Zippel total begeistert – „Ich mag diesen Oldschool-Style“

Traumatisches Erlebnis verarbeiten und Punkte hamstern

07. Oktober 2014, 11:25 Uhr

Will den FK Nikola Tesla wieder in die Spur führen: Marc Zippel. Foto: KBS-Picture.de!

Wenn Marc Zippel über seine neue Aufgabe als Cheftrainer beim FK Nikola Tesla spricht, gerät er direkt ins Schwärmen: „Ich bin dem Verein bereits seit zehn Jahren freundschaftlich verbunden“, verrät der Neucoach des Bezirksligisten und fügt erklärend an: „In der Saison 2004/2005, als ich noch Trainer bei Teutonia 10 war, haben wir uns mit Nikola Tesla einen heißen Zweikampf um die Meisterschaft geliefert. Seitdem habe ich deren Weg sehr wohlwollend verfolgt. Die Truppe hat eine hohe individuelle Qualität – daraus müssen wir jetzt ein Team formen.“

Zippel, der bis zum Ende der vergangenen Saison den SC Egenbüttel in der BZ West coachte und seitdem die A-Jugend der SV Blankenese betreut, wollte eigentlich bis zum Sommer pausieren, um die Akkus wieder aufzuladen. „Mir war klar, dass ich es machen will – aber eigentlich erst im neuen Jahr. Das Fußballgeschäft ist allerdings kein Wunschkonzert. Da ich von der Aufgabe total begeistert war und die Chemie bei den Gesprächen sofort gestimmt hat, habe ich zugesagt. Ich glaube, dass ich genau der richtige Trainer bin für eine Mannschaft, die entflammbar ist.“ Der 46-Jährige zeigt sich insbesondere von den Verantwortlichen im Verein sehr angetan: „Die Vorstandsmitglieder sind schon seit vielen Jahren dabei, sind sehr gebildet und selbst leidenschaftliche Fußballer.“

„Helmel hat drei Jahre für den Verein gefightet“

Auch zu Ex-Coach Eugen Helmel, der dem FK zumindest bis zum Winter als Spieler erhalten bleiben will, hat Zippel einen guten Draht und lobt ihn sogar über den grünen Klee: „Eugen hat seinen Ansagen fast immer Taten folgen lassen. Ich bin absolut begeistert, mit welch einer Leidenschaft er über drei Jahre für den Verein gefightet hat. Er hatte eine totale Identifikation mit dem Klub. Deshalb hoffe ich, dass er über den Winter hinaus bei uns bleibt.“ Die Zusammenkunft zwischen Zippel und Nikola Tesla scheint eine gut funktionierende Liaison zu sein, in der es einfach passt. „Der Platz an der Wichmannstraße erinnert mich an meine Teutonia-Zeit. Ich mag diese ‚Oldschool-Plätze‘ und diesen Fußball.“

„Dejan bleib immer Teil der Tesla-Community!“

Nun gehe es vor allem darum, den Abwärtstrend der letzten Wochen (vier Niederlagen am Stück) schnellstmöglich zu stoppen und die Mannschaft nach dem schlimmen Verlust ihres Kapitäns Dejan Grubesic wieder in die Spur zu führen: „Wir müssen jetzt aufpassen, nicht abzustürzen und wie ein Eichhörnchen Punkte gegen den Abstieg sammeln – gerade nach dem traumatischen Erlebnis um Dejan. Ich habe mit vielen Leuten gesprochen und er war so ein Sympathieträger und absoluter Fighter auf dem Platz.“ Dass die Mannschaft noch immer am Verlust nagt, wurde auch Zippel deutlich: „Als ich die Mannschaft kennengelernt habe, spürte ich sofort eine tiefe Ergriffenheit, als das Thema zur Sprache kam und Dejan gedacht wurde. So etwas ist natürlich eine ganz harte Nummer, man darf das aber auch nicht verschweigen, sondern viel miteinander sprechen und kommunizieren. Dejan wird immer ein Teil der ‚Tesla-Community‘ bleiben. Jetzt kann es nur über Spaß und Ordnung gehen, dass wir den Turnaround schaffen. Die Qualität ist da – jetzt müssen wir die Stabilität rein bekommen“, so Zippel abschließend.