Es läuft wieder rund bei den „Elstern“. Übungsleiter Mato Mitrovic weilt seit gut zwei Wochen im Urlaub, seither schwingen Mohet Wadhwa und Christoph Schwiezena das Zepter an den Sander Tannen. Die Ausbeute kann sich durchaus sehen lassen. Nicht nur, dass die ersten beiden Ligapartien siegreich gestaltet werden konnten – auch im Pokal steht der FCB bereits in Runde vier. Es scheint fast so, als könnte der „Chef“ noch etwas länger fern bleiben. Oder etwa doch nicht? „Ich kann mich hier völlig frei entfalten, aber Mato ist für den Verein unverzichtbar. So langsam könnte er zurückkommen“, sagt selbst Wadhwa. Dass seine Schützlinge auf dem Platz den Gegner aus Billstedt an den Rande der Verzweiflung trieben, wurde bereits nach einer halben Stunde deutlich: zwar stand es zu diesem Zeitpunkt noch 0:0, aber Vorwärts-Wackers Mittelfeld-Lenker Lukasz Sosnowski schien alles andere als einverstanden mit dem Auftritt seiner Truppe.

Immer wieder machte er seinem Unmut Luft, bis Trainer Dennis Kreutzer genug hatte und Sosnowski nach 31 Minuten vom Platz nahm. Helfen sollte dies jedoch nichts. Stattdessen kassierte man wenig später das 0:1, als Miroslav Baotic von Samet Yazici in Szene gesetzt wurde und dieser zur Bergedorfer Führung einschoss (41.)! Nach einer guten Stunde die Vorentscheidung: Daniel Schaible bediente Djuro Maskaljevic und der ließ Thorben Joost im Billstedter Gehäuse chancenlos zurück (63.)! Der Frust bei den Hausherren, die auf den verletzten Ulas Dogan verzichten mussten, wurde immer größer. Dejan Prostran verabschiedete sich mit Gelb-Rot vorzeitig unter die Dusche (70.). Zehn Minuten vor dem Ende durfte der langzeitverletzte Aldin Kapur nach einem Knorpelschaden noch ein wenig Spielpraxis sammeln. Kaum auf dem Platz, da verkürzte Alan Szymborski auf 1:2 (81.)!

Bergedorf 85 hätte den Sack zu diesem Zeitpunkt jedoch schon längst zugemacht haben müssen: Maskaljevic vergab drei dicke Chancen, auch Dieter Forkert (2) und Anto Zivkovic fehlte das nötige Zielwasser. Da sich Vorwärts-Wacker mit einem weiteren Feldverweis – Keeper Joost sah wegen eines Handspiels außerhalb des Strafraums glatt Rot (85.) – selbst schwächte, geriet der Erfolg allerdings nicht mehr in Gefahr. „Es war eine starke und vor allem geschlossene Mannschaftsleistung! Solche Spiele kannst du nur als Team gewinnen“, freute sich Wadhwa anschließend – auch über den geglückten Saisonstart. „Wenn du als Aufsteiger deine ersten beiden Spiele gewinnst, kann es nicht besser losgehen!“