Claudio Farias (Mi.) dreht nach seinem Siegtreffer jubelnd ab. Ein Sieg, der noch ein Nachspiel haben wird? Foto: noveski.com

In der 51. Spielminute brachte Oliver Madejski, Trainer des Niendorfer TSV II, mit einem Dreifachwechsel noch einmal frischen Wind ins Spiel seines Teams. Unter anderem nahm der 40-Jährige mit Fawaz Kassimou und Ibrahim Ali zwei zuletzt überaus starke Liga-Leihgaben vom Platz. Neu dabei war unterdessen auch Claudio Farias. Als noch neun Zeigerumdrehungen zu gehen waren und die Partie gegen formstarke Teslaner noch immer torlos sowie spitz auf Knopf stand, sorgte eben jener Farias für kollektive Ekstase bei den Hausherren.

Moustapha Toure behauptete sich über die rechte Seite und brachte das Spielgerät scharf in die Mitte, wo der ebenfalls in besagter 51. Minute eingewechselte Bercan Ucarkus gut postiert lauerte und Leon Henk zu einer Glanztat zwang. Den Abpraller brachte Farias jedoch im Eckigen unter – 1:0! Es war zugleich auch der einzige Treffer der Partie, weil der erst im Winter vom Sachsenweg an die Baurstraße gewechselte Necati Agdan per Kopf an der Latte scheiterte, Ezequiel Bautista Barbera in aussichtsreicher Position nicht erfolgreich war und auf der anderen Seite ein Distanzschuss von Henk sehenswert pariert wurde und auch Toure mit einer akrobatischen Einlage nicht den Punch setzen konnte.

"Ich konnte das von weitem nicht sehen"

Eine akrobatische Einlage von Moustapha Toure (re.), die am Ende aber nicht von Erfolg gekrönt war. Foto: noveski.com

Das tat dafür aber Claudio Farias. Doch der Aufschrei der Gäste war schon zuvor riesengroß. Ausgerechnet der Siegtorschütze der Niendorfer hätte nach Meinung der Teslaner schon nicht mehr auf dem Platz stehen dürfen. Der Grund: Schiedsrichter Max Beyer (SCVM) soll dem Matchwinner gleich zweimal Gelb, aber eben nicht die Ampelkarte gezeigt haben – und das noch vor dessen Torerfolg! „Ehrlich gesagt, kann ich zu der Szene bezüglich der Gelben Karte nicht viel sagen, weil ich das von weitem nicht sehen konnte“, entgegnete Madejski auf Nachfrage. „Ich bin einfach glücklich, dass wir das Spiel für uns entscheiden konnten.“

Ganz sicher war man sich derweil auf Seiten der Gäste, die es kaum fassen konnten, als Farias ihrer Meinung nach den zweiten gelben Karton ohne Konsequenz sah und auch Videomaterial der „Doppel-Gelb-Szene“ – erst wegen eines Foulspiels, dann nach einer Rudelbildung – auswerten und dem Verband zukommen lassen wollen. Ein Protest steht also im Raum. Die Begegnung scheint noch ein Nachspiel zu haben…