Reibe: „Traue uns zu 100 Prozent den Klassenerhalt zu!“

Karriereende noch nicht beschlossen

06. Januar 2016, 08:13 Uhr

Fest entschlossen geht Thorben Reibe das Ziel vom Klassenerhalt an und möchte den Spielern das Selbstvertrauen zurückgeben. Foto: noveski.com

Ende des Monats steht dem VfL Pinneberg – wenn denn das Wetter mitspielt – gleich das erste Endspiel ins Haus. Beim SV Lurup sind drei Punkte absolute Pflicht, um sich im Abstiegskampf ein wenig Luft zu verschaffen. Doch aktuell hat man an der Fahltsweide mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Dem VfL stehen nach der überraschenden vorzeitigen Trennung von Chefcoach Michael Fischer turbulente Tage ins Haus – insbesondere für Nachfolger Thorben Reibe ist die momentan vorherrschende Situation mit Sicherheit alles andere als einfach. Zumal der 34-Jährige ein absoluter Frischling auf dem Trainerposten ist.

Ob sich die Verantwortlichen mit ihrer Entscheidung einen Gefallen getan haben, wird sich erst im Nachgang zeigen. Fakt ist jedoch, dass man sich von einem erfahrenen Übungsleiter getrennt hat und einen Nachfolger installiert wurde, der dem Verein mit seiner unbändigen Erfahrung auf dem grünen Rasen noch ein ganz wichtiger und entscheidender Faktor im Abstiegskampf hätte werden können. „Es tut mir für 'Fischi' wahnsinnig leid. Er hätte sich einen Abschied am Ende der Saison absolut verdient. Menschlich war es für die Vereinsführung ganz sicher eine unfassbar schwere Entscheidung“, ist sich Reibe auf Nachfrage sicher. „Ich habe mich natürlich zur Verfügung gestellt, um es dann per sofort zu machen – und traue uns gemeinsam zu 100 Prozent den Klassenerhalt zu!“

Der absolute Leistungsträger des VfL, der in den letzten Jahren das Gesicht des Teams war – allein in der Hinrunde in 16 von 17 Spielen auf dem Platz stand, soll die Kohlen nun aus dem Feuer holen. Und das zu einem Zeitpunkt, der von den Verantwortlichen sicher glücklicher hätte ausgewählt werden können. „Eine richtige Vorbereitung ist es ja quasi nicht. Wir starten Ende Januar in den Spielbetrieb. Viel Zeit haben wir da gar nicht“, weiß auch Reibe, dass er uns die Truppe auf Anhieb funktionieren müssen. „Die Schwerpunkte werden neben kurzen, intensiven Belastungen im läuferischen und spielerischen Bereich, vor allem in den Köpfen der Spieler liegen. Die Jungs müssen Selbstvertrauen zurückgewinnen, sie haben die Qualität! Viel mehr ist auf Grund der Kürze der Zeit kaum möglich, das sind dann eher langfristige Themen.“

Karriere-Aus als Aktiver? „Lege mich da jetzt noch nicht fest“

Dass der nahezu überall auf dem Feld einsetzbare Reibe, der in seiner Laufbahn über 320 Partien in der Regionalliga, der damaligen Oberliga Nord, der aktuellen Oberliga Hamburg sowie in der SH-Liga bestritt, nun zu einem vorzeitigen und eher unrühmlichen Ende seiner Karriere gezwungen wird, scheint indes noch nicht fix zu sein, wie er uns bestätigt. „Ich bin da noch unentschlossen. Das Team hat genug Qualität, um alle Ziele zu erreichen. Sicher werde ich aber noch ein paar Nächte drüber schlafen müssen, jetzt lege ich mich da noch nicht fest.“ Es ist davon auszugehen, dass sich Reibe zumindest weiter fit hält und auch im Ernstfall aktiv eingreifen würde – je nachdem, wie Pinneberg nach der Winterpause in Schwung kommt. Seine Buffer hätte der ehemalige Hamburger Meister mit dem FC Elmshorn jedenfalls noch im Gepäck. Bleibt die Frage, ob er diese auch nochmal auspacken wird...

Und hier der Ex-Coach Michael Fischer im Interview zu seiner frühzeitigen Freistellung!