Regionalliga Nord

Spätes Comeback nach 0:2: Teutonen-Neuzugang schockt die „Ex“

16. September 2023, 23:24 Uhr

Keine zehn Minuten nach seiner Einwechslung leitete Dominique Ndure (Mi.) gegen seinen Ex-Club die Wende ein. Foto: noveski.com

In der vergangenen Woche gab er uns gegenüber nach dem 3:1-Sieg gegen den Bremer SV noch zu Protokoll, die Abläufe in seiner neuen Mannschaft so schnell wie möglich kennenlernen und verinnerlichen zu wollen, um „so schnell wie möglich die ersten Spielminuten zu haben“, ging es bei Immanuel Höhn doch schneller als gedacht. Im Gastspiel beim VfB Oldenburg feierte der 54-fache Bundesliga-Profi nicht nur sein Debüt für den FC Teutonia 05, sondern stand auf Anhieb in der Startelf. Eine Premiere feierte auch der jüngste Neuzugang der „Kreuzkirchler“ – und was für eine!

Mit Immanuel Höhn (2. v. li.) feierte ein weiterer Neuer sein Debüt. Hier redet er fast schon väterlich auf Ole Wohlers ein. Foto: noveski.com

In der Vorsaison war er unumstrittener Stammspieler beim VfB Oldenburg und kam in 33 von 38 möglichen Spielen zum Einsatz. Den Abstieg aus der Dritten Liga konnte aber auch Dominique Ndure nicht verhindern. Unter der Woche gab der FC Teutonia 05 die Verpflichtung des 23-jährigen Außenverteidigers bekannt. Sein erster Auftritt für den neuen Club: Ausgerechnet bei der „Ex“. In der 72. Spielminute – unmittelbar nach der vermeintlichen Vorentscheidung zugunsten der Hausherren – betrat Ndure den Rasen an alter Wirkungsstätte. Keine zehn Minuten auf dem Platz, da leitete er die Wende ein!

Ndure trifft gegen die "Ex"

Im ersten Spiel nach dem 0:5-Debakel bei Eintracht Norderstedt und der Trennung von Chefcoach Benjamin Duda hatte der kurz zuvor eingewechselte Aurel Loubongo-M’Boungou den Gastgeber mit 2:0 in Front gebracht. Nach einem Zuspiel von Kapitän Patrick Möschl setzte der ehemalige St. Paulianer zu einem Solo an, ließ sich nicht aufhalten und auch Marius Liesegang im Teutonen-Tor ganz alt aussehen (71.). Es folgten zwei Möglichkeiten, den Deckel endgültig auf die Partie zu setzen. Stattdessen sorgte Ndure auf der anderen Seite für neue Hoffnung.

Mit dem langen Bein sorgte Ndure (2. v. li.) in der 82. Minute für den Anschlusstreffer. Foto: noveski.com

Einen Angriff über Fabian Graudenz, Serkan Dursun und Ole Wohlers schloss der einstige Oldenburger aus elf Metern ins lange Eck ab und blies zur Aufholjagd (82.)! Eine Aufholjagd, die in der Nachspielzeit von zählbarem Erfolg gekrönt war. Wieder war es Wohlers, der sich nach einer vergebenen Top-Chance noch von Immanuel Höhn den aufbauenden Beistand abholte, der mit seiner Ecke von links als Initiator fungierte. Der ebenfalls spät in die Begegnung gekommene Gazi Siala verlängerte auf den zweiten Pfosten, wo Tjorben Uphoff völlig blank stand und zum 2:2 abstauben konnte (90. +2)!

"Haben das Spiel über 90 Minuten kontrolliert"

Nach einer Grätsche von hinten in die Beine von Dursun sah Kamer Krasniqi in einer hektischen Schlussphase zudem noch die Rote Karte (90. +3). Und obwohl die Teutonen einen 0:2-Rückstand egalisierten, war Cheftrainer Dominik Glawogger nur bedingt zufrieden: „Erstmal Glückwunsch an meine Mannschaft, wie sie hier heute aufgetreten ist. Ich bin davon überzeugt, dass wir das Spiel über 90 Minuten kontrolliert und in der Hand gehabt, aber es leider versäumt haben, in Führung zu gehen“, sagte er auf der anschließenden Pressekonferenz – und sprach vor allem auf den Lattenschuss von Graudenz an.

"Können viel für die Moral und viel Positives mitnehmen"

Tjorben Uphoff (re.) erzielte und bejubelte in der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleich. Foto: noveski.com

Umso ärgerlicher: Fast postwendend kassierte man das unglückliche 0:1. Unglücklich deshalb, weil ein Freistoß aus dem Halbfeld verlängert wurde, Ole Käuper rechts im Sechzehner einen Haken schlug – und seine Hereingabe fast von der Grundlinie von Emanuel Mirchev so entscheidend abgefälscht wurde, dass sich die Kugel ins lange Eck senkte (34.). „Wir sind aber drangeblieben und haben weiter nach vorne gespielt“, konstatierte Glawogger. „Nach einem 0:2-Rückstand können wir viel für die Moral und viel Positives mitnehmen. Auch wenn wir uns trotzdem darüber ärgern, dass wir hier zwei Punkte liegen gelassen haben.“

Autor: Dennis Kormanjos

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