Oberliga Hamburg
27. Spieltag


TuS Dassendorf

3

:

0


FC Süderelbe

Anpfiff

Sa - 01.04. 13:00 Uhr

Spielstätte

Wendelweg

Zuschauer

124

Schiedsrichter

Benjamin Stello (Egenbüttel)

Drei Punkte, drei Tore – aber: „Dasse“ vorm Kasten nicht völlig klasse

Torschütze, bitte melden: Sven Möller (MItte) freut sich mit Rinik Carolus (li.) und Pascal Nägele. Foto: noveski.com

Am Sieg gab es nichts zu rütteln: Im Heimspiel gegen den FC Süderelbe erfuhr die TuS Dassendorf nur geringe Gegenwehr, so dass der Erfolg am Ende selbst aus Sicht von Gäste-Coach Markus Walek als „absolut verdient“ eingestuft wurde: „Wir sind mit dem 0:3 grundsätzlich gut bedient.“ Zweifelsfrei hätte das Resultat allerdings auch noch deutlicher ausfallen können, wenn die Dassendorfer Offensive bei der Vielzahl ihrer Einschussmöglichkeiten „etwas konsequenter“ gewesen wären, wie TuS-Trainer Thomas Hoffmann nach dem Spiel feststellte. 

Alleingelassen Süderelbes Sandro Greff (re.) gegen die beiden Dassendorfer Finn Thomas (li.) und Kristof Kurczynski (verdeckt). Foto: noveski.com

Jan Schönteich wollte eigentlich nur ein netter Gastgeber sein. „Ich kann ja nur für mich sprechen“, sagte er und wandte sich Markus Walek, dem Trainer des FC Süderelbe, zu, „also: Ich mag euch und den langen Weg zu euch. Deswegen wünsche ich euch viel Glück und würde mich freuen, wenn ihr drin bleibt.“ Doch Der Sportchef der TuS Dassendorf hatte seine Rechnung ohne die Schlagfertigkeit von Matthias Nehls gemacht. „Wir fahren aber nicht so gern zu euch. Ich kann mich nicht dran erinnern, dass wir hier – weder zu Landes- noch zu Oberligazeiten – in den letzten sieben oder acht Jahren mal gewonnen haben“, erwiderte der Zweite Vorsitzende und Manager des FC Süderelbe und hatte die Lacher auf seiner Seite. Ein fein gesetzter Konter quasi. Gut vorberitet und zielsicher ausgespielt. Einziger klitzekleiner Haken: Es war an diesem Nachmittag das einzige Mal, dass der FCS so gut aufgelegt war. Denn auf dem Spielfeld hatten die Mannen vom Kiesbarg bei ihrem Gastspiel am Wendelweg nicht ganz so viel Esprit wie Nehls auf der Pressekonferenz nach der Begegnung.

Möller, von Walsleben-Schied und Kurczynski treffen für die Hausherren

Marcel von Walsleben:Schied (re.) bedankt sich bei Pascal Nägele f(Nummer neun) für die Vorarbeit zu seinem Treffer. Foto: noveski.com

Wohin der sprichwörtliche Zug an diesem Nachmittag vor den 124 Zuschauern fahren würde, daran gab es schon in der Anfangsphase keinen Zweifel. Es entwickelte sich das berühmte Spiel auf ein Tor. Beispiel gefällig? Aber bitte, gerne doch: Nach sechs Minuten zirkelte Sven Möller einen Freistoß in den FCS-Strafraum, André Ladendorf köpfte drüber. Eine Minute später suchte Möller aus 18 Metern den Abschluss, doch der Ball landete sicher in den Armen von Gäste-Keeper Dennis Lohmann. Nach einer Viertelstunde verpasste Kristof Kurczynski sein Ziel. Dann lief TuS-Stürmer Marcel von Walsleben-Schied Blerim Murtezani energisch an. Süderelbes Innenverteidiger war überfordert und verlor die Kugel. Von Walseben-Schied bediente Kurczynski, doch dessen Schuss konnte Sandro Greff kurz vor der Linie klären (21.). Im nächsten Anlauf sollte es dann aber klappen: Julian Kerschke wurde auf der linken Außenbahn zu Fall gebracht. Referee Benjamin Stello (SC Egenbüttel) entschied auf Freistoß.

Kerschke führte selbst schnell aus – allerdings ein paar Meter vor dem Ort des Foulspiels. Stello ließ ihn gewähren (Nehls: „Eine Fehlentscheidung“), also passte Kerschke zu von Walsleben-Schied. Der wiederum bediente Kurzynski. Und der legte auf Zuruf von Möller für diesen auf. Möllers anschließender Schuss schlug unten links zum 1:0 im Tor ein. Auch danach spielte nur Dassendorf richtig gefährlich nach vorne. Beim Schuss von Marcel von Walsleben-Schied nach 31 Minuten stand Amando Aust dem Torerfolg seines eigenen Teamkollegen im Weg (31.), dann konnte Erdinc Güner fünf Minuten später gegen von Walsleben-Schied klären. Drei weitere Zeigerumdrehungen danach aber blieb von Walsleben-Schied der Sieger: Kerschke hatte im Mittelfeld den Ball erkämpft, ihn zu Nägele gespielt, der wiederum von Walsleben-Schied mit der Kugel fütterte. Und der Stürmer zielte an Lohmann vorbei ins rechte Eck. 2:0 für die Platzherren.

Walek: „Grundsätzlich sind wir mit dem 0:3 gut bedient“

Mit seinen Schützlingen auf verlorenem Posten: Süderelbe-Coach Markus Walek (li.). Foto: noveski.com

In Durchgang Nummer zwei sollte sich an der Einseitigkeit nicht allzu viel ändern. Nicht einmal volle zwei Minuten waren absolviert, als Nägeles Hereingabe von rechts in den Strafraum flog und von Walsleben-Schied an ihr vorbei rutschte (47.). Doch die Hausherren durften noch ein weiteres Mal jubeln: Ein Schuss des eingewechselten Beytullah Atug wurde abgefälscht (69.). Möller brachte anschließend den ruhenden Ball herein und Kurczynski hatte nun endlich das Glück, das er vor der Pause nicht hatte – 3:0. Atug per Seitfallzieher nach Flanke von Finn Thomas (81.) und Tarik Cosgun (83., 87.) hätten in der Schlussphase noch nachlegen können, vielleicht sogar müssen, verpassten dies aber. Süderelbe hingegen brachte es nur auf eine nennenswerte, weil gefährliche, Szene: Jonathan Paulo Silva Matthes: Schuss jedoch wurde von Amando Aust geblockt (72.).

„Wir wussten von vornherein, was uns erwartet und dass es schwer werden würde“, konstatierte Süderelbes Trainer Markus Walek nach dem Spiel. Und für den FCS wurde es sogar noch ein wenig schwieriger: „Wir hatten heute mit einigen verletzten Spielern zu kämpfen, die nicht im Kader stehen konnten, wodurch Spieler in die Stammformation gerutscht sind, die dort normalerweise nicht stehen“, erklärte Walek und befand: „Man kann Dassendorf nur zu diesem verdienten Sieg gratulieren. Grundsätzlich sind wir mit dem 0:3 gut bedient. In der zweiten Halbzeit haben wir es ein wenig besser als in der ersten gemacht und haben mutiger nach vorne gespielt. Dadurch hatten wir die eine oder andere Möglichkeit, die wir aber nicht verwerten konnten.“ Seine Elf müsse sich aber nicht an Spielen wie gegen einen Gegner wie Dassendorf messen lassen, sondern „wir müssen zusehen, dass wir in den nächsten Wochen in den entscheidenden Spielen gegen Mannschaften von unten punkten, um den Verbleib in der Liga zu sichern. Ich hoffe, dass dann alle Mann wieder an Bord und gesund gepflegt sind.“

Hoffmann: „Wenn es einen Kritikpunkt gibt, dann ist es ganz sicher die Chancenverwertung“

Schwer zu stoppen: Dassendorfs Julian Kerschke, der sich hier im Zweikampf mit Vedat Düzgüner (li.) und Erdinc Güner (verdeckt) auseinandersetzen muss, machte ein starkes Spiel. Foto: noveski.com

„Wir sind rundum zufrieden“, beschied derweil Waleks Widerpart Thomas Hoffmann. Doch Dassendorfs Übungsleiter hatte da noch eine Einschränkung anzufügen: „Wenn es einen Kritikpunkt gibt, dann ist es ganz sicher die Chancenverwertung.“ Allerdings: „Es ist aber super positiv, dass wir uns überhaupt so viele Chancen herausgespielt haben. Wir hatten vorher auch schon gesehen, dass bei Süderelbe einige Spieler fehlten und haben es einfach hervorragend gemacht“, sagte Hoffmann. Mit Ausnahme der Szenen vorm Tor. „Da hätten wir konsequenter sein müssen, aber es ist bei uns auf dem Platz in den Sechzehnmeter-Räumen nicht ganz so einfach, Bälle unter Kontrolle zu bekommen“, stellte „Hoffi“ im Hinblick auf den – nett formuliert – nicht unbedingt überragenden Zustand des Rasens am Wendelweg fest und ergänzte: „Alle Spieler haben trotzdem eine gute Leistung gezeigt, wobei man vor allem in der ersten Halbzeit Julian Kerschke hervorheben muss, der ein ganz tolles Spiel gemacht hat.“

Jan Knötzsch