Oberliga Hamburg
13. Spieltag


FC Süderelbe

1

:

1


TuRa Harksheide

Anpfiff

Fr - 13.10. 19:30 Uhr

Spielstätte

Kiesbarg

Zuschauer

150

Schiedsrichter

Florian Schwarze (MSV Hamburg)

Oberliga

„Das ist super ärgerlich und tut brutal weh!“

Der Treffer von Can Kömürcü vor der Halbzeit reichte am Ende nicht zum Sieg für seinen FC Süderelbe. Foto: noveski.com

Sein Fazit fiel unheimlich ernüchternd aus: „Super ärgerlich – das tut brutal weh!“, war Stefan Arlt nach Schlusspfiff „ein bisschen traurig, niedergeschlagen und enttäuscht“. Emotionen, die man „nur richtig nachvollziehen kann, wenn man Zeuge dieses Spiels war“, so der Trainer des FC Süderelbe nach der Punkteteilung gegen TuRa Harksheide. „Wir hatten drei, vier Riesenmöglichkeiten auf dem Fuß, machen das Tor aber nicht. Und dann kommt es wie so oft im Fußball: Der Gegner schießt das Tor aus dem Nichts. Das war natürlich ein kompletter Nackenschlag für unser Spiel und unsere engagierte Leistung.“

In den ersten 45 Minuten habe man die angedachte Marschroute „nicht ganz durchsetzen können“, befand Arlt. „Wir wollten den Gegner möglichst komplett vorne pressen und so gut wie möglich kein Aufbauspiel zulassen. Das war das Minimalziel für die erste Halbzeit – und/oder mit einem 1:0 in die Kabine gehen. Dass mit dem Pressen hat nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben. Da hat TuRa noch zu oft einen Ausgang gefunden.“ Aber: „Wir haben das 1:0 erzielen können. Das war von den Chancen auch okay. Wir hatten vier, TuRa hatte einen Hochkaräter, den Jerome Rapp mit einem Tackling vereitelt hat.“

Zweikampfverhalten im Mittelfeld und zweite Bälle als Faktoren

Stefan Arlt (li.) pushte sein Team nach vorne - und haderte am Ende mit der Chancenverwertung. Foto: noveski.com

Während Lenny Kufrin die Führung auf der einen Seite vergab, war Can Kömürcü auf der anderen nach einem tollen Spielzug der Hausherren zur Stelle – 1:0 (42.)! Nichtsdestotrotz: „Das war nicht ganz so souverän, wie wir uns das vorgestellt haben. Aber da war eben auch ein Gegner, der mitgespielt hat – und das im wahrsten Sinne des Wortes“, attestierte der FCS-Coach den Gästen aus Harksheide einen „mutigen“ Auftritt.

„Wir haben in der Halbzeit angesprochen, dass die zwei wesentlichen Faktoren, um noch mehr Kontrolle übers Spiel zu bekommen, unser Zweikampfverhalten im Mittelfeld – da waren wir durchaus verbesserungswürdig – und die zweiten Bälle sind. Dadurch, dass wir den Gegner relativ häufig dazu gezwungen haben, lang zu spielen, statt das flache Aufbauspiel durchzubringen, mussten natürlich die zweiten Bälle auf unserer Seite sein, um eine unserer Stärken, das Umschaltspiel, umsetzen zu können. Das ist uns in der ersten Halbzeit nicht so gut gelungen, wie es möglich gewesen wäre. Das wollten wir besser machen und haben es auch die ersten 10, 15 Minuten viel besser gemacht.“

"Konnten die Chancen nicht in die entsprechenden Tore ummünzen"

Das Manko: Süderelbe verpasste es, TuRa den sportlichen Knockout zu verpassen. „Chancen waren genug da. Aber wir konnten das nicht in die entsprechenden Tore ummünzen. Das ist natürlich total ärgerlich und fühlt sich deshalb am Ende des Tages brutal an“, sprach Arlt unter anderem auf die Möglichkeiten von Osman Güraltunkeser, Daniel Thompson oder auch Torschütze Kömürcü an. Niklas Grünitz im TuRa-Tor blieb meistens Sieger. Und so kam es, wie von Arlt bereits heraufbeschworen, wie es kommen musste: „Ein unnötig von uns verursachter Freistoß, der auf den zweiten Pfosten kommt, wird zurückgelegt. Den ersten Ball klären wir, der zweite findet aus dem Gewühl heraus den Einschlag im linken Winkel.“

Fulminant brachte Leon Bartsch den Gast vom Exerzierplatz zurück (81.)! „Wir haben nochmal alles versucht. Aber es hat nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben.“ Stattdessen musste man sogar aufpassen, am Ende nicht noch mit gänzlich leeren Händen dazustehen. Falk Schmidt schoss die Kugel ins verwaiste Gehäuse – aber die Fahne war oben. Da er bereits Gelb-verwarnt und die Partie schon unterbrochen war, sah er in jener Situation die Ampelkarte (85.)!

Arlt lobt den Gegner und hadert mit dem fehlenden Schussglück

Leon Bartsch rettete seinen Harksheidern kurz vor Schluss noch einen Punkt. Damit ist TuRa nun schon Tabellenfünfter - einen Platz vor Süderelbe. Foto: noveski.com

„Harksheide hat das sehr gut gemacht und das Spiel offengehalten, indem sie versucht haben, mitzuspielen. Sie konnten sich bei weitem nicht so viele Torchancen erarbeiten, wie wir sie hatten. Aber sie hatten zwei und machen daraus ein Tor. Durch ihre Spielweise mussten wir enorme Laufwege absolvieren“, fand Arlt anerkennende Worte für den Gegner – und sah als einen „Schlüssel, warum wir nicht doch noch das eine oder andere Ding verhaften konnten, dass wir so viel investieren mussten und dadurch das letzte bisschen Kraft, Konzentration und damit verbunden auch das nötige Schussglück gefehlt hat, um die Vorentscheidung zu erzielen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das 2:0 der Deckel auf das Spiel gewesen wäre.“

"Es gibt halt so Tage, da fällt der Ball einfach nicht rein"

So aber musste man sich mit dem Remis begnügen. „Am Ende des Tages müssen wir uns vorwerfen lassen, dass wir das Spiel nicht mit 1:0 nach Hause bringen bei dieser Überlegenheit. Aber so ist Fußball. Wenn wir schon so überlegen sind, was die Torschussstatistik betrifft, dann muss zumindest die Null stehen. Das soll kein Vorwurf an meine Mannschaft sein, weil sie wirklich alles gegeben hat. Da kann ich ihr vom Einsatz, von der Laufbereitschaft, vom Willen und der Kommunikation keinen Vorwurf machen. Alles war da. Es gibt halt so Tage, da fällt der Ball einfach nicht rein.“