„So ein niveauloses Verhalten habe ich noch nie erlebt!“

Altenwerder unterliegt Schanze – Schiri-Gespann am Pranger

22. März 2016, 11:06 Uhr

Die Startelf des FTSV Altenwerder im Gastspiel beim SC Sternschanze. Foto: FTSV

„Weil uns die Effektivität fehlte, haben wir verdient verloren“, gestand Altenwerders Manager Sven Lührs nach der knappen 1:2-Pleite beim SC Sternschanze. Allerdings saß ihm eine Tatsache – auch zwei Tage nach dem Spiel – noch immer in der Magengrube: Das Verhalten des Schiedsrichter-Gespanns. „Um eines klar vorweg zu schicken: Sie waren nicht verantwortlich für unsere Niederlage. Aber solch ein niveauloses Verhalten den Offiziellen und Spielern gegenüber habe ich in meiner Laufbahn noch nie erlebt – und ich bin in diesem Geschäft, seitdem ich das Wort ‚Fußball‘ schreiben kann!“

Zum Spiel: Nachdem Mümin Mus gleich in den ersten 120 Sekunden zwei dicke Führungschancen liegen ließ, schlug Sternschanze eiskalt zu. Torjäger Martin Jacobs schoss Mitte der ersten (27.) und Anfang der zweiten Hälfte (51.) eine 2:0-Führung heraus. „Der Junge ist eine absolute Granate“, war selbst die gegnerische Seite fasziniert vom Können des 27-Jährigen. „Was der macht, hat alles Hand und Fuß“, berichtet Lührs, dessen Team trotz guter Chancen nicht mehr über den Anschlusstreffer durch Stefan Janietz (83.) hinaus kam. „Ein Aufbäumen war zwar sichtbar, aber irgendwie fehlte uns die letzte Galligkeit und Geilheit sowie die Effektivität im Abschluss. Zudem muss man sagen, dass Sternschanze wirklich eine super Truppe hat. Die konnten sich sogar den Luxus leisten, ihren Torjäger Steve Meißner auf der Bank zu lassen“, so Lührs, dem neben der Niederlage vor allem das Benehmen des Unparteiischen-Gespanns um Erol Sayan zu schaffen machte. „Was die Herren sich teilweise erlaubt haben, wie sie mit Spielern und Verantwortlichen geredet haben, das war jenseits von Gut und Böse! Als ich den Schiedsrichter nach dem Spiel in einem ganz ruhigen Ton zur Rede stellen wollte – und ich bin in keinster Weise ausfallend, persönlich beleidigend oder laut geworden –, hat er mir die Tür vor der Nase zugeknallt. Der Herr hat nicht einmal die Größe, Kritik – und die war nicht aufs Spiel gemünzt, sondern aufgrund einiger Sprüche unseren Spielern gegenüber – entgegenzunehmen. So etwas habe ich in meiner Laufbahn noch nie erlebt!“

Demzufolge merkt Lührs an: „Es wurde ein ‚Coolness-Tag‘ für Offizielle eingeführt – ich bin der Meinung, dass dieses Gespann solch einen Tag bräuchte. Denn so ein Verhalten geht einfach nicht! Es werden immer nur die Spieler und Offiziellen angeprangert, aber da macht man sich das zu einfach. Als ich den Umgang mit unseren Spielern gesehen habe, bin ich fast schon rot angelaufen. Ich habe bewusst die Emotionen erst einmal runterkochen lassen, aber irgendwann ist das Fass voll.“ Nach der knappen Pleite hat Altenwerder bereits zehn Punkte Rückstand auf den zweiten Tabellenplatz – allerdings noch drei Spiele mehr in der Hinterhand als das Spitzenduo. „Es wird schwer, ganz oben noch ein Wörtchen mitzusprechen. Aber noch haben wir die Chance, dürfen uns aber keinen Ausrutscher mehr erlauben. Ich appelliere an die Mannschaft, in den letzten Spielen alles aus sich heraus zu holen. Nicht nur, damit wir vielleicht doch noch oben ranrutschen können, sondern allein schon aus Respekt den anderen Mannschaften gegenüber.“