Tornesch startet durch – „Torneum“ als neues Aushängeschild

„Wir wollen oben mitspielen“

22. Januar 2015, 14:34 Uhr

Das Torneum ist der ganze Stolz des Bezirksliga-Neulings. Foto: FC Union Tornesch / torneum.de!

Zwei Kunstrasenplätze und ein Naturrasenplatz, drei Soccercourts, eine Sportsbar – das neue Prunkstück des FC Union Tornesch, das „Torneum“, erstrahlt in vollem Glanze. „Beneiden tun sie uns alle“, weiß auch Unions Liga-Manager Mirco Seitz und fügt schmunzelnd an: „Wir hätten in der Winterpause fast täglich ein Testspiel absolvieren können, so groß war die Nachfrage.“ Die Soccercourts wurden bereits von sämtlichen Oberligisten zu einer Trainingseinheit im Winter genutzt und selbst Pinnebergs Coach Michael Fischer fragte sich anschließend: „Was machen wir nur falsch?“

Vor zehn Jahren entstand die Grundidee eines großen und einmaligen Sportparks in Tornesch. Seitz dazu: „Als ich vor zweieinhalb Jahren hier angefangen habe, hätte ich mir das nicht vorstellen können – da bin ich ganz ehrlich. Ich glaube sogar, dass keiner geglaubt hätte, was hier letztlich entsteht. Aber man muss sagen, dass die Stadt da wirklich sehr hinterher war und der Bürgermeister es sehr gut mit uns meinte.“ So wurde der Fußball ausgelagert und mitten im Gewerbegebiet entstand das Torneum. „Auf der alten Anlage hieß es immer, um 21:15 Uhr muss das Licht aus sein. Jetzt können wir machen, was wir wollen und wie lange wir möchten.“ Auch Übungsleiter Stefan Dösselmann, der erst kürzlich seinen Kontrakt über das Saisonende hinaus verlängerte, ist tief beeindruckt: „Es gab viele Gespräche und wurde immer wieder gemunkelt – dass der Park schlussendlich so geil werden würde, hätte ich mir natürlich auch nicht erträumen lassen.“ Mit der Anlage setzt der Bezirksliga-Aufsteiger neue Maßstäbe im Hamburger Amateurfußball, was auch Seitz anmerkt: „Jeder Oberligist wäre froh darüber, wenn er so eine Spielstätte hätte.“ Die mit Kork gefüllten und der neuesten Generation entsprechenden Kunstrasenplätze bieten den Teams außergewöhnliche Spieleigenschaften. „Unser Rasenplatz zuvor war in einem katastrophalen Zustand. Der Fußball hier auf der Anlage ist ein ganz anderer, überhaupt nicht mit dem davor zu vergleichen.“

17.500 Stunden Arbeit stecken im Torneum

Foto: FC Union Tornesch / torneum.de

Einen ganz besonderen Dank richtet Seitz an Frank Mettal, der Projektleiter des Ganzen war: „Er hat sich für diese Sache so aufgeopfert, ohne ihn wäre das nicht möglich gewesen! Bei ihm und Detlef Arndt hatte man fast das Gefühl, sie würden auf der Anlage wohnen, weil sie ständig vor Ort waren.“ In Rekordzeit war der neue Stolz des FCU zu bewundern – innerhalb eines Jahres erblickte das Torneum das Licht der Welt. Ganze 17.500 Stunden Arbeit stecken dahinter. Doch nicht nur die Anlagen seien „vom Allerfeinsten“, auch das Restaurant platzt bereits aus allen Nähten. „Es ist eine reine Sportsbar mit Großbild-Leinwand. Wenn die Bundesliga in die Rückrunde startet, wird es hier proppenvoll sein“, ist sich der letztjährige Aufstiegscoach sicher. Zudem existieren auf dem Gelände ganze acht Kabinen, die mindestens 20 Spielern Platz bietet. Die Soccercourts können zudem von jedem frei gemietet werden. Alle Infos dazu gibt es unter torneum.de.

„Ein Stück weit Glück, dass wir da oben stehen“

Dass man in Tornesch in eine rosarote Zukunft blickt, scheint nicht nur aufgrund des neuen Kunstwerks sicher. Auch sportlich läuft es bei den Pinnebergern absolut rund. „Wir haben zahlreiche Jugendteams, drei Damen-Mannschaften – die Erste spielt sogar in Hamburgs höchster Spielklasse –, dazu wurden im letzten Jahr diverse Aufstiege gefeiert. Was uns noch fehlt, ist eine Alte Herren“, scherzt Seitz. „Wir haben die Euphorie der Aufstiege nahtlos mitgenommen.“ Auch die Liga-Mannschaft schaffte im vergangenen Jahr den Sprung von der Kreisliga in die nächsthöhere Etage – und die Akklimatisierung ging überraschend schnell vonstatten: als Tabellenvierter überwintert Union noch immer in Reichweite zu den Aufstiegsregionen. „Wir sind komplett ohne Druck in die Saison gegangen. Jetzt sind wir zwar Vierter, aber man darf dabei nicht außer Acht lassen, dass wir die ersten fünf Teams, wenn man uns da mal raus nimmt, allesamt nicht geschlagen haben. Es ist auch ein Stück weit Glück, dass wir jetzt da stehen.“

„Setzen uns nicht unter Druck“

An einen Durchmarsch in die Landesliga möchte man demnach auch noch keinen Gedanken verschwenden – zumindest noch nicht: „Unser erstes Spiel in der Rückrunde bei Rugenbergen II ist gleich ein absolut richtungsweisendes. Sollten wir da gewinnen, sind wir voll in Schlagdistanz und wollen dann auch so lange wie möglich ganz oben dran bleiben. Geht die Partie allerdings verloren, ist der Rückstand schon zu groß.“ Ähnlich sieht Coach Dösselmann die Ausgangslage: „Zunächst einmal wollen wir die gute Hinrunde bestätigen und an das anknüpfen, was wir dort geschaffen haben. Aber natürlich haben wir jetzt auch den Ehrgeiz, zu sagen, wir möchten da oben ranschnuppern.“ In der kommenden Spielzeit heißt es dann aber: „Voller Angriff“, so Dösselmann, der aber auch sagt: „Wichtig ist dafür natürlich, dass wir auch eine schlagkräftige Truppe beisammen haben. Aber klar ist, dass unser langfristiges Ziel schon die Landesliga sein muss.“ Er selbst habe bereits für das nächste Jahr zugesagt, da er „in der Mannschaft den absoluten Willen sieht, immer das Maximum herauszuholen“. Nicht ganz so ambitioniert äußert sich Seitz zu dem Vorhaben über die aison hinaus: „Wir werden uns nicht unter Druck setzen, wollen wieder oben mitmischen. Fakt ist, dass wir kein Geld in den Spielerkader investieren werden – das kenne ich aus Elmshorn noch zu Genüge. Hier wird es das nicht geben. Wir setzen auf eine Top-Gemeinschaft, wollen junge, hungrige Spieler, die hier reinpassen. Sicherlich wird auch die Anlage einen gewissen Spielerzulauf mit sich bringen.“

Noch mehr Bilder zum Sportparkt gibt's in der Galerie!

Ein Bericht zum neuen Prunkstück des West-Bezirksligisten von elbkick.tv:

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