LOTTO-Pokal
4. Spieltag


SC Poppenbüttel

0

:

4


HEBC

Anpfiff

Do - 31.10. 10:30 Uhr

Spielstätte

Tegelsbarg/Rasen

Zuschauer

130

Schiedsrichter

Alex Kauter (SV Bergstedt)

LOTTO-Pokal

„Brandgefährlicher“ Rinckens wird für Poppenbüttel zur unüberwindbaren Hürde!

Janosch Rinckens (Mi.) war mit drei Toren und einer Vorlage mal wieder der überragende Mann beim 4:0-Pokalsieg des HEBC in Poppenbüttel. Foto: Olaf Both

"Yorck, wie lange noch?", erkundigte sich Poppenbüttel-Keeper Jan Haerting bei seinem Trainer nach der Rest-Spielzeit. Als dieser sieben Finger in die Höhe streckte, ging der Kopf beim Schlussmann des Bezirksligisten nach unten. Zu aussichtslos schien das Unterfangen, einen 0:3-Rückstand gegen den klassenhöheren Hammonia-Tabellenführer HEBC aufzuholen und doch noch die Pokal-Überraschung zu schaffen (alle Highlights im LIVE-Ticker). Schon zuvor wusste Haerting ganz genau, an wem es lag, dass seine Elf ins Hintertreffen geriet und nicht lange von dem Coup träumen durfte: "Der allein macht drei Dinger!", schimpfte er in Richtung seiner Vorderleute - und meinte mit jener Aussage HEBC-Lebensversicherung Janosch Rinckens.

Der frühe Führungstreffer von Rinckens (re.), der SCP-Fänger Haerting keine Chance lässt. Foto: Olaf Both

Am Sonntag im Liga-Gipfeltreffen gegen TuRa Harksheide (2:4) wurde er schmerzlich vermisst, nun war er wieder dabei: HEBC-Tor-Garant Janosch Rinckens. Welchen Stellenwert "Joschi" für seine Eimsbütteler hat, stellte er mal wieder eindrucksvoll unter Beweis: Beim letztlich souveränen 4:0-Erfolg erzielte er die ersten drei Tore selbst und holte den Freistoß vor dem Treffer zum Endstand heraus. Auch wenn sein Trainer nur ungern einzelne Spieler heraushebt, musste Özden Kocadal die Frage, ob Rinckens mal wieder gezeigt habe, wie wichtig er für das Spiel seiner Lila-Weißen ist, mit einem "Ja" beantworten, ehe er prompt anfügte: "Aber viel mehr freue ich mich über die Leistung von 'Ili'", und meinte damit Rückkehrer Ilias Ide. "Es ist ja kein Geheimnis, dass wir viele Verletzte haben. Ich glaube, allein in den letzten zwei Wochen waren sechs Bänderrisse dabei. Deshalb freue ich mich einfach mega für 'Ili', der privat viel um die Ohren hat mit seiner Uni, dass ich ihn endlich mal wieder reinschmeißen konnte und er heute so eine tolle Leistung gebracht hat.“

„Brandgefährlicher“ Rinckens zieht Poppenbüttel davon

Torben Lindholm (2. v. li.) verpasst knapp - und erlebte auch ansonsten keinen glücklichen Tag im Abschluss. Foto: Olaf Both

Zur zweiten Halbzeit brachte Kocadal den Innenverteidiger für Chris Flick, der geschont wurde. In der Schlussminute setzte Ide dann den Schlusspunkt - und zwar mit Ansage. Denn der Abwehrhüne streichelte vom rechten Strafraumeck einen 17-Meter-Freistoß, den Rinckens herausholte, flach an der Mauer vorbei ins rechte Toreck. Das sorgte für ausgelassene Stimmung auf der Bank der Lila-Weißen. Der Grund: "Die Jungs haben alle gescherzt, weil er in der Halbzeit jedes Ding reingehauen hat. Deswegen waren sich alle sicher, dass der reingeht, und haben sich für ihn gefreut", verriet Kocadal hinterher. Dass seine Mannen am Ende nichts anbrennen ließen und ihrer Favoritenrolle gerecht wurden, lag aber nicht zuletzt an Janosch Rinckens, der zunächst einen Angriff über Lasse Peters und Janek Wrede vollendete (10.). Dann steuerte er nach einem Zuspiel von Mirko Wiedemann schnurstracks auf Haerting zu, wurde dabei zunächst noch von Dennis Hillig entscheidend gestört, setzte aber nach und erhöhte auf 2:0 (40.), ehe er in Minute 78 mit einem fulminanten Solo - der Torjäger düpierte die komplette Hintermannschaft des SCP - seiner Leistung die Krone aufsetzte. "Ja, natürlich war das ein Thema", wusste man beim Nord-Bezirksligisten um die Qualitäten von Rinckens und auch, dass dieser stets "brandgefährlich ist", so Übungsleiter Yorck Männich. "Aber wir konnten dem Tempo heute nichts entgegensetzen."

„Für meinen Geschmack haben wir zu viele Torchancen zugelassen“

Ilias Ide (li.) setzte per Freistoß den Schlusspunkt, was seinen Trainer besonders freute. Foto: Olaf Both

Dennoch war er mit der Leistung seiner Elf nicht unzufrieden. "Wir haben es in der ersten Halbzeit gut gemacht. Der Unterschied war wirklich die Kaltschnäuzigkeit des Gegners bei den Abschlüssen. Die hatten wir nicht." Und weiter: "Insgesamt bin ich natürlich nicht zufrieden, wenn man mit einem 0:4 vom Platz geht. Trotzdem hat meine Mannschaft einen ordentlichen Pokal-Fight geliefert." Auch HEBC-Trainer Kocadal fand einige lobende Worte für den Kontrahenten und konstatierte: "Für meinen Geschmack haben wir ein bisschen zu viele Torchancen zugelassen. Aber denen kam das mit dem tiefen Rasen auch entgegen. Nichtsdestotrotz haben sie auch einige richtige Kaventsmänner, die etwas wiegen und uns schon auch ein Stück weit gefordert haben." Letztlich sei er sich aber "sicher gewesen", dass seine Mannen die Pleite im Ligaspiel gut verdaut und ihrer Favoritenrolle gerecht werden würden, "weil die Jungs einfach so einen guten Charakter haben".

Der Freistoß von Ilias Ide zum 4:0 für den Favoriten im Video