Die (Aufstiegs-)Hoffnung stirbt zuletzt

Hirundenfazit SC Alstertal-Langenhorn

30. Dezember 2014, 11:58 Uhr

Kapitän Jendrik Bauer trägt nicht nur hier seinen Mitspieler, sondern auch ansonsten die gesamte Mannschaft. Foto: noveski.com

Der Absteiger aus der Oberliga findet sich im Winter auf Platz acht wieder. Nicht gerade der Tabellenstand, den man sich zu Weihnachten gewünscht hatte. Eigentlich sollte der Weg direkt wieder ins Hamburger Oberhaus zurückführen. Ein bei noch zwölf zu spielenden Begegnungen und zwölf Punkten Rückstand auf Liga-Primus Osdorf bereits abgehakte Zielsetzung? Mitnichten, wenn man Obmann Ralf Rath fragt. Der gibt kämpferische Ziele aus.

„Wir sind absolut enttäuscht – das sage ich ganz klar. Man darf schließlich nicht vergessen, wo wir herkommen. Da erwarte ich deutlich mehr!“, konstatierte Rath Anfang des Monats nach der 0:4-Pleite gegen den TSV Sasel. Doch auch angesichts der Lehrstunde vom Tabellendritten will er weiter alles daran setzen, am Ende oben zu stehen. „Wir geben den Kampf noch nicht auf und greifen in der Rückrunde nochmal voll an!“, kündigte Rath an, der seine Truppe so „wachrütteln“ wolle. Eine Erklärung hat der SCALA-Obmann jedoch auch parat: „Es gibt natürlich mehrere Gründe, aber unser Verletzungspech war schon ein großer Knackpunkt. Phasenweise mussten wir auf zwölf Spieler verzichten, weshalb nur wenige Leute im Training waren – andere waren beruflich unterwegs. Es ging schon in der Vorbereitung los, als sich Steve Harder verletzt hat und bis heute kein Spiel absolvieren konnte.“ Im Winter will man eben an dieser Situation etwas verändern. „Wir stellen uns jeden Tag die Frage, was wir verbessern können. Schließlich wollen wir guten Fußball spielen und die Zuschauer, die regelmäßig an die Siemershöh kommen, begeistern“, erklärte Rath. Dazu müsse man sich wohl personell verstärken, wie er bereits anklingen ließ: „Wir müssen und werden an der einen oder anderen Stellschraube drehen. Da sind wir alle einer Meinung, dass etwas passieren muss!“

Bisher lastet die Verantwortung wieder einmal vor allem auf den Schultern von Jendrik Bauer. Zwar hat der 26-jährige Goalgetter mit seinen 14 Toren bewiesen, dass diese ziemlich breit sind, alleine kann aber auch er sein Team nicht zum Aufstieg ballern. Von dem vor der Saison eingeplanten Sturmduo aus Bauer und Monteiro kann man bei SCALA indes nur träumen. Aufgrund mehrerer Verletzungen absolvierte Neuzugang Rafa bisher kein einziges Spiel im blauen Dress. Dabei waren die beiden schon als das Traumduo der Liga kolportiert worden.

Im Alstertal wird man im Winter also auf die Rückkehr des Neuen bauen, denn keiner seiner Ersatzleute konnte bisher öfter als viermal treffen. Die magere Punkteausbeute an den Sturmpartnern von Bauer festzumachen, wäre jedoch unfair. Mit 37 erzielten Toren liegt man mit den Top Teams der Liga ungefähr auf Augenhöhe, nur der TSV Sasel hat deutlich öfter getroffen. Eher ist es die Abwehr der SCALA, die gegenüber den ersten Sechs abfällt. Mit 35 Gegentoren hat man sich acht mehr gefangen als Harksheide und sogar mindestens 14 mehr als die restlichen Teams des oberen Tabellendrittels. Abwehrspieler Steve Harder dürfte also noch schmerzlicher vermisst werden als Stürmer Rafa Monteiro. Immerhin der Trainer steht nicht zur Disposition: „Wir sind froh, einen solchen Trainer zu haben. Ein größeres Geschenk hätte es für unseren Verein gar nicht geben können!“, lobte Rath den 27-jährigen Peters in den höchsten Tönen. Für die Vorstandsriege geht es im Winter nun darum, dem Übungsleiter eine schlagkräftigere Truppe an die Hand zu geben.

Statistikzentrale:

Höchster Triumph: 6:1 (Heimsieg vs Teutonia 05)

Schwarze Stunde: 0:5 (Heimniederlagen vs SV Lurup und TSV Sasel)

Bomber der Truppe: Jendrik Bauer (14 Treffer)

Effektivster Torschütze: Daniel Krohn (1 Tor, trifft alle 34 Minuten)

Dauerbrenner: Jendrik Bauer (1557 Minuten)

Küken: Christopher Andree Rieder Lazo (19 Jahre)

Dino: Martin Bushaj (33 Jahre)

Zuschauerschnitt: 97