LOTTO-Pokal
5. Spieltag


Bramfelder SV

0

:

4


FC Teutonia 05

Anpfiff

Di - 31.10. 12:00 Uhr

Spielstätte

Ellernreihe

Zuschauer

119

Schiedsrichter

Paul Dührig (SVNA)

„Glücklich, unter den letzten Acht zu sein“: „T05“ erfüllt Pflichtaufgabe souverän

Jubel über das Weiterkommen: Doppeltorschütze Veli Sulejmani (Nummer 25) freut sich mit Danijel Suntic und Jeton Arifi (re.). Foto: Damm

Am Ende war es „Business as usual“: Der FC Teutonia 05 steht im Viertelfinale des laufenden ODDSET-Pokal-Wettbewerbs. In ihrem Achtelfinal-Auswärtsspiel beim Bramfelder SV behielt die Mannschaft von Trainer Sören Titze mit 4:0 die Oberhand und war dabei eigentlich zu keinem Zeitpunkt wirklich in Gefahr. „Wir waren der Favorit und haben unsere Aufgabe gemeistert. Damit sind wir zufrieden. Der Pokal hat, egal wie alt der Spruch ist, seine eigenen Gesetze. Irgendeinen, der vor dem Anpfiff noch nicht damit gerechnet hat, trifft es immer. Wir sind froh, dass wir das nicht sind. Jetzt stehen wir im Viertelfinale – das ist schon was...“, bilanzierte Titze nach dem Schlusspfiff der Partie an der Ellernreihe.

Als der Kick auf dem Kunstrasen bei kalten Temperaturen, phasenweise einsetzendem Nieselregen und vor etwas mehr als 100 Zuschauern noch lief, da probierte Christopher Hoff noch einmal das Aussichtslose: „Heult nicht rum, es geht weiter“, rief der Außenverteidiger des Bramfelder SV seinen Mitspielern zu. So, als wollte er sagen: Strengt euch an Jungs, hier ist noch nichts verloren. War es aber zu diesem Zeitpunkt dann doch schon. Zumindest die Vorentscheidung war soeben gefallen: Teutonias Jeton Arifi hatte in dieser 65. Minute des Spiels den Ball schön durch die Gasse in die Tiefe gespielt, Veli Sulejmani startete, erlief den Ball und schob ihn schließlich rechts an BSV-Schlussmann Steven Pagenkop zum 3:0 für die Gäste von der Kreuzkirche in die Maschen. Die Abseitsfalle der Gäste war nicht zugeschnappt.

Titze: „Heute haben wir den Plan wieder von der ersten Minute an umgesetzt“

Einen Schritt zu spät: Seyhmus Atug (re.) hat gegen BSV-Keeper Steven Pagenkop das Nachsehen. Foto: Damm

Ja, richtig gelesen: Der Vorbereiter hörte auf den Namen Jeton Arifi. Der Mittelfeldspieler, der sich kurz vor dem Beginn der Saison eigentlich aus dem Kader der Teutonen verabschiedet hatte, stand an der Ellernreihe auf einmal in der Startelf. „Er trainiert jetzt seit vier Wochen wieder bei uns mit, nachdem er im Sommer leider etwas kürzer treten musste. Er konnte aus beruflichen Gründen nicht mehr so oft trainieren. Jetzt passt es mit seinem Job wieder besser, sodass er wieder drei Mal pro Woche im Training sein kann. Wir freuen uns, dass wir mit ihm eine Alternative mehr im Kader haben. Heute hat er seine Chance bekommen“, verriet Teutonen-Coach Titze nach dem Schlusspfiff der Partie und analysierte den Auftritt seiner Equipe wie folgt: „Ich bin sehr froh, dass wir eine gute Antwort auf die enttäuschende 0:3-Niederlage gegen Buchholz vom Wochenende gegeben haben. Wir haben heute den Plan wieder von der ersten Minute an umgesetzt, haben mit Struktur gespielt, die Positionen gehalten, uns angeboten und dadurch dann Chancen erarbeitet.“

Korrekt – und davon im ersten Durchgang gleich eine ganze Menge. Schon nach nur acht Minuten zog im Anschluss an einen Eckball Panagiotis Kafetzakis ab und traf die Latte des Bramfelder Tores. Von dort sprang der Ball an den Kopf von BSV-Akteur Robin Polzin und von dessen Schädel wieder an die Latte. Glück also für den Gastgeber, dass „T05“ nicht bereits frühzeitig in Führung ging. Und auch in der Folgezeit standen die Hausherren mehrfach mit Fortuna im Bunde: Zunächst zielte Stefan Winkel per Freistoß links daneben (15.), dann verpasste Arifi per Kopf (21.), anschließend vergab Winkel erneut (29.) und schließlich stand Sulejmani bei seinem Kopfball-Tor nach 40 Minuten im Abseits. Der Treffer zählte nicht. Dafür aber der, den Aytac Erman nur zwei Minuten später erzielte. Vincent Boock spielte den Stürmer links am Strafraumeck an und Erman schob rechts an Schlussmann Pagenkopf vorbei zur Gästeführung ein (42.).

Henning; „Teutonia hat die Klasse, die wir nicht haben“

Gleich zappelt der Ball im Netz: Veli Sulejmani (re.) überwindet Steven Pagenkop. Robert Pietruschka (Nummer 4) kann nur zusehen. Foto: Damm

Der zweite Durchgang war gerade einmal drei Minuten alt, als Bramfelds Torsteher erneut hinter sich greifen musste. Sulejmani hatte sich zuvor nach einem Foul den Ball zum Freistoß zuerecht gelegt, visierte die Torwartecke an und hatte tatsächlich das Momentum auf seiner Seite: Pagenkop kam an den Schuss nicht mehr heran und es stand 2:0 für Teutonia (48.). Seyhmus Atug, der nach 58 Minuten geblockt wurde, hätte schhon vorzeitig das realisieren können, was Sulejmani nach Arifis Traumpass dann in der 65. Minute nachholte – das 3:0 für den Oberligisten, der anschließend durch Nick Gutmann eine Chance vergab (74, Pagenkop rettete kurz vor der Linie), dann aber noch Treffer Nummer vier nachlegte, als Winkel auf Erman passte und dieser für den Schlusspunkt sorgte (84.) und somit seinen Coach zu folgender Erkenntnis brachte: „Das Einzige, womit wir nicht zufrieden sein können, ist, dass wir die Hochkaräter, die wir in der ersten Halbzeit hatten, nicht konsequent genug genutzt haben. Es hätte schon vor dem 1:0 ein Treffer fallen müssen Ansonsten haben wir das Spiel gut kontrolliert. Das ist ein hochverdienter Sieg für uns. Jetzt lassen wir uns überraschen, wer als nächster Gegner auf uns zukommt“; sö Sören Titze.

Sein Gegenüber konstatierte derweil, dass „man hinten raus gesehen hat, welche individuelle Klasse Teutonia hat und dass sie die auch ausspielen können. Sie haben die Räume gut genutzt.“ Er und sein Team, so BSV-Trainer Carsten Henning, hätten sich „vor dem Spiel vorgenommen, dass wir hinten sicher und kompakt stehen wollten. Das ist uns bis zum Tor in der 42. Minute auch gut gelungen. Wir haben es geschafft, Teutonia kaum Chancen zu geben. Und wenn, dann nur durch unsere individuellen Fehler.“ Nach vorne, erklärte Henning, „wollten wir durch unsere zwei Stürmer für Verwirrung in der Innenverteidigung sorgen. Auch das hat phasenweise geklappt. Allerdings haben uns die Zeitpunkte der ersten beiden Tore in der 42. und in der 48. Minute überhaupt nicht in die Karten gespielt.“ So beispielsweise konnte Henning aus der Fünfer-Abwehrkette, die im Ballbesitz zu einer Dreierkette wurde, niemanden mehr „nach vorne ziehen, um den Druck zu erhöhen. Wenn es längere Zeit 1:0 gestanden hätte, hätten wir das wohl gemacht. Auch vorm 3:0 wollten wir umstellen, danach brauchten wir es dann aber auch nicht mehr zu versuchen. Vom Ergebnis her geht das so in Ordnung. Vielleicht sind es ein, zwei Treffer zu viel. Teutonia hat jedoch die Klasse, die wir nicht haben.“

Jan Knötzsch