„So ein Spiel musst du gewinnen!“

Lurups Trainer hadert mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft

14. August 2017, 16:50 Uhr

Philip Pinow (li.) und Weys Karimi fighten energisch um den Ball. Foto: Klaas Dierks

Es tut sich was in Lurup. Das haben die letzten Auftritte der 1. Herrn der Rot-Weißen gezeigt. Das Selbstbewusstsein steigt, und damit auch die Ansprüche an sich selbst, so scheint es. Dementsprechend ambitioniert traten die Hamburger am Sonntag in ihren schwarzen Auswärtstrikots bei der Zweitvertretung des SV Rugenbergen auf. Aber auch die Heimmannschaft hatte sich nach zwei Niederlagen gegen Schnelsen und Quickborn einiges vorgenommen. So entspann sich auf gut bespielbarem Naturrasen ein munteres, hart - aber nicht unfair geführtes Spiel, mit vielen Torchancen auf beiden Seiten.

Der eine "Dreier" foult den anderen: Brian Ellerbrock bringt Weys Karimi im Strafraum zu Fall. Foto: Klaas Dierks

Gehörten die ersten Minuten dem SV Lurup, erspielte sich die Roten in der Folge einige Möglichkeiten. Besonders Sascha Schwarzwald bekam als Nummer 9 die eine oder andere Gelegenheit, ohne jedoch einnetzen zu können. In der 27. Minute hatte Rugenbergens Steven Reinhardt die Führung auf dem Fuß, wurde aber vom kämpferischen Khaled Belkhodija im letzten Moment geblockt. Auch bei anderen Gelegenheiten konnte Lurups Nummer fünf auf sich aufmerksam machen, zumal er es heute verstand, besser postierte Mitspieler in aussichtsreichen Positionen in Szene zu setzen. In der 32. Minute setzte der engagierte Hüsnü Turan an der Mittelline mit dem Ball am Fuß zu einem Spurt an. Er bediente Weys Karimi, der in den gegnerischen Strafraum eindrang und dort von Brian Ellerbrock klassisch regelwidrig von den Beinen geholt wurde. Den fälligen Elfmeter hielt Enrico Carl zum Entsetzen der Gäste. Er konnte den halbhoch rechts geschossenen Ball mit einer guten Faustabwehr entschärfen.

Rugenbergen II-Keeper Enrico Carl pariert den schwach getretenen Strafstoß. Foto: Klaas Dierks

Lurup ließ sich durch diese vergebene Großchance – anders als vielleicht noch im letzen Jahr - nicht beirren, lief die Gegenspieler weiter früh an und kam so im Fünfminutentakt zu weiteren Möglichkeiten. In der 37. Minute etwa hatte Weys Karimi die Führung auf dem Fuß. Er zog aus zentraler Position von der Strafraumgrenze ab, schoss den Ball aber knapp rechts in Höhe der Latte vorbei. Auch Rugenbergen blieb nicht chancenlos. Nach einem schönen, schnellen Spielzug in der 41. Minute kam wieder Steven Reinhardt im gegnerischen Strafraum zum Abschluss. Sein Schuss wurde aber diesmal von Konstantin Ockasov in höchster Not zur Ecke geblockt.

Fast mit dem Halbzeitpfiff vergab Martin Bushaj die letzte Luruper Möglichkeit, als er aus vier Metern den Ball nicht richtig traf und dieser ins Toraus rollte. Die erste gute Torgelegenheit nach dem Wiederanpfiff hatten die Platzherren. Nachdem sich Lurups Keeper bei einer Flanke verschätze, gelangte der Ball zu Sascha Schwarzwald, der Schlussmann Shawn Erek Klenz aus 15 Metern prüfte. Der Torwart lenkte den Schuss reaktionsschnell über die Latte.

Weys Karimi (re.) erzielt die Luruper Führung. Foto: Klaas Dierks

In der 52. Minute leitete Verteidiger Junuzovic einen Angriff der Schwarzen ein. Aus der eigen Hälfte schlug er von rechts einen weiten Ball auf den durchgestarteten Roberto Rodriguez, der die Kugel in der Luft artistisch an- und mitnahm und bis auf die Grundlinie durchzog. An Torwart Enrico Carl vorbei passte er selbstlos auf den in zentraler Position freistehenden Weys Karimi, der sich diese Chance nicht entgehen ließ und aus Kurzdistanz zum Führungstor einschob.

Die Heimmannschaft steckte diesen Treffer gut weg und versuchte unbeirrt den Ausgleich zu erzielen. Sie kam in den nächsten 15 Minuten zu mehreren Gelegenheiten, die aber nicht in Tore umgemünzt werden konnten. Auch Lurup hatte gute Chancen, die oft von Marlon Eckhoff, Martin Bushaj und Hüsnü Turan vorbereitet wurden. So traf der nimmermüde Weys Karimi aus aussichtsreicher Position nur das Außennetz (66. Minute). Nur zwei Minuten später brachte ein gelungener Angriff über Rugenbergens rechte Seite den Ausgleich. Felix Semmelhack beförderte den Ball zu Marc Brunkhorst, der Klenz mit seinem satten Schuss aus relativ spitzem Winkel keine Abwehrmöglichkeit ließ.

Roberto Rodriguez-Estevez (Mi.) hat die Großchance zum 2:1 für den Gast - vergeben. Foto: Klaas Dierks

Beide Torhüter hatten in der Folge noch Gelegenheit sich auszuzeichnen. Es war ein Spiel mit offenem Visier geführt, dass viele Höhepunkte bot, aber keine Tore mehr. Trotzdem hätte es mehr als die wenigen anwesenden Zuschauer verdient gehabt, von denen erstaunlich viele aus Lurup kamen. Ein ums andere Mal gelangte Lurup in den Strafraum des Gegners, aber keiner der Spieler schaffte es, den Siegtreffer zu erzielen, was Selcuk Turan an der Seitenlinie verzweifeln ließ.

Auch Rugenbergen blieb bis zum Schlusspfiff des Unparteiischen gefährlich und hatte weitere Möglichkeiten zu einem Dreier. Weil Lurup es nicht verstand aus seinen zahlreichen Möglichkeiten Kapital zu schlagen und Rugenbergen sich nie versteckte und ordentlich dagegen hielt, war die Punkteteilung letztendlich verdient, wenn auch für Lurup schmerzlich.

Während sich Rugenbergen nächste Woche mit Schlusslicht Lieth zu messen haben wird, trifft Lurup zuhause auf den Tabellendritten aus Quickborn Sieben Spieler des Teams saßen im Stadion in Bönningstedt, um ihren nächsten Gegner zu beäugen. Das hat es in den letzten beiden Spielzeiten nicht gegeben. Es tut sich was in Lurup.

Klaas Dierks

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