So - 15.10. 10:45 Uhr
Reinmüller
100
Murat Yilmaz (FC Türkiye)
Oberliga
Ein „durch und durch HEBC-Junge“ ärgert seine „Liebe“ und sorgt kurzzeitig für Misstöne!
Das 3:3 von Daniel Brückner (re., leicht verdeckt) kurz vor Ultimo. Der "HEBC-Junge" traf seinen Club ins Mark und sorgte für einen Punktgewinn seiner Niendorfer. Foto: noveski.com
Nach dem Spiel kam es zur großen "Aussprache" zwischen Daniel Brückner (li.) und HEBC-Manager Stilianos Vamvakidis. Foto: noveski.com
Den fälligen Strafstoß – nach einem überaus überflüssigen Einsteigen von Hendrik Diekmann gegen den mit dem Rücken zum Tor stehenden Ammat Janha – verwandelte Brückner ganz sicher und souverän ins linke obere Eck (87.). Große Freude oder gar Jubelarien kamen bei Brückner allerdings nicht auf, obwohl er seinen „Sachsenweglern“ damit in einem echten Spitzenspiel zumindest einen Zähler rettete. Auch nach Schlusspfiff gingen die Diskussionen zwischen „Bohne“ und Vamvakidis, der auf den Weg in den Mannschaftskreis war, weiter. Weil der Linksfuß besonders gern gegen seinen Jugendverein trifft?
HEBC mit "überragender" Anfangsphase
Johann Buttler (li.) bejubelt seinen artistischen Führungstreffer per Flugkopfball. Foto: noveski.com
Nach 2:0: HEBC muss beide Innenverteidiger auswechseln
Christopher Grünewald (li.) erhöhte nach einem wundervollen Spielzug und uneigennützigem Querpass von Buttler auf 2:0 für den HEBC. Foto: noveski.com
"Unser Spielrhythmus war einfach komplett unterbrochen"
Bastian Stech prallte bei einer starken Rettungstat an den Pfosten. Gute Besserung! Foto: noveski.com
Zwei verletzungsbedingte Wechsel in der Innenverteidigung – und das noch während der ersten halben Stunde: „Plötzlich ist es ein ganz anderes Spiel“, haderte Geist. „Es geht ja gar nicht darum, dass wir nicht noch zwei weitere gute Innenverteidiger haben, sondern darum, dass unser Spielrhythmus einfach komplett unterbrochen war – auch durch die relativ langen Pausen – und wir es nicht geschafft haben, diesen wiederzufinden.“ Hinzu kam, dass der Gast nur wenig später nach einem Ballverlust im Zentrum vom Ex-Niendorfer Malte Wilhelm zurückschlug: Ante-Akira Kutschke vollstreckte eine mustergültige Vorarbeit von Leon Meyer (33.)!
Linus Meyer artistisch - "Gott im Himmel" erst auf HEBC-Seite
Leon Neumann (li.) und Torschütze Ante-Akira Kutschke bejubeln den Anschlusstreffer für den NTSV. Foto: noveski.com
Es war ein Spitzenspiel, das seinem Namen mehr als nur gerecht wurde. Es ging rauf und runter, hin und her – mit Chancen hüben wie drüben. War der HEBC in den ersten 25 Minuten noch drückend überlegen und hatte auch in der Folge – unter anderem durch Grünewalds Latten-Kopfball (36.) – die besseren Chancen, so kam Niendorf besser aus der Kabine. In Minute 58 vergab Linus Meyer gänzlich unbedrängt noch das 2:2, machte es nur einige Augenblicke später aber deutlich besser. Eine unheimliche scharfe Flanke von Bruder Leon beförderte Linus in Seitlage unters Quergebälk – herrlicher Treffer (64.)!
Der NTSV hatte einen 0:2-Rückstand egalisiert – aber der HEBC gab keinesfalls klein bei. Als Leon Meyer ein klares Foulspiel an Diekmann nicht wahrhaben wollte, quittierte der Kapitän der Lila-Weißen das mit den Worten: „Gott im Himmel!“ Und diesen Gott hatte Diekmann offenbar auf seiner Seite, als er eine Ecke von Robert Schick zum viel umjubelten 3:2 in die linke Torecke schädelte (78.). Doch dann kam Brückner. Ausgerechnet Brückner. Der Mann, der in der Jugend für den HEBC kickte und auch vier Jahre lang im Herrenbereich für die Mannen vom Reinmüller auflief, ehe es ihn zu Werder Bremen zog. Damaliger Trainer: „Speedy“ Vamvakidis. Noch bevor der beste (!) Niendorfer Torschütze das 3:3 markierte, blockte er einen Volley von Raoul Bouveron und verhinderte damit den Einschlag (71.) – und auch die Vorentscheidung?
"Wir fahren hier nicht mit null Punkten weg"
Artistisch! Per Seitfallzieher trifft Linus Meyer (Mi.) nach perfekter Flanke seines Bruders Leon zum 2:2-Ausgleich. Foto: noveski.com
Ein "derbe genervter" Geist: "Zu chaotisch"
Klare Sache: Hendrik Diekmann (re.) trifft anstatt den Ball nur den Fuß von Ammat Janha. Elfmeter für Niendorf! Foto: noveski.com
Farhadis Gegenüber wusste nach Abpfiff noch nicht so recht, wie er das spektakuläre 3:3-Unentschieden bewerten sollte: „Ich bin einfach derbe genervt“, entgegnete Geist – und fügte an: „Ich glaube, am Ende ist das total leistungsgerecht und man muss auch froh sein, dass man das Ding nicht noch komplett verliert, weil wir in der zweiten Halbzeit einfach viel zu chaotisch agiert und den Ball nicht einfach von A nach B gespielt haben. Was besonders ärgerlich ist: Wir wussten genau, was der Gegner machen wird, wie er agieren will – und wir hatten einen richtig guten Plan.“
Ein Plan, der zunächst aufzugehen schien. „Es ärgert mich, weil wir vor dem Spiel klar gesagt haben, dass wir einfach bleiben und dumme Fehler vermeiden wollen. Das haben wir nicht geschafft – und so bringt man einen Gegner zurück.“ Aber: „Der Gegner hat einfach auch gewisse Stärken. Wir haben es schon mal nicht verloren. Das ist auch wichtig. Insofern müssen wir mit dem Punkt leben“, bilanzierte Geist nach einem Kick, der Werbung für die Oberliga war.