Sperber reißt sich vergeblich den Arsch auf – kommt Breitmeier?

Sasel gewinnt „undankbares Spiel“

08. November 2014, 18:50 Uhr

Sasels Niko Kiesewetter mit verschlossenen Augen und vollem Einsatz. Foto zum Spiel: Rüdiger Abend (timelash.de)!

Ganze 60 Sekunden brauchte der TSV Sasel, um dem SC Sperber den Garaus zu machen: nach torlosen ersten 45 Minuten, in denen die favorisierten Gäste spielerisch überlegen waren und in Person von Nico Zankl, dessen Linksschuss aus 15 Metern ans Quergebälk klatschte, auch die beste Möglichkeit auf etwas Zählbares hatten, durchkreuzte ein traumhafter Spielzug das Bollwerk der Alsterdorfer, die sich nach zwei deftigen Klatschen mit 0:14 Toren und dem Ende der Ära Carsten Gerdey diesmal mit allen Mitteln gegen die drohende Niederlage stemmten.

Eine herrliche Kombination vom eigenen Sechzehner aus startend über Sebastian Zinselmeyer, Sirlord Conteh, der gleich drei Mann stehen ließ, und schließlich Nico Zankl, dessen mustergültiger Steilpass bei Kevin Göde landete, der mit einem Chip über Sven Lund hinweg die längst überfällige Führung erzielte (52.), war nur der Anfang! Die Gäste setzten sofort nach: Mazlum Oguz flankte von rechts auf den zweiten Pfosten, wo Nico Behrends heran rauschte und das Leder per Hechtsprung in die Maschen nickte (53.)! Binnen einer Zeigerumdrehung entschied Sasel die Partie – allerdings konnten die Hausherren die erhoffte Trotzreaktion zeigen und ließen sich dieses Mal nicht abschlachten. „Dass Sasel den besseren Fußball spielen würde, war klar. In unserer Situation lag das Hauptaugenmerk darauf, hinten gut zu stehen – das ist uns lange Zeit ganz gut gelungen. Der Doppelschlag war natürlich der Genickbruch. Nichtsdestotrotz sind wir ganz gut zurückgekommen und hätten am Ende mit etwas Glück sogar noch das 2:2 machen können. Aber unterm Strich geht der Sieg für Sasel natürlich in Ordnung“, bilanzierte Sperbers Interimstrainer Thomas Reiher nach der Partie.

Bach und Lund lassen Sperber hoffen

Wie bereits von Reiher erwähnt, kämpfte sich Sperber noch einmal zurück: Ein Gewaltschuss von Mathias Bach aus gut 18 Metern schlug exakt unter der Latte ein (58.)! Dass die Zankl/Nagel-Schützlinge nicht umgehend wieder die richtige Antwort parat hatten, lag vor allem an Sven Lund: der Torsteher parierte einen von Benjamin Baarz an Nico Zankl verursachten Elfmeter vom gefoulten höchstselbst glänzend (63.)! Auch anschließend schien der TSV Spiel und Gegner komplett unter Kontrolle zu haben, wirkte oftmals aber zu verspielt und vor dem gegnerischen Tor nicht zielstrebig genug. Es lief bereits die dritte Minute der Nachspielzeit, als Stefan Ruhm von halblinks im Strafraum plötzlich relativ viel Platz hatte, aber Bernd Kruschewski das Leder mit den Fingerspitzen noch am kurzen Eck vorbei lenkte. Den fälligen Eckball verwehrte Schiedsrichter Benjamin Stello (SC Egenbüttel) den Sperberanern, was Ruhm derart auf die Palme brachte, dass er sich zunächst den gelben Karton einhandelte und wegen weiterer Meckerei gleich den zweiten Karton obendrauf bekam – Gelb-Rot (90. +4)!

„Jungs haben sich den Arsch aufgerissen“ – Breitmeier im Anmarsch?

„Wir hätten das Spiel schon viel früher entscheiden müssen“, konstatierte Matthias Nagel. Danny Zankl fügte hinzu: „Für uns war es natürlich eine denkbar ungünstige Aufgabe: da wird die Woche über in allen Gazetten geschrieben, die Mannschaft habe den Trainer im Stich gelassen und sei jetzt gefordert. Dann holen sie einen Trainer aus den eigenen Reihen, der natürlich über die Motivation kommt und mit seinem Team das eine Ausrufezeichen setzen will. Dann spielst du noch auf so einem Schmierseifenboden, was die Sache auch nicht einfacher macht. Dafür haben wir das ordentlich gemacht.“ Reiher gab abschließend zu Protokoll: „Es ist natürlich ärgerlich, da die Luft immer dünner wird. Ich hätte den Jungs mal wieder so einen kleinen Teilerfolg gegönnt. Aber ich kann ihnen keinen Vorwurf machen: sie haben sich den Arsch aufgerissen und das gemacht, was man in dieser Situation erwarten kann und auch erwarten muss“, so Reiher, der schon bald abgelöst werden könnte. Unter den Zuschauern am Heubergredder weilte Mike Breitmeier, ehemaliger Coach des TSV Wandsetal, der sich ziemlich angeregt mit Sperbers Liga-Obmann Jens Stümpel unterhielt. „Er ist nur privat hier“, ließ Stümpel mit einem verschmitzten Lächeln auf Nachfrage verlautbaren. Man darf also gespannt sein...

Der LIVE-Ticker zum Spiel:

Die Bilder zur Partie präsentiert Rüdiger Abend (timelash.de)!