Gäste ab. Der Ball klatscht an die Latte und von da zurück ins Spielfeld, wo er geklärt wird. Nach Chancen steht es jetzt eins zu eins, aber Lurup wird zunehmend spielbestimmend, will vielleicht zu viel und steht hinten relativ offen. Das führt dazu, dass Moritz Fiedler den Ball auf Kummerfelds rechter Angriffsseite tief in der Luruper Hälfte unbedrängt annehmen kann und in den Sechzehner der Heimmannschaft eindringt. Er zieht aus 15 Meter in halbrechter Position ab, aber Torwart Benjamin Ernst ist da, macht sich breit und hält mit guter Parade. Fünf Minuten vor Schluss der ersten Hälfte hat der unermüdlich rackernde Fatih Bayraktar nach einer Ecke die Chance zur Führung, als er einen zweiten Ball aus 14 Metern drüber setzt.
Kummerfeld kommt besser aus der Pause und setzt Lurup unter Druck, das dem Druck aber standhalten kann. Über die Verteidigung mit dem abgeklärten Raschke, dem routinierten und kopfballstarken Adu Gyamfi und dem zweikampfstarken Cherno Baba Nije findet der Gastgeber seinerseits in den Angriffsmodus. In der 52. Minute setzt sich Emre Yayla gut auf links gegen zwei Kummerfelder durch. Der Ball kommt zu Fatih Bayraktar im Sechzehner, der aus halblinker Position aus 14 Metern knapp am langen Pfosten vorbei schießt. Lurup drückt jetzt. Das führt zu einer Ecke in der 55. Minute. Hereingegeben von Ozan Mutlu, kommt der Ball postwendend zu ihm zurück. Er vernascht einen Kummerfelder Abwehrspieler parallel zur Torauslinie und bringt die Kugel scharf in den Fünfmeterraum. Dort versucht Moritz Fiedler zu klären, schießt dabei seinen Torwart an, der den Ball ins eigene Tor abfälscht. 1:0 für Lurup, das die Partie jetzt bestimmt. Aber Kummerfeld scheint nach wie vor für ein Tor gut zu sein. Die Bemühungen von Lurup nachzulegen, scheitern jedoch (63. Minute Bayraktar).
In der 79. Minute bedient der eingewechselte Sulayman Bojang den am Sechzehner lauernden Emre Yayla, der nicht lange fackelt und flach links zum 2:0 verwandelt. Torwart Sauter fast noch mit der Fußspitze dran, aber chancenlos. In der 85. Minute prüft Jonas Linau ein letztes Mal Torwart Benjamin Ernst, der die Prüfung sicher besteht. So bleibt es beim erlösenden 2:0 Sieg für Lurup, der nicht nur für das Selbtsbewusstsein der Spieler wichtig ist. Durch den überraschenden Sieg von Lieth gegen Hansa rücken die ersten drei Mannschaften an der Spitze noch enger zusammen. Nächste Woche muss Lurup zum TBS in Pinneberg, wo seit dieser Saison die ehemaligen Luruper Roberto Rodriguez Estevez und Schafi Karimi ihre „Buffer“ schnüren. Kummerfeld muss zum Hansa-Bezwinger Lieth, sicher keine leichte Aufgabe.
Klaas Dierks