Sbous Hacke macht Elazig zum Last-Minute-Meister

Meisterstück gegen Eilbek trotz Hektik und Nervosität

10. Mai 2015, 20:47 Uhr

Die Akteure des FC Elazig Spor dürfen nach zwei wahren Krimis binnen drei Tagen den Titel bejubeln. Foto: timelash.de (Archivbild)

Sechs Punkte in gerade einmal 46 Stunden machen Elazig Spor zum Meister der Bezirksliga Ost. Einem 2:1 gegen SV Nettelnburg/Allermöhe ließ die Aydin-Elf ein 1:0 gegen den SC Eilbek folgen. Sbous später Siegtreffer brachte die Erlösung, bei einem Unentschieden hätten die in Börnsen siegreichen Bergedorfer jubeln dürfen. „Bei uns herrscht unglaubliche Freude“, jubelte Aydin: „Mit einigen Spielern feiere ich bereits die dritte Meisterschaft.“

Lange sah es jedoch so aus, als solle es mit dieser dritten Meisterschaft vorerst nichts werden. Die starke Leistung gegen den Tabellenvierten nicht einmal zwei Tage vor dem Saisonfinale schien seinen Tribut gefordert zu haben. Denn auch gegen SVNA musste man bis zur letzten Minute Vollgas geben. Erst in der Nachspielzeit erlöste Volkan Al seine Mannschaft per Strafstoß. Der Grund für eine lange Zeit den eigenen Ansprüchen nicht genügenden Leistung hatten Manager Celik und Trainer Aydin jedoch unisono in der Psychologie verortet. „Wir waren heute sehr nervös. Freitag haben wir gegen einen starken Gegner ein super Spiel gemacht, heute war das nicht unser Niveau“, erklärte der Manager und der Trainer schlug in dieselbe Kerbe: „Wir sind mit dem Druck nicht klargekommen. Es war große Nervosität und Hektik im Spiel.“ 

Denn während die Nervosität mit zunehmender Spieldauer zwar verflachte und Elazig Spor in seine Favoritenrolle hineinwuchs, was auch einige Tormöglichkeiten nach sich zog, nahm mit dem Ticken der Uhr die Hektik immer mehr zu. Denn, so hatte es Trainer Aydin seinen Jungs eingetrichtert, auf einen Patzer des Kontrahenten dürfe man im Fernduell mit Bergedorf 85 nicht hoffen. Über die denkbar knappe 1:0-Führung, die B85 in Börnsen über die Zeit brachte, informierte Aydin sein Team aber nicht: „Nein, davon haben wir ihnen nichts erzählt. Wir wollten nur auf uns schauen, es lag ja auch nur an uns.“ Am Ende zeigte sich, dass Elazig Spor dieser Aufgabe gewachsen war, auch wenn das Tor zur Meisterschaft erst in der Schlussphase fiel. Nach einer Gesla-Ecke scheiterte Güler mit einem Kopfball zunächst an der Latte, den Abstauber schnappte sich allerdings Youness Sbou, der das Leder aus der Kurzdistanz per Hacke über die Linie bugsierte und den FC so erlöste (83.)!

Nervosität und Hektik prägen das Spiel

Der Rest war Bangen. Aydin beorderte, nachdem er zuvor auf eine Dreierkette umgestellt hatte, wieder einen vierten Spieler in die Kette ließ nur noch einen Offensiven stürmen. Die klare Botschaft: Das 1:0 reicht! Dieses Ergebnis wurde mit dem Abpfiff keine zehn Minuten später offiziell und ließ die Elazig-Akteure sich gegenseitig in die Arme fallen. Nach den Aufstiegen 10/11 und 12/13 konnten sie bereits die dritte Meisterschaft in nur fünf Jahren feiern. „Der Sieg ist etwas glücklich, aber am Ende steht das 1:0“, hielt Manager Celik fest, während sich Aydin über den „schönen Erfolg“ freute und bereits einen Ausblick in die Zukunft wagte: „Erstmal genießen wir jetzt den Moment. Aber dann denken wir nach vorne. Wir wollen nicht gleich wieder runter. Wir werden vermutlich erst einmal Leergeld bezahlen müssen, aber dann denke ich schon, dass wir eine gute Rolle in der Landesliga spielen können.“