Regionalliga Nord

AFC-Sturmduo in Norderstedt vereint: Auch der Prinz geht im „EPS“ auf Torejagd!

Kevin Prinz von Anhalt wechselt zu Eintracht Norderstedt - und geht künftig im Edmund-Plambeck-Stadion auf Torejagd. Foto: Verein

Er dankte dem Altonaer Fussball-Club „für ein unfassbar geiles Fußballjahr“ – und fügte auf seinem Social Media-Account „Instagram“ in einem längeren Statement an: „Ich werde euch Fans, die Mannschaft und das Trainerteam mit allen Betreuern für immer in meinem Herzen tragen. Keiner hat an uns geglaubt, dass wir um den Aufstieg mitspielen werden. Eine komplett neu zusammengewürfelte Mannschaft hat es geschafft, in kürzester Zeit zusammenzuwachsen und das Feuer in Altona wieder zu entfachen. Umso schwerer fällt es mir jetzt, nach der Saison Abschied von euch zu nehmen und den Verein zu verlassen.“

In 24 Liga-Spielen für den AFC erzielte von Anhalt (li.) zwölf Tore und bereitete sechs Treffer vor. Nun will er seine Klasse eine Liga höher unter Beweis stellen. Foto: noveski.com

Die Gerüchteküche brodelte schon seit geraumer Zeit – am vergangenen Freitag machte Kevin Prinz von Anhalt seinen Abschied vom AFC offiziell. „Es hat sich für mich eine neue sportliche Herausforderung ergeben, die ich als Spieler nochmal wahrnehmen möchte, bevor ich als Trainer den Fußball auf den Kopf stelle. Ich weiß, dass ihr weiter den eingeschlagenen Weg gehen werdet und bin unglaublich stolz auf alle Beteiligten. Ganz viel Erfolg dabei und ich vermisse euch alle jetzt schon!“ So die Worte des Angreifers, der zwölf Saisontore zum vierten Tabellenplatz des AFC beisteuerte – und mit seinem kongenialen Partner Michael Gries (17) ein perfektes Sturmduo an der „AJK“ bildete.

Der Prinz stürmt nach Norderstedt

Ein besonderes Markenzeichen des Prinzen (re.): Der Flickflack als Torjubel. Foto: noveski.com

Während der Wechsel von Gries zum FC Eintracht Norderstedt bereits vor geraumer Zeit bekannt wurde, ist nun auch der Transfer des „Prinzen“ ins Edmund-Plambeck-Stadion in trockenen Tüchern! „Nach den Abgängen von Jan Lüneburg und Cemal Sezer soll er die Lücke im Sturm schließen und in der kommenden Saison für die nötigen Tore sorgen: Kevin Prinz von Anhalt“, bestätigt der Nord-Regionalligist die Verpflichtung des 28-Jährigen.

In seinen vorherigen Stationen sammelte von Anhalt bereits höherklassige Erfahrung, stürmte schon mit 17 Jahren in der Regionalliga Südwest für Wormatia Worms (33 Spiele), ehe ihn sein Studium 2015 in die USA zog. Dort lief er für die Charleston Golden Eagles (South Carolina), die Santa Barbara Gauchos (Kalifornien) sowie die Duke Blue Devils (North Carolina) auf.

"Gehörte zu den auffälligsten Spielern der Oberliga Hamburg"

Kevin Prinz von Anhalt war schon in den USA aktiv und verfügt auch über Regionalliga-Erfahrung bei Wormatia Worms und dem VfR Garching. Foto: noveski.com

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland spielte er kurz für den VfR Garching in der Regionalliga Bayern, musste allerdings aus beruflichen Gründen seinen Vertrag nach nur acht Pflichtspielen (drei Tore, zwei Vorlagen) wieder auflösen.

Im vergangenen Sommer zog der Offensivspieler aus privaten Gründen nach Hamburg um mit dem Ziel, seiner Fußballkarriere noch einmal neuen Schwung mitzugeben. Hier lief der 28-Jährige Mittelstürmer in der vergangenen Saison für Altona 93 in der Oberliga auf, wo er in 26 Pflichtspielen 17 Tore erzielte und sechs vorbereitete.

„In der vergangenen Oberligasaison gehörte er zu den auffälligsten Spielern der Oberliga Hamburg“, so Trainer Olufemi Smith. „Neben einer guten körperlichen Präsenz verfügt Kevin auch über ein gutes Kopfballspiel und ein großes Spielverständnis.“ Besonders kommt dem Trainer entgegen, „dass wir mit Kevin von Anhalt einen Offensivspieler verpflichten konnten, der auf verschiedenen Positionen einsetzbar ist. Er kann sowohl in der Sturmspitze als auch im Raum dahinter agieren.“

Rückennummer aus besonderem Grund: "Mit 14 fiel ich in ein psychisches Loch"

Kevin Prinz von Anhalt mit seinem neuen Trikot. Foto: Verein

„Norderstedt ist ein sehr professionell geführter Verein mit einer tollen Anlage und starkem Trainerteam. Ich bin überaus glücklich nochmal die Chance zu haben in der Regionalliga zu zeigen was ich drauf habe“, freut sich unser Neuzugang auf die kommende Saison, in der er mit der Nummer 14 auflaufen wird. „Aus besonderem Grund“ habe er sich die Rückennummer ausgesucht, so von Anhalt, der zunächst für eine Saison unterschrieb.

„Mit 14 nämlich verschwand ich aufgrund von Wachstumsproblemen plötzlich vollkommen aus dem Radar der Scouts von DFB U-Nationalteams und NLZs. Ich fiel mit 14 in ein psychisches Loch und musste das Fußballspielen quasi neu erlernen. Heute bin ich sehr dankbar für die Zeit, da der Nachteil zu meinem Vorteil wurde. Ich konnte mich frei und ohne Druck Schritt für Schritt in meinem eigenen Tempo entwickeln und wurde nie in schematische Ausbildungssysteme gepresst. 14 Jahre später kann ich es nun kaum abwarten auf dem Platz mit der Nummer 14 zu spielen.“