Dennis Bergmann (re.) brachte den Tabellenführer der Oberliga in Führung. Hier entwischt er DSV-Abwehrchef Joe Warmbier. Foto: Matthias Wenner/SCV

83 Minuten waren gespielt, als sich Tarik Cosgun den Ball für die Ausführung eines Freistoßes direkt an der Strafraumgrenze zurechtlegte, kurz Anlauf nahm und Hendrik Rabe, der leicht wegrutschte, im Torwarteck überwand. Der Anschlusstreffer für den Oberliga-Aufsteiger im ersten Heimspiel zum 1:2, ein Premieren-Tor in Hamburgs höchster Spielklasse zugleich – und der Startschuss für eine Aufholjagd? Der DSV warf nun noch einmal alles nach vorne, doch den Angriffsversuchen fehlte es „an der nötigen Präzision“, wie es von Seiten der Hausherren hieß. „Flanken kamen zu ungenau, Schüsse flogen am Tor vorbei – und Vicky sorgte immer wieder für Entlastung.“

"Ein sehr erwachsener Auftritt"

Nach vierminütiger Nachspielzeit durften die Gäste deshalb den zweiten Sieg im zweiten Spiel bejubeln. „Unser Team zeigte erneut eine gute Leistung und hätte am Ende zumindest einen Punkt verdient gehabt“, so war zumindest die Meinung der Düneberger Verantwortlichen. Allerdings hätte Vicky den Sack schon viel eher zumachen können. Dennis Bergmann brachte den Gast nach einem Angriff über Sönke Meyer und Timo Stegmann in Führung (16.). „Wir haben das Spiel bis dahin komplett kontrolliert“, haderte SCV-Trainer Krause damit, dass Torschütze Bergmann nach einer Flanke von Alexander Borck am Aluminium scheiterte und das 2:0 verpasste. „Wir müssen das Ding in der ersten Halbzeit zumachen, waren da aber nicht konsequent genug im letzten Drittel. Ansonsten war das ein sehr erwachsener und kontrollierter Auftritt.“

Akkus kein Düneberger mehr - Meyer erhöht

Inniger Zweikampf um den Ball: Victorias Alexander Borck (li.) versucht, die Kugel gegen Tom Muhlack zu behaupten. Foto: Matthias Wenner/SCV

Bitter für Düneberg: Der plötzliche Abgang von Mert Akkus, der mit 25 Toren und zehn Vorlagen entscheidend zum Aufstieg beitrug, nun aber seinem Ex-Trainer Dennis Tornieporth zum Lüneburger SK Hansa gefolgt ist und dort am Freitagabend mit einem Hattrick beim 5:0-Auftaktsieg einen Traum-Einstand gefeiert hat. Ein solcher Knipser fehlte den Geesthachtern an jenem Nachmittag. Obwohl Chefcoach André Wengorra nach Wiederanpfiff umstellte und sein Team im Angriffs-Pressing agieren ließ, erhöhte Vicky nach einer zunächst abgewehrten Stegmann-Ecke auf 2:0. Die Kugel kam zum Ecken-Schützen zurück. Dieser beförderte das Spielgerät per Direktabnahme auf den zweiten Pfosten, wo Sönke Meyer einköpfte (63.)!

Während Krause in der Folge mit der Chancenverwertung haderte, musste er am Ende noch einmal zittern: „In den letzten fünf Minuten wurde Düneberg nochmal gefährlich“, spielte nun auch der Kopf nach dem späten Anschluss eine Rolle. „Auch wenn wir es unnötig spannend gemacht haben, freuen wir uns über die sechs Punkte und erwarten nun ein sehr schweres Spiel gegen Paloma“, so das Fazit von Krause.