Landesliga Hammonia
21. Spieltag


VfL Pinneberg II

3

:

0


FC Elmshorn II

Anpfiff

Di - 14.04. 19:30 Uhr

Spielstätte

--

Zuschauer

--

Schiedsrichter

--

Der Patient Pinne lebt! – 3:0 gegen katastrophalen FCE

Der Patient Pinneberg lebt noch, muss aber auch in den restliche Saisonspielen zusammenstehen. Foto: noveski.com

Die Zweitvertretungen von VfL und FCE trafen zum Nachholspiel auf dem Pinneberger Grand im Abstiegskrimi aufeinander. Die Gäste verweigerten sich dieser Herausforderung jedoch geradezu, weshalb die Hausherren dank der höheren Einsatzbereitschaft zum ungefährdeten 3:0-Erfolg kamen. Während FCE-Coach Gersdorf lieber zu wenig als zu viel sagen wollte, bediente sich sein Gegenüber Heiko Klemme eines blumigen Vergleichs: „Wir sind immer noch an die Herzrhythmusmaschine angeschlossen, aber wir fangen an, wieder selber zu atmen.“

„Katastrophal“, urteilte Gersdorf kurz nach Abpfiff und brachte so die Leistung seiner Mannschaft auf den Punkt: „Einstellung und Zweikampfstärke haben komplett gefehlt, den Jungs tat der Grand wohl zu sehr weh.“ Über die Darbietung der Elmshorner war Gersdorf so erbost, dass er nach Abpfiff aus Selbstschutz sogar den Kontakt zu seinen Spielern mied. „Ich habe nur gesagt, dass wir uns am Donnerstag beim Training sehen. Da werden wir dann sprechen. Jetzt bin ich noch ziemlich geladen, da wollte ich nichts falsches sagen.“ Lediglich die ersten zehn Minuten empfand der Übungsleiter noch als einigermaßen akzeptabel, die Gäste hätten sogar in Führung gehen können. Dann kippte das Spiel jedoch zugunsten der Hausherren, die alleine den Ernst der Lage erkannten und wesentlich bissiger in die Zweikämpfe gingen.

VfL-Trainer Klemme hatte dafür eine einfache Erklärung parat: „Die Spieler von Elmshorn wissen auch, dass sie nächstes Jahr auf jeden Fall Landesliga spielen. Da ist es nachvollziehbar, dass sie nicht so motiviert sind wie wir.“ Dieser Wille schlug bald in Torchancen um. Nachdem Klemme neben einem Pfostenschuss seiner Mannen auch gerne einen Elfmeterpfiff bekommen hätte, wurde er in der 31. Minute endlich erlöst. Hendrik Boesten legte auf den mitgelaufenen Christian Kulicke quer, der zum ersten Mal das Elmshorner Netz fand. Ein überfälliges Tor, wie auch Gersdorf konstatierte: „Ich hatte schon nach fünf Minuten das Gefühl, dass das schiefgeht.“ Dieses Gefühl bestätigte sich in Durchgang zwei, auch wenn Klemme schon mit dem Halbzeitstand zufrieden war: „Wir wollten entweder keinen mehr kriegen, oder noch nachlegen. Wir haben uns dann für Variante zwei entschieden.“

„6:0 wäre gerecht gewesen“

Das gelang der Klemme-Elf binnen vier Minuten. Erst verwandelte Marvin Baese nach einer Ecke durch Bernhardt per Kopf zum wichtigen 2:0 (65.), dann legte Alexander Borck die Entscheidung nach. Nach einem Konter über Boesten und Baese musste er nur noch einschieben und versenkte den Ball sowie einen leblosen FCE. „Ich weiß auch nicht, was in den Köpfen der Spieler los ist“, rätselte ein entgeisterter Gersdorf: „Gegen Osdorf waren wir so gut und jetzt zeigen wir so eine Leistung. Das 3:0 war sogar noch zu niedrig, fünf oder sechs zu null wäre gerecht gewesen.“ Eine vernichtende Analyse des Übungsleiters.

Auf der anderen Seite herrschte Erleichterung. „Die Stimmung ist losgelöst, die Jungs freuen sich. Aber wir sind auch demütig. Noch ist nichts passiert und wir stehen auf einem Abstiegsplatz. Bei einer Niederlage wären wir wohl schon abgestiegen. Jetzt müssen wir schauen, dass wir noch die nötigen Punkte holen, um an Blankenese oder Elmshorn vorbeizuziehen.“ Bei einem Restprogramm bestehend aus Sasel, TBS, Eidelstedt und Vicky II sicher kein Selbstläufer. Der Patient Pinneberg ist aus dem Gröbsten zwar noch nicht heraus, aber immerhin weiß man jetzt: er lebt noch!