Mit 27 Sportinvalide – Sosnowski wird spielender Co-Trainer!

„Ich kann nicht ohne Fussi!“

09. September 2014, 08:01 Uhr

Lukasz Sosnowski möchte seine zweite Karriere in Angriff nehmen. Foto: noveski.com!

Er spielte für den FC St. Pauli II, gehörte kurzzeitig sogar dem Kader der Profis an und kam dort auch einmal zum Einsatz. Weitere Stationen waren unter anderem RW Erfurt, Henstedt-Ulzburg oder auch Altona 93. Er stand vor einer Profi-Laufbahn, wurde aber immer wieder von Verletzungen aus der Bahn warfen. Die Rede ist von Lukasz Sosnowski. Der Mittelfeld-Stratege wechselte vor der Saison vom VfL Lohbrügge zum TSV Auetal, allerdings war dieses Kapitel nach kürzester Zeit schon wieder beendet. Der Grund: Ein schwerer Knorpelschaden, den er sich noch im Dress des VfL zuzog.

Auch die Knie wurden während seiner Laufbahn arg in Mitleidenschaft gezogen, so dass Sosnowski uns heute sagt: „Der Knöchel will einfach nicht verheilen. Ich habe immer noch starke Schmerzen und bin praktisch Sportinvalide!“ Ein schwerer Schlag für den Vollblut-Fußballer, der gerade einmal 27 Jahre alt ist. „Sowohl der Doc als auch mein Physiotherapeut meinten, dass die Verletzung operativ nicht behandelbar ist. Ich habe keinen Knorpel mehr und muss mit den Schmerzen klarkommen. Es ist schade, denn ich hatte ganz andere Möglichkeiten, aber ich habe mich nun lange mit der Situation befasst. Ich muss damit jetzt abschließen und an die Zukunft denken.“ Gar nicht so einfach für jemanden, der mal hoch hinaus wollte. „Ich kann nicht ohne Fussi!“

Sosnowski wird spielender Co-Trainer in Wilhelmsburg

Deshalb erinnerte sich Sosnowski an alte Tage und Gespräche mit seinem guten Kumpel Tolga Kilic, Spieler bei Rot-Weiß Wilhelmsburg. „Er ist ein langjähriger Freund von mir und ich habe ihm schon damals gesagt, dass irgendwann der Zeitpunkt kommen würde, an dem ich helfen werde. Ich glaube, dass dieser Zeitpunkt jetzt gekommen ist.“ Heißt: Sonsowski fungiert künftig als spielender Co-Trainer in Wilhelmsburg, wie er uns verrät! Wenn's der Körper zulässt, möchte der Mittelfeld-Stratege beim Kreisligisten aushelfen. „Ich will hier eine Struktur reinbringen und mit meiner Erfahrung weiterhelfen. Das ist der erste Schritt in meiner Trainer-Laufbahn. Die Mannschaft hat Potenzial, aber ihr fehlt im Mittelfeld noch eine Stütze. Das Gesamt-Paket stimmt einfach – ich bekomme das volle Vertrauen“, so Sosnowski.

Aufstieg soll nur der Anfang sein

Das Ziel mit RW ist auch klar definiert: „Wir wollen zu 100 Prozent aufsteigen!“ Die Saison ist zwar noch jung, aber als Spitzenreiter der Kreisliga 1 ist man auf einem guten Weg. Dennoch warnt der neue „Chef“ auf dem Platz: „Viele müssen erst verstehen, dass Fußball mehr im Kopf, als mit dem Fuß entschieden wird. Bei mir zählt nur die Leistung und nichts anderes!“ Sosnowski wirkt gereift, war er doch früher selbst oftmals für die ein oder andere Eskapade gut. „Ich bin kein kleines Kind mehr.“ Der Mittelfeld-Allrounder verfolgt in seiner zweiten Karriere ambitionierte Ziele: „Ich möchte mich sowohl sportlich als auch menschlich weiterentwickeln – und irgendwann vielleicht einmal im Leistungsbereich arbeiten.“ Rot-Weiß Wilhelmsburg soll nur der Anfang sein...