Landesliga Hansa
9. Spieltag


Klub Kosova

0

:

1


Rahlstedter SC

Anpfiff

So - 24.09. 11:30 Uhr

Spielstätte

Dratelnstraße

Zuschauer

103

Schiedsrichter

Max Beyer

Mandel macht's möglich: RSC vom Punkt aus zu drei Punkten

Der Trainer und sein Torschütze: RSC-Coach Alexander Schäfke (li.) klatscht mit Louis Mandel ab. Archivfoto: noveski.com

Es gibt Spitzenspiele, die halten, was sie versprechen. Und es gibt solche, bei denen das erwartete fußballerische Spektakel ausbleibt. Das Duell zwischen dem Tabellendritten Klub Kosova und Spitzenreiter Rahlstedter SC am heutigen Sonntagvormittag zählte zweifellos zu letzterer Kategorie. Es war jedenfalls kein Leckerbissen, den die Kicker auf dem Kunstrasen an der Dratelnstraße den etwa 100 Zuschauern boten. Das Ausmaß an Chancen hielt sich im überschaubaren Rahmen, so dass es keinem Wunder gleichkam, dass es ein ruhender Ball war, der letztlich für den 1:0-Erfolg des Tabellenführers sorgte.

„Schön“, befand Bastian Warning, „ist etwas anderes.“ Doch quasi noch im gleichen Atemzug legte der Kapitän des Rahlstedter SC nach. „Man muss auch mal so gewinnen, dafür gibt’s am Ende auch drei Punkte“, stellte der 32-Jährige fest. Minuten zuvor hatte Alexander Schäfke fast die gleichen Worte gewählt. „Das war nicht schön“, lautete die erste Zusammenfassung des Geschehens, die der Trainer des RSC kurz nach dem Abpfiff von Referee Max Beyer (SCVM) abgab. Doch auch Schäfke bemühte den positive Aspekt dieses knappen 1:0-Erfolges in der Fremde: „Wenn du hier mit drei Punkten wieder wegfährst, dann kannst du froh sein – vor allem in der aktuellen Tabellenkonstellation.“ Denn: Mit dem Sieg an der Dratelnstraße hat sich der Aufsteiger als Spitzenreiter erst einmal eines Konkurrenten erledigt. „Wir haben jetzt sechs Punkte Rückstand auf Rahlstedt und fünf auf Meiendorf. Damit haben wir uns von der absoluten Spitze jetzt erstmal verabschiedet“, konstatierte Kosovas Coach Daniel Sager.

Schäfke: „Alles, was es zu klären gab, haben wir sauber geklärt“

Rahlstedts Keeper Patrick Krysiak parierte in der Nachspielzeit gegen Lukasz Sosnowski und hielt den Sieg fest: Foto: Mathias Merk

Dass dem so ist, lag hauptsächlich an der Szene aus der zehnten Minute des Spiels: Bruno Beqiri ging im eigenen Strafraum gegen Rahlstedts Can Düzel etwas zu beherzt zur Sache und brachte seinen Gegenspieler zu Fall. Schiri Max Beyer zeigte an der alten Wirkungsstätte seines Vaters Thorsten Beyer, der bis in die Winterpause der vergangenen Saison hinein Kosova-Coach war und heute unter den Zuschauern weilte, auf den Elfmeterpunkt. Louis Mandel trat zum Duell gegen Kosova-Keeper Sulejman Hoxha an, verlud diesen und versenkte den Ball zum 1:0 für den RSC in den Maschen. Mandel war auch an der nächsten gefährlichen Situation beteiligt, als er in der 18. Minute den Ball aus dem Zentrum auf Yannick Hess passte, der von rechts in den Strafraum einlief, mit seinem Versuch dann allerdings an Hoxha scheiterte. Danach tat sich bis zum Seitenwechsel nicht mehr viel: Hoxha musste noch einmal eingreifen, klärte mit Hilfe des Pfostens gegen Düzel (29.) und auf der anderen Seite verweigerte Referee Beyer einem Treffer von Cihad Karakas die Anerkennung, weil er und sein Assistent eine Abseitsstellung erkannt hatten.

Nach dem Seitenwechsel wurden die Strafraumszenen noch weniger. Es dauerte bis zur 68. Minute, ehe es wieder einen gefährlichen Moment zu notieren gab – und der verpuffte auch noch im Ansatz: Lukasz Sosnowski verlor in der Bewegung nach vorne den Ball, so dass Rahlstedt sich auf einmal im Angriff befand. Düzel startete durch, wollte Ferris Pressel bedienen – doch sein Anspiel war zu lang. „Wenn der Pass ankommt, sind wir tot“, hatte Kosovas Ersatzkeeper Marco Reksidler auf der Bank die Szene richtig erkannt. Und noch ein weiteres Mal hätten die Gäste vorzeitig für etwas mehr Sicherheit sorgen können: Alexander Hintz' Freistoß etwa aus Höhe der Mittellinie wurde lang und länger, Klub-Schlussmann Hoxha verschätzte sich und segelte unter dem Leder durch, so dass Kevin Niedrig auf einmal frei vor dem Tor der Hausherren stand. Doch der eingewechselte Rahlstedter schaffte es nicht, die Kugel im Netz unterzubringen (76.). „Den muss er machen“, sollte sein Trainers Alexander Schäfke später nach der Partie kritisieren. In der Nachspielzeit war es dann RSC-„Goalie“ Patrick Krysiak, der mit einer starken Parade einen Sosnoswki-Schuss entschärfte und den Gästen so die Punkte festhielt.

Sager: „Wir haben nicht den Druck, oben mitzuspielen“

Visar Galica blieb im Kosova-Angriff ohne Durchschlagskraft und musste mit seinem Team eine Niederlage einstecken. Archivfoto: noveski.com

„Viel mehr kann man von beiden Mannschaften auf einem Spielfeld, das eher ein Sand- als ein Kunstrasenplatz ist, nicht verlangen. Unterm Strich haben wir durch den verwandelten Elfmeter 1:0 gewonnen und es in der Zeit nach dem frühen Tor verpasst, das 2:0 zu machen. Daher wurde es am Ende noch einmal unnötig spannend“, ließ RSC-Übungsleiter Schäfke das Match aus seiner Sicht Revue passieren. „Ich finde, wir haben eine gute, solide Defensivleistung gezeigt“, sagte Schäfke, „alles, was es zu klären gab, haben wir sauber geklärt. Allerdings war in der zweiten Halbzeit auch nicht viel Zwingendes dabei. Die gerade einmal sechs Gegentore, die wir in den bisherigen Spielen kassiert haben, sprechen für sich. Wir haben wieder einmal gut gestanden.“

Sein Gegenüber Daniel Sager sprach derweil von einem „nicht schönen, aber sehr kampfbetonten Spiel.“ Dass dies durch „so eine Situation wie den Elfmeter entschieden wird, ist ärgerlich. Wir hatten uns mehr ausgerechnet. Der Rückstand fällt früh, wir hatten Zeit genug, haben sie aber nicht genutzt. Rahlstedt macht das, was die Defensive angeht, sehr gut. Es ist schwer, da durchzukommen und sich Chancen zu erspielen. Das, was herausgekommen ist, war eher erzwungen“, bilanzierte der Kosova-Trainer, der mit seiner Elf am kommenden Wochenende nun auf den Meiendorfer SV trifft – das nächste Team von oben. „Wir haben nicht den Druck, oben mitzuspielen, weil wir nicht gesagt haben, dass der Aufstieg unser unbedingtes Ziel ist. Meiendorf ist die Mannschaft mit der allergrößten Qualität in der Liga, da erzähle ich nichts Neues. Es wird nicht einfach, dort zu bestehen, aber wenn man da was mitnimmt, ist das sehr wertvoll“, so Sager abschließend.

Jan Knötzsch